Die brütende australische Hitze setzt zum Jahresauftakt der Grand-Slam-Serie in Melbourne allen Spielerinnen und Spielern zu. In der ersten Runde muss sich die 36-jährige Tatjana Maria behandeln lassen, kämpft sich aber ins Ziel. Drei deutsche Herren erleiden Schiffbruch. Einer aber besteht die harte Prüfung.
Tatjana Maria benötigte für das Weiterkommen erst einmal ein Kinder-Quetschie, Laura Siegemund das beste Tennis ihrer Karriere. Die deutschen Damen sind bei den Australian Open weiter gut in Form. Mit grossem Kampfgeist überstanden
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Daniel Altmaier scheitert trotz erbitterten Widerstands
Die deutschen Herren legten am Yarra River dagegen beinahe einen kompletten Fehlstart hin. In Daniel Altmaier, Yannick Hanfmann und Maximilian Marterer scheiterte ein Trio bereits in der ersten Runde. Hanfmann und Marterer waren bei ihren Niederlagen weitgehend ohne Chance. Altmaier zeigte gegen den an Nummer 15 gesetzten Russen Karen Chatschanow eine kämpferisch starke Leistung, musste sich nach etwas mehr als vier Stunden aber dennoch mit 7:5, 3:6, 6:7 (5:7), 6:7 (3:7) geschlagen geben.
Im Jahr 2023 hatte sich Struff noch durch die Qualifikation kämpfen müssen und dann in der ersten Runde gegen den späteren Halbfinalisten Tommy Paul aus den USA verloren. Danach folgte eine starke Saison des langjährigen Davis-Cup-Spielers, der in Melbourne nun an die Leistungen aus dem Vorjahr anknüpfen will.
Auch Maria und Siegemund mussten im heissen Melbourne bei Temperaturen von 30 Grad an ihre körperlichen Grenzen gehen. Maria (36) wurde gegen die Kolumbianerin Camila Osorio im zweiten Satz auf einmal schwindelig, eine Ärztin musste Puls und Atmung checken.
Tatjana Maria stärkt sich mit einem Kinder-Snack
Zudem half der deutschen Nummer eins Kindernahrung wieder zu Kräften. "Ich brauchte unbedingt etwas zu essen. Das Einzige, was auf die Schnelle da war, war ein Quetschie, den mein Bruder für seine Kinder dabei hatte", erzählte Maria nach der Partie. Und der stark zuckerhaltige Snack half. Maria übernahm gegen Osorio im dritten Satz wieder das Kommando und entschied die Partie nach 2:52 Stunden doch noch mit 7:5, 6:7 (4:7), 6:4 für sich.
Danach lehnte sie sich völlig erschöpft ans Netz. "Mir ging es nicht gut. Inzwischen geht es aber wieder", sagte Maria, die es nun mit der Italienerin Jasmine Paolini zu tun bekommt.
Auch Siegemund stand rund drei Stunden lang in der Hitze auf dem Platz und musste alles aus sich rausholen, um die die an Nummer 17 gesetzte Russin Jekaterina Alexandrowa mit 6:2, 3:6, 7:6 (11:9) auszuschalten. "Ich bin super stolz, dass ich das Spiel gewonnen habe", sagte die 35 Jahre alte Schwäbin.
Laura Siegemund belohnt sich für ihre Willensleistung
Siegemund startete stark und holte sich ohne grosse Probleme den ersten Satz. Danach hatte sie aber Schwierigkeiten mit ihrem Aufschlag und brachte im gesamten zweiten Satz nicht einmal ihr Service durch. Die Entscheidung fiel so im dritten Satz, wo Siegemund zunächst einem Rückstand hinterherlief. Die Nummer 78 der Welt gab aber nie auf und belohnte sich am Ende für eine grosse Willensleistung. Danach schrie sie ihre Freude laut heraus und sprang in die Luft.
"Ich habe das Gefühl, dass ich gerade das beste Tennis meiner Karriere spiele", sagte Siegemund, die nun auf die australische Qualifikantin Storm Hunter trifft. "Leider spüre ich an meinem Körper, dass ich schon ein paar Jahre auf dem Buckel habe", sagte die Doppelspezialistin, die sich eigentlich bereits im vergangenen Jahr aus dem Einzel hatte zurückziehen wollen.
Laura Siegemund träumt vom Olympia-Doppel mit Alexander Zverev
Doch weil es dann so gut lief und auch der Start in die neue Saison vielversprechend war, "plane ich jetzt die komplette Saison mit Einzel und Doppel", sagte Siegemund. Ein Highlight sollen die Olympischen Spiele in Paris werden, wo SIegemund am liebsten zusammen mit
Allerdings hat Zverev bislang angekündigt, in Paris mit Angelique Kerber spielen zu wollen. In Melbourne greift das deutsche Spitzenduo erst an diesem Dienstag ins Geschehen ein. Zverev trifft in der Night Session im deutschen Duell auf Dominik Koepfer, Kerber am frühen deutschen Morgen auf die Amerikanerin Danielle Collins. (dpa/sid/hau)
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