• Am drittletzten Olympia-Tag gibt es für die Schweiz noch einmal Gold und Silber.
  • Die Curling-Damen verpassen nach einem engen Halbfinale aber die Gold-Chance.

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Ski Cross der Herren

Doppel-Sieg für die Schweiz! Ryan Regez raste auf der anspruchsvollen Piste im Genting Snowpark zu Gold, Alex Fiva wurde knapp dahinter Zweiter und schnappte sich Silber. Die Bronzemedaille ging nach Russland, Sergey Ridzik setzte sich gegen den Schweden Erik Mobaerg durch. Für die anderen beiden Schweizer Fahrer Joos Berry und Romain Detraz war im Viertelfinale beziehungsweise Achtelfinale Schluss.

Der Weg von Regez und Fiva ins Finale und zu den Medaillen verlief dabei höchst unterschiedlich. Fiva leistete sich im Viertelfinale zwei kleine Verstösse, wurde mit einer Warnung versehen und musste deshalb in den kommenden Runs sehr aufpassen. Aber Fiva blieb cool, siegte in seinem Halbfinallauf trotz zwischenzeitlich grossem Rückstand und schaffte es so ins Finale.

Regez dagegen pokerte offenbar ein bisschen, zeigte in den Qualifikationsläufen immer nur das Nötigste und kam als Zweiter immer eine Runde weiter. Im Finale legte Regez dann einen fulminanten Lauf hin, führte das Feld fast vom Start weg an und liess sich auch nicht mehr verdrängen. "Wahnsinn, dass Ryan seiner Favoritenrolle gerecht wurde. Es gibt wohl nichts Schöneres, als einen Olympiasieg noch mit Silber zu garnieren. Die beiden haben wirklich geliefert. Heute nehmen wir ganz sicher noch einen über den Durst", sagte Trainer Mike Schmid im SRF.

Und Cheftrainer Ralph Pfäffli liess durchblicken, dass auch die nachträgliche Disqualifikation von Fanny Smith im Damen-Bewerb einen Tag zuvor zusätzliche Motivation für die Schweizer Männer gewesen sei. "Wir haben das am Abend nochmal alles besprochen und dann die Wut und den Frust in Energie umgesetzt. Das ist uns offenbar ganz gut gelungen."

Curling, Halbfinale der Damen

Der Traum vom Olympischen Gold ist vorbei. Die Schweiz war im Halbfinale gegen Japan, das sie am Tag zuvor noch 8:4 geschlagen hatten, am Ende unterlegen. Nach einem ausgeglichenen Start ins Match war es das fünfte End, das die Vorentscheidung brachte: Die Japanerinnen konnten gleich vier Steine stehlen und zogen auf 5:2 davon.

Nach einem neuerlichen Stein im End danach führte Japan schon vermeintlich uneinholbar. Aber die Schweiz mit Skip Silvana Tirinzoni schlug im siebten End zurück, holte sich drei Steine und war wieder voll im Rennen. So fiel die Entscheidung tatsächlich erst im zehnten und letzten End. Japan ging mit einem Stein Vorsprung in das Schluss-End und behielt die Nerven: Auch der letzte Punkt ging an die Asiatinnen, die letztlich 8:6 siegten und nun am Sonntag gegen Team Great Britain um Gold kämpfen.

Im kleinen Finale am Samstag geht es für die Schweiz gegen Schweden, die Siegerinnen im Round Robin. Da gab es in diesem Duell ein knappes 6:5 für die Skandinavierinnen.

Biathlon, 15 km Massenstart der Damen

In der Loipe war Lena Häcki unglaublich gut unterwegs - am Schiessstand aber leider überhaupt nicht. Die Schweizerin hatte bei extrem schwierigen Bedingungen zum Abschluss der Damen-Bewerbe enorme Probleme mit dem böigen Wind, schoss bei drei von vier Schiesseinlagen drei Fehler und hatte nach neun Strafrunden keine Chance mehr auf ein Top-Resultat. Was umso ärgerlicher war, da Häcki in der Loipe zu den Stärksten gehörte und eine Top-Ten-Platzierung drin gewesen wäre. So wurde es am Ende nur ein ordentlicher Platz 16.

Die Gunst der Stunde nutzte Justine Braisaz-Bouchet. Sie setzte sich bei den letzten beiden Schiessen im Stehend-Anschlag von den grossen Favoritinnen aus Norwegen und Schweden ab und lief das Rennen zu Gold nach Hause. Silber ging an Tiril Eckhoff, Bronze holte die bisherige Dominatorin Marte Olsbu Roeiseland, die sich die fünfte Medaille bei Olympia in Peking sicherte.

Zweierbob der Damen

Im Zweierbob der Damen ist überraschend die Hoffnung auf eine Medaille da! Nach zwei von vier Läufen liegt Bob Schweiz 1 mit Pilotin Melanie Hasler und Anschieberin Nadia Pasternack auf Platz sieben. Der Rückstand auf die Führende Laura Nolte aus Deutschland beträgt 1,45 Sekunden, auf den Bronze-Rang fehlen 71 Hundertstel. Da ist noch einiges möglich in den letzten beiden Läufen am Samstag.

Keine Chance mehr auf eine Spitzenplatzierung haben dagegen Martina Fontanive und Irina Strebel. Sie liegen mit Bob Schweiz 2 auf dem 20. und damit letzten Platz im Zwischenklassement.

Und sonst?

Chinas Superstar Ailing Eileen Gu hat sich endgültig zur Überfliegerin bei den Freestylern gekürt. Die 18-Jährige holte nach Gold im Big Air und Silber im Slopestyle zum Abschluss der Wettbewerbe auch noch Gold in der Halfpipe. Gu dominierte die Konkurrenz fast nach Belieben, machte schon mit ihrem ersten Run quasi alles klar. Gu ist damit auch die erste Freestylerin, die drei Medaillen bei denselben Olympischen Spielen holt. Silber und Bronze gingen an Kanada: Cassie Sharp wurde Zweite, Rachael Karker Dritte.

Bei der Entscheidung über die 1.000 Meter der Herren bei den Eisschnellläufern waren keine Schweizer Athleten im Finale dabei. Neuer Olympiasieger wurde der Niederländer Thomas Krol vor Laurent Dubreuil aus Kanada und dem Norweger Holmefjord Haavard Lorentzen.

Den Massenstart der Biathlon-Herren über die 15 km entschied der überragende Athlet der Spiele für sich: Johannes Thignes Boe holte nach Gold im Sprint, im Mixed und in der Staffel seine vierte Goldmedaille. Der Norweger siegte vor dem Schweden Martin Ponsiluoma und seinem Landsmann Vetle Sjastad Kristiansen. Ein Schweizer Läufer war im 30er-Teilnehmerfeld nicht dabei.

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