- China zieht die Winterspiele trotz der hohen Corona-Ansteckungsgefahr durch.
- Entsprechend kämpfen bei den Athletinnen und Athleten zwei Gefühle miteinander: die Angst vor Corona und die Freude auf den Wettbewerb.
- Das Eingewöhnen vor Ort fällt schwer - denn man sieht ja durch die Schutzkleidung keine "echten Menschen".
Freundlich seien sie ja, "die weissen Menschen", sagt
Das Leben der Spitzensportler in den drei olympischen Dörfern in Peking, Yanqing und Zhangjiakou ist angesichts der strengen Corona- und Hygiene-Vorschriften eines im Sicherheitstrakt. Die Athletinnen und Athleten freuen sich nicht über das strikte Regelwerk, nehmen es aber weitgehend klaglos an. Für die Organisation und Umsetzung der Massnahmen gibt es sogar viel Lob. Ob aus voller Überzeugung oder ein Stück weit auch zum Selbstschutz, ist nicht immer klar und letztlich wohl auch unterschiedlich. Fest steht aber: Die Stars richten ihren Fokus auf das, was sie wirklich beeinflussen können, ihren Wettkampf. Für viele von ihnen ist es immerhin der wichtigste ihrer Karriere.
Annika Morgan freut sich über ihr "cooles" Bett: "Höhenverstellbar!"
Teilweise hausen sie in Einzelzimmern, teilweise in kleinen Wohngemeinschaften. Die Skirennfahrer Romed Baumann und
Zumindest die Alpin-Asse müssen im gigantischen Ski-Gebiet am Xiaohaituo Mountain in Yanqing nur kurze Wege zurücklegen. Von den Pisten können sie mit der Gondel zurück ins Dorf fahren oder sogar auf ihren Skiern fast bis vor die Tür gleiten. Die grosse Mehrheit der Olympia-Teilnehmer wird aber mit Shuttlebussen hin- und herchauffiert. Alles ist genau getaktet, die Kommunikation mit dem Personal an den Haltestellen wegen mitunter überschaubarer Englischkenntnisse aber eine Hürde. "Wenn es Fragen gibt, ist es oft schwierig", sagt Snowboarder Leon Gütl. "Wenn etwas Unerwartetes passiert, gibt es ein kleines Chaos." Noch könne er darüber lachen.
Das olympische Eis ist Moritz Müller noch zu nass: "Keine guten Bedingungen"
Noch an die Eisbedingungen gewöhnen müssen sich die Eishockey-Spieler. Kapitän Moritz Müller klagte nach dem ersten Training über die Qualität des Eises in der Trainingshalle. "Die Eisbedingungen heute waren nicht gut. Es war sehr nass. Die Scheiben sind eigentlich nur nach links und rechts gesprungen", sagte der 35 Jahre alte Verteidiger der Kölner Haie. "Das sind die Bedingungen, mit denen alle zurecht kommen müssen. Aber ich sage nur, wie es ist."
Die Verpflegung ist mitunter gewöhnungsbedürftig, die Auswahl dafür aber üppig. "Wenn sie eine Palette voller Tintenfische anbieten", geht Snowboarderin Morgan beim Frühstück nicht gerade das Herz auf. Da greift sie selbst in der Morgenstunde lieber zum Schweinsbraten. Aber es gibt auch genug andere Alternativen. Dazu zu den üblichen Essensräumen auch Fast-Food-Läden, in denen man dinieren kann. Und das fast rund um die Uhr. "Da wir die Rennen abends haben, musst du deinen Tagesrhythmus ja ein bisschen darauf einstellen, von daher ist das angenehm", sagt Rodler Felix Loch.
Fahnenträgerin Claudia Pechstein hat Angst vor einem Corona-Anruf
Die Angst vor einer Corona-Infektion begleitet die Sportler freilich aber auf Schritt und Tritt. Sie sei jeden Tag froh, wenn sie keinen Anruf bekomme, sagt die deutsche Fahnenträgerin
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Ob die Chinesen, die sie trifft, wirklich glücklich sind, dass die Spiele stattfinden und dazu noch unter diesen Umständen, kann Pechstein schwer einschätzen. "Oder sie haben es gesagt bekommen, weiss ich nicht, kann auch sein. Aber ich denke mal, dass sie es auch ernst meinen, wenn sie so etwas sagen", so die 49-Jährige. Klar sei, dass sie "einen verdammt super Job machen". So schwer es auch ist. (dpa/hau)
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