- Sebastian Vettel will mit Aston Martin nach einem Formel-1-Horrorjahr beweisen, dass er es noch kann.
- Die Testfahrten vor dem Saisonstart am 28. März verliefen allerdings nicht nach Plan.
- Experten trauen Vettel 2021 trotzdem Erfolge zu.
"Ein zufriedener
Die wenigsten Kilometer
Optimistische Worte von Glock, doch Vettel spulte bei den Tests die wenigsten Kilometer aller Fahrer ab, er war zudem der Langsamste. Mal war es die Elektrik, dann das Getriebe oder der Motor - zahlreiche Probleme begleiteten den Ex-Weltmeister.
Von der roten in die grüne Gurke? Vettel bleibt locker. Was generell Mut macht: Die eingeführte Budgetobergrenze von 145 Millionen Dollar soll dazu führen, dass Teams wie Aston Martin näher an die Spitze heranrücken können. Die Mittelfeld-Teams wachsen, während Top-Mannschaften wie Mercedes kürzen müssen.
Hinzu kommt: In der vergangenen Saison war man als Vorgänger Racing Point vierte Kraft hinter Mercedes, Red Bull Racing und McLaren, stach aber immer wieder vorne rein. Das Potenzial ist also da, auch weil die eingeführten Aerodynamik-Änderungen an den Autos nicht zu gross ausgefallen sind.
"Das Team hat sich gut geschlagen, die Favoriten sind aber Mercedes und Red Bull", sagte Vettel. Dahinter gehe es sehr eng zu, wie er erklärte: "Wenn wir uns hinter den Beiden einordnen könnten, wäre das schon ein sehr grosser Schritt. Ich glaube aber, dass wir noch etwas Geduld haben müssen", so der Deutsche.
Vor zehn Jahren noch panisch
Vor zehn Jahren, so gibt Vettel zu, wäre er angesichts des Rumpelstarts noch panisch geworden. Denn klar: Als Neuer in einem neuen Team benötigt man vor allem eines: Kilometer. Aber: "Panik spüre ich keine, dazu bin zu erfahren. Anderes Auto, anderer Motor, neue Mitarbeiter, andere Abläufe, die Lenkung fühlt sich anders an - es gibt so viel zu lernen", erklärt Vettel: "Und da stecke ich mittendrin."
Gleichzeitig mache die Arbeit aber auch Freude, betont Vettel, der in Bahrain zum Auftakt des Rennwochenendes zu Scherzen aufgelegt war. Man merkt dem Deutschen den Tatendrang an. Wie lautet sein Ziel für die ersten Rennen? "Alle zu gewinnen, natürlich!", lacht er und wird dann ernst: "Wir müssen realistisch bleiben. Aber so lange wir kein Qualifying erlebt haben, ist es schwierig, über das Kräfteverhältnis etwas zu sagen. Ich hoffe natürlich auf eine gute Saison, aber wo das genau hinführt, kann derzeit keiner sagen", so Vettel.
Das kurzfristig angepeilte Ziel des Teams ist Platz drei in der Konstrukteurs-WM. Klar ist nach den Tests: Auf Vettel und Aston Martin wartet noch jede Menge Arbeit. "Wir wissen, dass wir im Rückstand sind. Es liegt an uns, das wettzumachen", sagte Vettel. Doch die WM wird nicht am ersten Wochenende entschieden, es kommen noch 22 weitere Rennen.
Es ist eine Situation, die er im neuen Umfeld durchaus geniesst, denn er fühlt sich endlich wieder wertgeschätzt und gebraucht.
Vettel braucht eine optimale Vorbereitung
Sky-Experte Ralf Schumacher glaubt trotzdem, "dass er eine grossartige Saison haben wird. Aber durch die Probleme beim Test werden wir das vielleicht noch nicht beim Saisonauftakt erleben". So sieht es auch Vettel, der eine "steile Lernkurve" erwartet und sich fünf Rennen Zeit gibt, um auf Tempo zu kommen.
Auch Gerhard Berger meint: Gut Ding will Weile haben. "Man muss dem Ganzen ein bisschen Zeit geben", sagte der frühere Formel-1-Star der dpa. "Es geht jetzt erstmal darum, regelmässig aufs Podium zu kommen." Einen Angriff auf WM-Titel Nummer fünf kann sich Berger mittelfristig aber durchaus vorstellen. Denn: "Sebastian hat noch drei, vier gute Jahre vor sich, sofern er das will." Und sofern er sich wohlfühlt.
Verwendete Quellen:
- "Sport1.de": Interview Ralf Schumacher
- "kicker": Sonderheft Formel 1
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