- Swiss Ski kann seinen Titel im Mixed-Teamwettbewerb nicht verteidigen und geht am Ende sogar komplett leer aus.
- Im Eiskanal und bei den Langlauf-Ladies zählt aus Schweizer Sicht am letzten Tag nur das olympische Motto: Dabei sein ist alles.
Ski alpin, Mixed Teamwettbewerb:
Die bisher so erfolgreichen Alpin-Wettbewerbe endeten mit einer kleinen Enttäuschung für Swiss Ski: Für den Titelverteidiger war bereits im Viertelfinale Schluss, der Traum von erneutem Gold oder einer anderen Medaille damit schon nach zwei Rennen dahin. Andrea Ellenberger bei ihrem ersten Olympia-Einsatz, Wendy Holdener, Justin Murisier und Gino Caviezel hatten im Achtelfinale gegen China keinerlei Probleme, kamen nach vier Siegen in vier Läufen locker weiter.
Im Viertelfinale wartete dann Team Deutschland, das bisher noch ohne Medaille bei den Alpinen gewesen war. Nach drei Rennen lag die Schweiz 1:2 hinten, weil Murisier und Holdener ihre Runs verloren, Ellenberger vom Aus hrer Kontrahentin Emma Aicher profitierte. Eine kleine Kommunikationspanne führte dann vielleicht zum frühzeitigen Schweiz-Aus: Gino Caviezel wusste nicht genau, welche Zeit er fahren musste, um den Rückstand auf die Deutschen noch aufzuholen.
"Vielleicht hätten sie mir beim Start noch sagen müssen, dass ich mein Leben riskieren muss. Dann hätte ich einen Zacken mehr riskiert", sagte er nach dem Rennen. Das gewann er zwar gegen Linus Strasser, der stürzte - aber am Ende fehlten eben ein paar Zehntel.
Die Schweiz war deshalb bei der Vergabe der Medaillen nur noch Zuschauer. Deutschland schaltete im Halbfinale auch die USA mit Mikaela Shiffrin aus, die auch das kleine Finale verlor und damit ohne Medaille bei diesen Spielen blieb. Gegen Norwegen waren die USA im kleinen Finale ein paar Zehntel zu langsam. Die Norweger ihrerseits hatten im Halbfinale gegen Österreich das Nachsehen, womit es zum Finale der ÖSV-Cracks gegen die Überraschungsmannschaft aus Deutschland kam. Hier entschieden am Ende 0,19 Sekunden für Österreich, nachdem es nach Läufen 2:2 gestanden hatte.
Langlauf, 30km der Damen:
Wie schon am Samstag beim verkürzten Rennen der Herren herrschten auch am letzten Tag der Langlauf-Wettbewerbe teilweise chaotische Verhältnisse. Der eisige Wind und Temperaturen von fast 20 Grad minus machten die Königsdisziplin zu einer echten Tortour für die Damen. Die einzige Schweizer Starterin Lydia Hiernickel legte trotzdem ein ordentliches Rennen hin, quälte sich gegen den Wind und durch den stumpfen Schnee und kam als Elfte ins Ziel. Mit über sieben Minuten Rückstand landete Hiernickel am Ende auf Platz 27.
Zur Siegerin und damit endgültig zur Langlauf-Queen der Spiele kürte sich Therese Johaug in ihrem letzten olympischen Rennen überhaupt. Der Superstar enteilte der Konkurrenz schon nach knapp zehn Kilometern und lief den Rest des Wettkampfs alleine vorne weg ihrer dritten Goldmedaille entgegen. Im Ziel lag sie stolze 1:43,3 Minuten vor der US-Amerikanerin Jesse Diggins, es war der zweitgrösste Vorsprung der olympischen Dreissiger-Geschichte. Bronze ging an die Finnin Kerttu Niskanen.
Viererbob der Herren:
Beim abschliessenden Bewerb im Eiskanal des Yanqing National Sliding Center hatten Michael Vogt mit Luca Rolli, Cyril Bieri und Sandro Michel schon nach den ersten beiden Rennen am Samstag keine Chance mehr auf einen der vorderen Plätze. Am Ende wurde es ein ordentlicher elfter Platz mit 2,77 Sekunden Rückstand auf Francesco Friedrich aus Deutschland. Der holte nach Gold im Zweier nun auch im Vierer den Olympiasieg vor seinem Teamkollegen Johannes Lochner. Den deutschen Dreifach-Triumph verhinderte der Kanadier Justin Kripps, der gegenüber Christoph Hafer sechs Hundertstel ins Ziel rettete und damit Bronze gewann.
Eishockey, Finale der Herren:
Finnland ist zum ersten Mal überhaupt Olympiasieger! In einem spannenden Finale gegen Russland setzten sich die Defensivkünstler von Headcoach Jukka Jalonen gegen die leicht favorisierten Russen mit 2:1 durch und verhinderten damit die Titelverteidigung der Sbornaja. Hannes Bjorninnen wird mit seinem Siegtreffer gleich zu Beginn des letzten Drittels in Finnlands Geschichte eingehen, davor hatte Ville Pokka die russische Führung durch Mikhail Grigorenko egalisiert. Bronze ging an die Slowakei, die am Samstag Schweden überraschend klar mit 4:0 besiegten und auch dem besten Spieler des Turniers stellten: Der erst 17-jährige Juraj Slafkovski wurde mit sieben Toren bester Torjäger und MVP des Turniers.
Curling, Finale der Damen:
Team Great Britain ist neuer Olympiasieger bei den Damen. Das Finale gegen Japan wurde zu einer echten Machtdemonstration, die Asiatinnen hatten beim 3:10 aus ihrer Sicht nie auch nur den Hauch einer Chance. Es war das erste Gold für Grossbritannien bei diesen Spielen. Bronze hatte sich bereits am Samstag Schweden nach einem Sieg im kleinen Finale gegen die Schweiz gesichert.
Und sonst noch?
Die Schweiz beendet die Spiele von Peking mit 14 Medaillen. Sieben Mal gab es Gold, fünf davon fuhren die Alpinen ein, dazu zwei Silberne und fünf Bronzemedaillen. Im Medaillenspiele bedeutet das Platz acht.
Ski-Cross-Olympiasieger Ryan Regez wird die Schweizer Delegation bei der Abschlussfeier als Fahnenträger anführen.
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