• Alexander Zverev hat bei der Tennis-WM in Turin das Halbfinale erreicht.
  • Dort wartet auf den Olympiasieger schon zum fünften Mal in dieser Saison der Weltranglistenerste Novak Djokovic.
  • Zverevs einziger Sieg über den Serben im Jahr 2021 war einer der bedeutendsten seiner Karriere.

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Der Urlaub muss warten, Olympiasieger Alexander Zverev steht bei den ATP Finals noch einmal vor der schwierigsten Aufgabe der Tenniswelt. Der Weltranglistendritte aus Hamburg zog beim Saisonabschluss ins Halbfinale ein und fordert dort den Topfavoriten Novak Djokovic heraus. Das Rematch des denkwürdigen Olympia-Halbfinales machte Zverev am Donnerstag mit einem 6:2, 6:4 gegen den offensichtlich angeschlagenen Polen Hubert Hurkacz perfekt.

"Es war mental nicht einfach, weil ich wusste, dass ich gewinnen musste", sagte Zverev: "Ich bin sehr glücklich, im Halbfinale zu sein." Als Zweitplatzierter der Roten Gruppe kommt es für den Turniersieger von 2018 am Samstag in Turin zum fünften Mal in diesem Jahr zum Duell mit Grand-Slam-Rekordchampion Djokovic. Zverev freute sich schon auf eine "prickelnde" Atmosphäre.

"Wir sind hier in Turin, nicht in Tokio. Wir sind hier auch nicht mehr in New York. Wir sind hier bei einem neuen Turnier. Ich bereite mich auf ein sehr, sehr schweres und sehr, sehr langes Match vor", sagte der Weltranglisten-Dritte: "In jedem Match, das wir gespielt haben, mussten wir beide unser bestes Tennis spielen."

Zverev hatte gegen Djokovic meistens das Nachsehen

Bestens in Erinnerung ist Zverev dabei der starke Comeback-Sieg in Tokio. Die anderen drei Vergleiche mit dem Weltranglistenersten in dieser Saison verlor der 24-Jährige, darunter das Viertelfinale bei den Australian Open und zuletzt das Halbfinale der US Open in fünf Sätzen. Insgesamt steht die Bilanz der beiden nach Siegen klar bei 7:3 für Djokovic.

Nach der Niederlage gegen Titelverteidiger Daniil Medwedew stand Zverev gegen Hurkacz gehörig unter Druck, bei einem weiteren Misserfolg wäre er wie im Vorjahr bereits in der Gruppenphase ausgeschieden. Aus der Ruhe bringen liess er sich dadurch nicht und blickte stattdessen trotzig und selbstbewusst nach vorne. "Ich habe immer noch die Chance, das Turnier zu gewinnen. Daran denke ich", sagte er.

2018 habe er doch auch das zweite Gruppenspiel gegen Djokovic verloren - und sich dann mit dem Erfolg im Endspiel gegen den Serben revanchiert, erzählte er. Diesmal könnte dies im Finale gegen Medwedew so ablaufen.

Ein echter Härtest für das Duell mit Djokovic wurde die Partie aber nicht. Hurkacz lieferte zu wenig Gegenwehr und wirkte körperlich nicht so spritzig. Das Match wurde geprägt von kurzen Ballwechseln. Einen Spiel-Rhythmus zu finden, war schwierig.

Zverev strahlte Ruhe aus, erwischte einen perfekten Start - lag nach gerade einmal zehn Minuten mit 4:0 vorn. Hurkacz wirkte in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt, gewann in den ersten vier Spielen nur zwei Punkte und schleppte sich eher über den Court. Das Publikum registrierte das und spendete bei den wenigen Punktgewinnen besonders viel aufmunternden Applaus.

Zverev gewinnt nach nur 26 Minuten den ersten Satz

Ein solch überlegen gewonnener Satz gegen einen Top-Ten-Spieler - 6:2 in nur 26 Minuten - ist auch für die Nummer drei der Welt selten.

Hurkacz konnte aber zumindest bei eigenem Aufschlag zunehmend besser Gegenwehr leisten und kämpfte mit grosser Moral weiter. Da auch Zverev in einem seltsamen Match nicht glänzte und sein Gegner volles Risiko ging, war der zweite Satz lange ausgeglichen - der Deutsche geriet beim Service sogar in ernsthafte Bedrängnis. Er musste mehr kämpfen, bis ihm das entscheidende Break zum 5:4 gelang.

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Zverevs erstes Match gegen Hurkacz lag lange zurück

Hurkacz war für Zverev ein relativ Unbekannter. Zwar ist der 24-Jährige nach einer starken Saison, in der er in Miami seinen ersten Masters-Titel gewonnen und in Wimbledon nach einem glatten Sieg über Rekordchampion Roger Federer das Halbfinale erreicht hatte, mittlerweile die Nummer neun der Welt. Doch gegen Zverev spielte er erst einmal - vor über zwei Jahren gewann der Deutsche beim Masters in Madrid auf Sand. (SID/dpa/hau)

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