- Lena Dürr verpasst olympisches Edelmetall nach einer dramatischen Entscheidung haarscharf.
- Mit nur 0,19 Sekunden Rückstand auf Olympiasiegerin Petra Vlhova landet die Skirennfahrerin im Slalom auf dem undankbaren 4. Platz.
- Nach dem 1. Durchgang hatte die 30-Jährige noch in Führung gelegen.
Enttäuscht hockte
"Jetzt tut es gerade richtig weh, es ist einfach nur bitter", sagte Dürr in einer ersten Reaktion im ZDF. Wenig später wirkte sie etwas gefasster und sagte: "Es war so unfassbar knapp, das ärgert mich jetzt am allermeisten. Wenn es klar ist und man wirklich weit weg ist von denen, dann ist es leichter zu verarbeiten."
Gold ging an die Slowakin
Hilde Gerg: "Das ist die Höchststrafe"
US-Superstar
Dürr verpasste den nach dem ersten Durchgang greifbar nah scheinenden vierten Olympiasieg einer deutschen Slalomfahrerin nach Rosi Mittermaier (1976),
Olympiasiegerin Vlhova nahm Dürr lange in den Arm und auch Holdener tröstete ihre geschlagene Konkurrentin: "Es tut mir leid." Erinnerungen wurden wach an die Winterspiele vor vier Jahren, als Viktoria Rebensburg ebenfalls nur hauchdünn die Bronzemedaille im Riesenslalom verpasst hatte.
Drei dritte Plätze hatte Dürr im Laufe dieses Weltcup-Winters schon geholt. "Es war ein Traum zu fahren, ein Genuss", sagte sie nach dem ersten Lauf des Slaloms, in dem sie mit Startnummer eins direkt die Bestzeit gesetzt hatte.
Shiffrin zu Slalom-Aus: "Es ist nicht das Ende der Welt"
Auch für Shiffrin endete der Tag mit einer Enttäuschung. "Es ist nicht das Ende der Welt", sagte sie nach ihrem Aus nach nur wenigen Toren im ersten Lauf. "Aber ich glaube, ich muss viel hinterfragen jetzt." Mit hängendem Kopf und ungläubiger Miene sass die 26-Jährige minutenlang neben der Strecke, ehe sie zu den Interviews schritt.
Innerhalb von nur drei Tagen hat die langjährige Alpin-Dominatorin in Yanqing schon zwei grosse Medaillenchancen liegen lassen. Die grösste hat sie nun wohl noch in der Kombination.
Sie werde versuchen, noch einmal den Reset-Knopf zu drücken, kündigte sie an. "Vielleicht gelingt es mir diesmal besser", sagte sie. Auch, wenn sie nicht genau wisse, wie. Shiffrin, normal die Konstanz in Person, kennt solche Situationen nicht.
"Natürlich ist der Druck gross, aber das war nicht das grösste Thema heute", sagte sie. "Ich wollte die aggressivste Linie fahren", analysierte sie ihren kurzen Lauf. Womöglich hat sie es mit ihrer Attacke übertrieben. "Ich bin mit starker Mentalität gestartet - dann war ich draussen", sagte sie. "Es ist enttäuschend." (dpa/fte)
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