- Aller guten Dinge sind drei: Nach zwei Enttäuschungen zuvor rast Marco Odermatt im Riesenslalom zum Olympiasieg.
- Bei den Curling-Damen riecht es schon nach Halbfinale.
Ski alpin, Riesenslalom der Herren:
Da ist das Ding! Nach den heftigen Enttäuschungen in der Abfahrt und im Super G hat sich
"Es ist immer auf Messers Schneide. Wenn Du auf diesem Niveau nichts riskierst, wirst Du ganz schnell Vierter. Und da hätte ich mich noch mehr geärgert, als wenn ich ausgeschieden wäre", sagt Odermatt, der nicht nur auf der Piste alles riskierte - sondern auch bei der Materialschlacht ein glückliches Händchen bewies. "Nach dem ersten Lauf habe ich das komplette Setup gewechselt, auch wenn das einigen Mut braucht."
Tatsächlich waren die Bedingungen auf der Piste in beiden Läufen an der Grenze des Zumutbaren. Während der erste Durchgang auf Grund der Witterungsverhältnisse mit heftigem Schneefall und schlechter Sicht ein Vabanquespiel für die Fahrer war, musste die Athleten später wegen Pistenarbeiten über eine Stunde auf den Start warten. Es war dunkel, die Löcher und Schläge auf der Piste kaum noch zu erkennen.
Schon im ersten Durchgang schieden 35 von 89 Fahrern aus, darunter auch die beiden Schweizer Loic Meillard und Justin Murisier. So fand nur noch Nino Caviezel als einziger Schweizer neben Odermatt den Weg ins Ziel. Am Ende reichte es für Rang sieben. "Der zweite Lauf war brutal. Ich wollte angreifen, es schlägt einen ziemlich umher. Hier ohne Fehler runterzukommen, ist sehr, sehr schwierig", so Caviezel.
Schwer geschlagen gingen die durchaus ambitionierten Österreicher aus dem Wettkampf. Kein einziger landete unter den besten Zehn, stattdessen fluchte Manuel Feller, nach dem ersten lauf noch Siebter und im zweiten Durchgang Opfer eines Fahrfehlers, auf die Organisatoren. "Der erste Durchgang war schon komplett verantwortungslos: Null Sicht, fast schon gefährlich. Vor allem der Zielraum eine Katastrophe. Das ist eine Frechheit und gefährlich. Ich weiss nicht, was sie sich da denken. Dann fünf Stunden warten und warten, bis es dunkel ist..."
Biathlon, Verfolgung der Damen und Herren:
Weit abgeschlagen landeten die beiden Schweizerinnen Lena Häcki und Amy Baserga beim 10km-Verfolger der Damen im Hauptfeld. Das war aber nach den Vorleistungen aus dem Sprint kaum anders zu erwarten gewesen. Häcki wurde am Ende mit vier Schiessfehlern 24., Baserga leistete sich drei Fehlschüsse und kam auf Platz 39 ins Ziel. Siegerin mit überragendem Abstand zu den Plätzen zwei und drei wurde erneut Marte Olsbu Roeiseland aus Norwegen, die damit schon ihre dritte Goldmedaille bei diesen Spielen einkassierte. Silber ging an die Schwedin Elvira Oeberg, Bronze an die Norwegerin Tiril Eckhoff.
Bei den Herren war ohne Benjamin Weger, der wegen gesundheitlicher Probleme auf einen Start verzichtete, auch keine Top-Platzierung mehr möglich. Beim Sieg des Franzosen Quentin Follin Maillet wurde Sebastian Stalder 36, zwei Plätze dahinter kam Niklas Hartweg ins Ziel. Besonders bitter für den dritten Schweizer Starter Joscha Burkhalter: Er wurde nach neun Schiessfehlern sogar überrundet.
Curling, Round Robin der Damen und Herren:
Der Siegeszug der Schweizer Damen nimmt langsam beängstigende Züge an. Auch Turnierfavorit Kanada konnte Team Suisse nicht stoppen, das 8:4 war nun der fünfte Sieg im fünften Match für die Mannschaft um Skip Melanie Berbezat. Die Schweiz könnte im besten Fall nun mit einem einzigen Sieg aus den verbleibenden vier Matches der Einzug ins Semifinale schon gelingen. Das sollte doch machbar sein…
Bei den Herren gab es dagegen einen Rückschlag. Ein schwaches sechstes End, das 0:3 verloren ging und der Knackpunkt in diesem Match war, führte zur 4:8-Niederlage gegen Italien.
Langlauf, 4x10 km Staffel der Herren:
Beim überlegenen Sieg der russischen Athleten, die es ihrer Damen-Staffel einfach nachmachten, wurde das Schweizer Quartett Siebte. Dario Cologna, Jonas Baumann, Candide Pralong und Roman Furger lieferten ein ordentliches Rennen ab, hatten aber schon nach der ersten Übergabe mit der Verteilung der Spitzenplätze nichts mehr zu tun. Hinter den Russen schnappte sich Norwegen Platz zwei und damit Silber, die Bronzemedaille ging an Frankreich.
Und sonst noch?
Das zweite Abfahrtstraining der Damen musste angesagt werden. Grund war der zu starke Schneefall in Yanqing. Das Abschlusstraining ist nun für den Montag eingeplant. Ebenfalls vom Winde und durch den Schneefall verweht wurden die Qualifikationen im Slopestyle und bei den Aerials der Ski Freestyler. Auch diese Wettbewerbe der Damen wurden um einen Tag verschoben - was auch für die Männer gilt, die nun am erst Dienstag statt schon am Montag ran dürfen.
Im Monobob liegt Melanie Hasler nach zwei von vier Durchgängen auf einem starken sechsten Platz und hat bei rund sieben Zehnteln Rückstand auf Rang drei durchaus noch Chancen auf Edelmetall.
Beim Shorttrack liefen die Medaillenvergaben ohne Schweizer Beteiligung ab. Die 3000-Meter-Staffel der Damen ging an die favorisierten Niederländerinnen, vor Südkorea und China. Über die 500 Meter bei den Herren lief Shaoang Liu zur ersten Goldmedaille für Ungarn! Der Russe Konstantin Ivliev holte Silber, der Kanadier Steven Dubois Bronze.
Auch bei der Eisschnelllauf-Entscheidung über die 500 Meter der Damen waren keine Schweizer Starterinnen beteiligt. Olympisches Gold ging an Erin Jackson aus den USA, Silber holte Mino Takagi (Japan) und Bronze die Russin Angelina Golikova.
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