Erneut erschüttert ein Doping-Skandal die Leichtathletik-Welt. Eine Probe des kenianischen Olympiasiegers Asbel Kiprop wurde positiv getestet. Der Experte über die 1500-Meter-Distanz bestreitet die Vorwürfe.

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Ein halbes Jahr nach der Vierjahressperre von Marathon-Olympiasiegerin Jemima Sumgong droht Kenias angeblichen Wunderläufern der nächste Dopingskandal. Der 1500-Meter-Olympiasieger von Peking und Dreifach-Weltmeister Asbel Kiprop ist positiv auf Doping getestet worden.

Dies bestätigte der 28-Jährige, der im Februar bei einer Trainingskontrolle auffällig gewesen sein soll. "Ich bin ratlos darüber, wie meine harmlose Probe das einzige Mal positiv werden konnte, als Geld von mir erpresst wurde", sagte Kiprop laut Nachrichtenagentur AP.

Hinweise für Epo-Einsatz

Der Mittelstreckenläufer teilte in seiner Erklärung nicht mit, worauf er positiv getestet wurde. Laut Medienberichten aus seiner Heimat soll es das Blutdopingmittel EPO gewesen sein. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es vom Leichtathletik-Weltverband IAAF zunächst nicht. Kiprop vermutet, er könne den Erpressern zu wenig Geld überwiesen haben.

Er würde doch "nicht all das zerstören, für das ich seit meinem ersten internationalen Rennen 2007 gearbeitet habe", sagte Kiprop. "Ich hoffe, dass ich in jeder Hinsicht beweisen kann, dass ich ein sauberer Athlet bin."

"Schock" nach grosser Karriere

Der Olympiasieger von 2008 hatte der englischen Zeitung "The Guardian" am Mittwochabend gesagt: "Als Athlet habe ich im Kampf gegen Doping in Kenia an vorderster Front gestanden - in einem Kampf, von dem ich zutiefst überzeugt bin und den ich unterstütze."

Kiprops Manager Federico Rosa, der mit dem Athleten noch nicht gesprochen hatte, war "geschockt". Der Bericht über den positiven Test sei "sehr, sehr komisch", für ihn, sagte Rosa, "nach so vielen Jahren einer solch unglaublichen Karriere" von Kiprop, der 2011, 2013 und 2015 dreimal in Serie auch Weltmeister über 1500 Meter war.

40 positive Proben aus Kenia

Mehr als 40 kenianische Leichtathleten wurden seit 2012 positiv getestet und haben das Image der afrikanischen Läufernation stark beschädigt. Vor einem Jahr wurde Marathon-Olympiasiegerin Sumgong erwischt und Anfang November 2017 wegen Dopings für vier Jahre gesperrt.

Sie kann nun weder an den Weltmeisterschaften 2019 noch an den Olympischen Spielen in Tokio 2020 teilnehmen. Zuvor war auch Rita Jeptoo wegen Dopings für vier Jahre suspendiert worden. (mc/dpa)

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