Erst vor zwei Tagen ist Boris Becker 50 Jahre alt geworden. Aber das Jubiläum des ehemaligen Tennisidols wird derzeit durch anhaltende Negativnachrichten getrübt. Zu den Pleitegerüchten kommt jetzt ein weiterer Schlag: DTB-Trainer-Urgestein Richard Schönborn teilt nachhaltig gegen seinen ehemaligen Schützling aus.
Richard Schönborn zeigt sich in einem offenen Brief, den die "Welt" veröffentlichte, schwer enttäuscht. Gerade
Schönborn erklärt, dass es zu der Zeit in der Welt beim Tennis kein Förderungsprogramm gab, wie es beim DTB aufgebaut wurde. "Kein ausländischer Jugendlicher wurde so systematisch aufgebaut wie Du und alle Deine damaligen Altersgenossen. Dafür gibt es viele Zeugen und Dokumente", schreibt Schönborn.
Schönborn: "Du bist abgehoben"
In Dutzenden aufgezählten Details belegt Beckers damaliger Wegbegleiter, dass es an Unterstützung für den Wimbledon-Sieger wahrlich nicht mangelte.
"Insgesamt mehr als 1,3 Millionen DM", behauptet Schönborn, hätten die Massnahmen umgerechnet gekostet. "Das war damals eine riesige Summe. Ich habe alles präzise registriert und bis auf den Pfennig berechnet. Wenn es Dich oder die Öffentlichkeit interessieren sollte, kann ich alles im Detail preisgeben."
In besonnenem Ton fragt Schönborn schliesslich: "Und nun erlaubst Du Dir, öffentlich zu behaupten, dass Du in Deiner Jugendzeit keine Unterstützung, kein Training hattest? Wodurch bist Du dann mit 17 Jahren Wimbledonsieger geworden? Hat der liebe Gott Dich von heute auf morgen gesegnet?"
Schon damals hatte Richard Schönborn die mediale Ausschlachtung und Vermarktung des jungen Beckers kritisiert. "Leider haben sich meine Bedenken von damals bewahrheitet. Du bist abgehoben", resümiert er schliesslich, bietet seinem damaligen Schützling aber ein klärendes Gespräch unter Ausschluss der Öffentlichkeit an. (cf) © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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