• Blech im kleinen Curling-Finale, Blech in der Halfpipe und das letzte Olympia-Rennen einer Langlauf-Legende.
  • Das war der vorletzte Tag der Olympischen Spiele aus Schweizer Sicht.

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Curling, Kleines Finale der Damen:

Am Freitag träumte Team Suisse noch vom Olympiasieg - nun gehen die Curling Ladies sogar komplett leer aus. Im kleinen Finale gegen Schweden setzte es für die Schweizerinnen eine 7:9-Niederlage, es bleibt also nur der Blech-Rang vier. Der Score war an diesem Tag aber einfach nicht gut genug, die Schweiz konnte ihre Möglichkeiten auf Steine zu selten nutzen, startete mit nur einem Score nach vier Ends und musste dann im sechsten Durchlauf den vermeintlich vorentscheidenden Rückstand hinnehmen: Das End ging 0:3 verloren.

Im vorletzten Abschnitt dann aber die Antwort von Skip Silvana Tirinzoni: Die Schweiz stahl gleich drei Steine und war nach dem Dreierhaus plötzlich auf 8:7 dran an den Schwedinnen. Das spannende letzte End entschied dann aber Schweden wieder für sich und damit auch das gesamte Match.

Zweierbob der Damen:

Der Siegeszug der deutschen Schlitten hielt auch im vorletzten Bewerb der Spiele an. Diesmal gab es einen Doppelsieg von Laura Nolte und Mariama Jamanka, die Bronzemedaille sicherte sich das amerikanische Duo mit Pilotin Elana Meyers Taylor. Für die Schweiz blieben die Plätze sechs und 20. Melanie Hasler mit Anschieberin Nadja Pasternack vergab die Minimalchance auf eine Medaille schon im dritten Lauf, der Rückstand auf Bronze war da mit 1,38 Sekunden schon deutlich zu gross. Die Aufholjagd im vierten und letzten Lauf kam deshalb zu spät. Trotzdem ist Platz sechs bei Olympia eine ausgezeichnete Leistung. Weniger gut lief des dagegen auch am zweiten Tag für Martina Fontanive, die mit ihrer Kollegin Irina Strebel sicherlich mehr ausgerechnet hatte als den letzten Platz im 20er-Feld.

Ski Freestyle, Halfpipe der Herren:

Vom Winde verweht waren die letzten Finals der Freestyler… Bei heftigen Böen im Genting Snow Park von Zhangjiakou gab es zahlreiche Stürze der besten zwölf Fahrer, der US-Amerikaner Aaron Blunck rauschte bei einem Crash sogar kopfüber auf die eisige Pipe, blieb zum Glück aber ebenso unverletzt wie der Brite Gus Kenworthy und der neue Olypiasieger Nico Porteous. Der Neuseeländer legte schon mit seinem ersten Run den Lauf zu Gold hin, sammelte 93 Punkte ein und kam am Ende vor den Amerikanern David Wise und Alex Feirrera aufs Treppchen.

Robin Briguet erwischte leider einen absolut gebrauchten Tag. Der 22-Jährige brachte keinen seiner drei Runs ohne Sturz ins Ziel. Der erste Lauf war noch der Beste, da hatte Briguet aber dann Pech, als sich Bindung des Skis löste. In den beiden letzten Runs kam der Walliser beide Male gleich zu Beginn zu Sturz. Für Briguet blieb deshalb nur der zwölfte und letzte Platz.

Langlauf, 50km der Herren:

Was für ein Chaos-Rennen zum Abschluss der Langlauf-Wettbewerbe! Wegen der eisigen Kälte von mehr als 20 Grad minus und fast schon sturmartigen Winden musste der Start über die Königsdisziplin der Herren erst eine Stunde verschoben werden - nur war es dann um 15 Uhr Ortszeit immer noch genau so kalt und windig. Also entschied sich die Jury, aus 50 Kilometern 28 Kilometer zu machen. Und das kam nicht überall gut an.

"Die FIA hat gerade das 50km-Rennen auf 28 Kilometer verkürzt, weil es etwas kalt und windig ist. Ich verstehe nicht, wie dies es irgendwie wärmer oder weniger windig machen soll. Was für ein f***ing joke", schrieb der Brite Andrew Musgrave auf Twitter. Die deutlich verkürzte Strecke machte es den reinen 50-km-Spezialisten natürlich doppelt schwer, die ihr gesamtes Training und ihre Rennstrategie voll auf die Langdistanz ausgelegt hatten.

Nach rund einer Stunde Laufzeit bildete sich das erste Ausreissergrüppchen, allerdings da schon ohne Schweizer Beteiligung. Roman Furger, Dario Cologna in seinem letzten Oly-Rennen und Jason Rüesch hielten sich im Hauptfeld auf, Candida Pralong noch ein wenig dahinter. Vorne ging dann rund sechs, sieben Kilometer vor dem Ziel die Post ab. Drei Russen und zwei Norweger zogen davon, am letzten Anstieg zündete dann Alexander Bolshunov den Turbo. Das Tempo des Russen konnte keiner kontern, Bolshunov lief seinen Vorsprung ins Ziel und holte Gold. Dahinter platzierten sich Ivan Yakimushkin aus Russland und der Norweger Simen Hegstad Krueger.

Drei Schweizer kamen als Elfter (Fuger), Vierzehnter (Cologna) und Siebzehnter (Rüesch) unter die Top 20, Pralong wurde am Ende 22.

Eisschnelllauf, Massenstart der Damen und Herren:

Livio Wenger ist im Massenstart bei den Männern knapp an einer Medaille vorbei gerauscht. Wenger schaffte es ins Final, was an sich schon ein kleiner Erfolg war. Im Endlauf hielt sich der Schweizer dann an der Spitzengruppe, wollte aus dem Windschatten nach vorne ziehen. Dann aber ein kleiner Wackler, wohl auf Grund eines Remplers eines Kontrahenten.

"Eventuell hat mich jemand an der Hüfte berührt. Das trieb mich weit hinaus. Da wusste ich, dass das Rennen verloren ist, weil ich müde Beine hatte", so Wenger. Mit der Tempoverschärfung der Führenden kam er dann nicht mehr ganz mit und musste auf der letzten Runde abreissen lassen. Am Ende wurde es Platz sieben. "Es tut gerade verdammt weh. Irgendwann kommt vielleicht noch der Stolz über diesen Diplom-Platz, aber im Moment überwiegt die Enttäuschung."

Der Belgier Bart Swings sorgte für eine kleine Sensation. Mit einem brutalen Finish zog Swings noch an den favorisierten Südkoreanern Jae Won Chung und Seung Hoon vorbei und krallte sich Gold. Die erste Goldmedaille für Belgien bei Winterspielen seit 74 Jahren!

Bei den Damen schaffte es keine Schweizer Läuferin ins Finale. Die Niederländerin Irene Schouten holte ihre dritte Goldmedaille bei diesen Spielen, liess im Schlussspurt Ivanie Blondine aus Kanada und die Italienerin Francesca Lollobrigida hinter sich.

Viererbob der Herren:

Nach zwei von vier Läufen haben die Schweizer keine Chance mehr auf eine Top-Platzierung. Bob Schweiz 1 mit Pilot Michael Vogt rempelte in beiden Läufen zu oft an die Bande, liegt als Zwölfter bereits jetzt 1,45 Sekunden hinter dem Führenden Francesco Friedrich aus Deutschland zurück und auch auf den Bronze-Rang fehlen schon 1,07 Sekunden. Der zweite Schweizer Bob mit Simon Friedli am Steuer hat sogar schon 2,72 Sekunden Rückstand. Selbst eine Top-Ten-Platzierung ist damit beinahe schon ausgeschlossen. Die Läufe drei und vier finden am Abschlusstag am Sonntag statt.

Ski alpin, Mixed Team-Event:

Keine Rennen auf der Wind-Piste des olympischen Skizentrum Xiaohaituo! Wegen heftiger Böen und Temperaturen unter 20 Grad minus wurde das letzte Event bei den Alpinen erst verschoben, dann aber doch noch abgesagt und auf den morgigen Sonntag terminiert. Start soll dann um 2 Uhr MEZ sein.

Team Suisse geht in folgender Besetzung an den Start: Wendy Holdener, Andrea Ellenberger, Camille Rast, Luca Aerni, Gino Caviezel und Justin Murisier. Gegner im Achtelfinale wird China sein - eine absolut machbare Aufgabe für die Schweiz…

Und sonst noch?

Die Slowakei ist der Bronzemedaillen-Gewinner im Eishockey-Turnier der Herren. Der Aussenseiter setzte sich im kleinen Finale mit 4:0 gegen Schweden durch. Die Schweiz war bereits im Viertelfinale an Finnland gescheitert, das am Sonntag gegen Russland um Gold spielen wird.

Den Paarlauf-Wettbewerb im Eiskunstlauf gewannen Wenjing Sui und Cong Han aus China. Sie platzierten sich vor der geballten russischen Eislauf-Phalanx, die Plätze zwei bis vier gingen an Pärchen des Russischen Olympischen Komitees. Silber sicherten sich Evgenia Tarasova und Vladimir Morozov, Bronze ging an Anastasia Mishina und Aleksandr Galliamov.

Der neue Olympiasieger im Curling heisst Schweden. Die Skandinavier setzten sich in einem dramatischen Finale im Entscheidungs-End gegen Grossbritannien mit 5:4 Steinen durch und holten damit erstmals olympisches Gold.

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