- Nach der heftigen Kritik an den ausbleibenden Erfolgen findet Team Suisse die passende Antwort.
- Lara Gut-Behrami krönt ihre Karriere mit Gold, dazu gibt es noch zwei Bronzene.
Ski alpin, Super G der Damen:
Das Imperium schlägt zurück, in den Speed-Disziplinen auf der "Rock" bleibt die Schweiz eine Macht: Lara Gut-Behrami raste im Super G der Damen zum zweiten Alpin-Gold für Team Suisse - und zum ersten Olympiasieg ihrer imposanten Karriere. Nach Bronze in Sotschi vor acht Jahren und dem dritten Platz im Riesenslalom vor ein paar Tagen sowie zwei WM-Titeln krönt die 30-Jährige damit ihre Laufbahn.
Gut-Behrami kam auf der anspruchsvollen Strecke am besten zurecht, hatte im oberen und im Mitelteil jeweils die Bestzeit. Der kleine Rückstand im finalen Gleitstück war am Ende kein Problem mehr. "Die Linie war perfekt", sagte die strahlende Siegerin, die sogar ein paar Freudentränchen verdrückte. Gut-Behrami zog die Schwünge sauber durch, fand immer wieder den optimalen Druckpunkt an der Anfahrt der Tore und besonders im ersten Abschnitt die enge sehr direkte Linie.
"Ich habe jahrelang gekämpft, mit Siegen und Niederlagen. Das hat mir eine andere Lockerheit gegeben. Und auch die Ausgeglichenheit, die ich zu Hause habe. Da geht es um viele andere Dinge, da kann ich runterfahren", sagte Guzt-Behrami im "SRF".
Den Schweizer Triumph perfekt machte
Trotzdem steht endlich die erste Einzelmedaille bei Olympia für Gisin. "Das Warten war ziemlich wild für mich. Aber ich musste mir dann sagen: Ich habe meine Leistung gebracht. Es war superknapp, die Tami ist nur 3 Hundertstel hinten. Es ist einfach verrückt", so Gisin. Jasmin Flury und Corinne Suter als Zwölfte und 13. machten den überragenden Schweizer Auftritt perfekt.
Snowboard, Halfpipe der Herren:
Bronze für Jan Scherrer in einem fantastischen Wettkampf im Genting Snowpark! Der 27-Jährige lieferte die Runs seines Lebens und schnappte dem grossen Shaun White bei dessen letztem Wettkampf bei Olympischen Spielen Platz drei und damit Bronze vor der Nase weg. Einzig der überragende Japaner Hirano Ayumu und Scotty James aus Australien übertrumpfen den Schweizer noch.
Scherrer überzeugte die Jury unter anderem mit einem Sprung Marke Eigenkreation. "Jan Tonic" nennt Scherrer den Switch Alley-Oop Double Rodeo 1080 Indy to Nose selbst, den er erstmals in einem Wettkampf auch stehen konnte und den die Konkurrenz so nicht springt. Das bringt am Ende rund zwei Wertungspunkte Vorsprung vor Snowboard-Godfather White und damit die Medaille.
Für den zweiten Schweizer Starter Patrick Burgener lief es dagegen nicht rund, der 27-Jährige hatte bei einem spektakulären Sturz im zweiten Lauf sogar noch Glück im Unglück. Burgener stürzte quasi kopfüber von der Rampe in die Tiefe, überstand die heftige Landung aber ohne eine Verletzung. Die Chancen auf eine Top-Platzierung waren damit natürlich dahin, am Ende reichte es für Platz elf im Zwölfer-Teilnehmerfeld.
Eishockey, Gruppenphase Schweiz vs. Tschechien:
Zweites Spiel, zweite bittere Enttäuschung für Team Suisse! Gegen Tschechien holt die Schweiz nach dem 1:2 nach Penalty-Shootout nur einen Punkt.
Gaetan Haas‘ Ausgleichstor gleich im ersten Drittel folgt danach trotz mehrerer Überzahlsituationen im Powerplay kein weiterer Schweizer Treffer mehr. Im Penalty reichte den Tschechen das Tor gleich im ersten Versuch von David Krejci, weil alle fünf Schweizer Schützen an Goalie Simon Hrubec scheitern. Am Samstag um 14:00 Uhr geht es im abschliessenden Gruppenspiel gegen Dänemark - da müsste dann schon ein Sieg her, wenn man in der Zwischenrunde nicht auf einen der Favoriten treffen will.
Langlauf, 15 km klassisch der Herren:
Durchwachsenes Ergebnis für die Schweizer Langläufer im Zhangjiakou Center. Jonas Baumann lief auf der Mitteldistanz auf einen ordentlichen 16. Platz, hatte bei deutlich über zwei Minuten Rückstand auf die Spitze aber mit einem Top-Platz oder der Medaillenvergabe aber nichts zu tun.
Die beiden anderen Schweizer Läufer Dario Colognia und Jason Rüesch wurden 44. und 53. Es siegte Iivo Niskanen aus Finnland vor dem Russen Alexander Bolshunov und Johannes Hoesflot Klaebo aus Norwegen.
Biathlon, 7,5 km Sprint der Damen:
Beim überlegenen Sieg der Norwegerin Marte Olbu Roeiseland hatten die Schweizer Starterinnen wie erwartet mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun. Lena Häcki wurde mit zwei Schiessfehlern und 1:46 Minuten Rückstand 23., Amy Baerga vergab ein besseres Resultat beim letzten Schiessen, als sie doppelt vorbeizielte.
Am Ende stand der 54. Platz mit 2:39 Minuten Rückstand. Silber ging an die Schwedin Elvira Oeberg, Bronze holte Dorothea Wierer aus Italien.
Curling, Round Robin Damen und Herren:
Der Siegeszug der Schweizer Damen hält an! Das knappe 8:7 gegen die Athletinnen aus Russland bedeutete den dritten Sieg im dritten Match, die Chancen auf das Halbfinale sind weiter sehr gut.
Und auch die Herren sorgten für Aufsehen: Erst mit einem klaren 6:3-Sieg ebenfalls über die Athleten aus Russland, dann mit einem packenden Match gegen die Favoriten aus Kanada. Naxch zehn spannenden Ends stand der zweite Tagessieg, diesmal ein 5:3.
Skispringen, Qualifikation Grossschanze Einzel der Herren:
Die ganz grossen Medaillenchancen sollten sich die Schweizer Sport-Fans von den Springern wohl nicht erhoffen. In der Qualifikation jedenfalls sprang das Schweizer Quartett ziemlich weit hinter, Simon Ammann war als 24. und mit 121,5 Metern noch der Beste.
Der Abstand zu Sieger Marius Lindvik aus Norwegen betrug aber schon 13,5 Meter. Gregor Deschwanden belegte mit 119 Metern den 29. Platz, Dominik Peter (34.) landete bei schlechten Verhältnissen nach 115 Metern, Killian Peier (39.) bei 113,5 Metern.
Und sonst noch?
Bei der Eisschnelllauf-Entscheidung über 10.000 Meter der Herren und bei den Endläufen im Shortttrack über 1.000 Meter bei den Damen waren keine österreichischen Athleten in den Finals. In der grossen Eishalle siegte wie schon über die 5.000 Meter der Schwede Niels van der Poel (Weltrekord), im Shorttrack holte Suzanne Schulting aus den Niederlanden die Goldmedaille (ebenfalls mit Weltrekord).
Im Skeleton-Bewerb der Herren verpasste Basil Sieber den vierten und finalen Lauf. Der Engadiner lag nach dem dritten Run nur auf Rang 22, hätte aber 20. werden müssen, um sich für den letzten Lauf zu qualifizieren. Den Olympiasieg holte sich der Deutsche Christopher Grotheer.
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