Alexander Zverev hat bei den US Open die Chance auf den Einzug ins Halbfinale. Angelique Kerber dagegen hatte sich ihr Achtelfinale von New York ganz anders vorgestellt.
Alexander Zverev hat bei den ungewöhnlichen US Open noch lange nicht genug,
Australian-Open-Halbfinalist
Zverev macht kurzen Prozess
Zwei Tage nach dem Hickhack um sein Drittrundenmatch gegen den Franzosen Adrian Mannarino im Zuge der Corona-Causa zog der 23 Jahre alte Hamburger völlig unaufgeregt erstmals in die Runde der besten Acht der US Open ein. Damit ist der Weltranglisten-Siebte dort erster deutscher Tennisprofi bei den Herren seit Tommy Haas 2007.
Gegen den 21 Jahre alten Davidovich Fokina, die Nummer 99 der Welt und am Ende mit einem bandagierten Knöchel angeschlagen, blieb Zverev erstmals im Turnierverlauf ohne Satzverlust. Auch gegen den Kroaten Borna Coric oder den Australier Jordan Thompson wird Zverev jetzt Favorit sein.
Kerber wirkte nach ihrem langen chancenlosen Auftritt gegen Brady gefasst und richtete ihren Blick schnell auf die French Open, die am 27. September beginnen. "Viel Zeit habe ich nicht, um mich auf Sand umzustellen, aber die Zeit muss ich gut nutzen", sagte die 32-jährige Kielerin. "Es war gut, dass ich das Wettbewerbsgefühl wieder hatte. Paris ist noch mal das Ziel, das ich habe."
Kerber: "Guter Start" nach langer Turnierpause
Dass das Tableau der Damen coronabedingt ausgedünnt ist, konnte die Linkshänderin nicht für ihren ersten Viertelfinaleinzug bei einem Grand-Slam-Turnier seit dem Wimbledon-Triumph vor zwei Jahren nutzen. Nach den souverän gewonnenen ersten drei Matches war sie von manchen schon als Mitfavoritin gehandelt worden.
"Ich habe alles gegeben auf dem Platz, sie hat ein wirklich gutes Match gespielt", sagte die 32-Jährige. "Ich hatte meine paar Chancen, die ich nicht nutzen konnte. Trotzdem muss ich sagen, dass ich das Beste, was ich konnte, auf dem Platz gelassen habe." Nach der langen Turnierpause sei es ein "guter Start" gewesen.
US Open: Kerber wacht zu spät auf
Gegen die an Position 28 gesetzte Brady kämpfte sich die New-York-Siegerin von 2016 zu spät ins Match, der erste Satz war nach nur 22 Minuten weg. Die Weltranglisten-23. scheiterte am Druck der Amerikanerin und an ihrer Aufschlagschwäche. Im ausgeglicheneren zweiten Durchgang versteckte die deutsche Tennis-Hoffnung bei 2:3 aus ihrer Sicht wieder ihr Gesicht unter einem Handtuch, Brady kehrte zwar nach einer Behandlungspause mit einem bandagierten linken Oberschenkel zurück. Die Wende blieb aber aus, auch nachdem Kerber bei 3:5 noch einen Matchball abwehrte.
"Angie konnte von Anfang an nicht dagegen halten", urteilte die deutsche Damen-Tennischefin Barbara Rittner bei Eurosport, meinte aber auch: "Es macht einfach Spass, dass sie wieder dabei ist. Sie hat sich toll verkauft insgesamt."
Kerber hatte vor den US Open monatelang keine Matches bestritten und sich erst kurzfristig zur Reise nach New York entschieden. Was aufgrund der Corona-Regeln vor dem Heimflug nach Polen auf sie wartet, wusste sie noch nicht genau. "Ich fühle mich sicher, deswegen war es am Ende eine gute Entscheidung", fasste Kerber zusammen. (mt/dpa)
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