• Wie ein Orkan fegt Alexander Zverev im Achtelfinale der French Open über den Japaner Kei Nishikori hinweg.
  • Die beeindruckende Vorstellung der deutschen Nummer eins bei den Männern nährt die Hoffnung auf mehr.
  • Boris Becker sieht in Zverev nun einen Favoriten auf den Turniersieg. Zverevs nächster Gegner trägt keinen grossen Namen.

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Mit dem dritten Viertelfinal-Einzug bei den French Open wollte sich Alexander Zverev nicht lange aufhalten.

"Ich spüre noch keinen Champagner aus Flaschen auf meinem Kopf", sagte Zverev nach seinem beeindruckenden Achtelfinalsieg gegen den Japaner Kei Nishikori. "Das Turnier ist noch nicht vorbei. Ich hoffe, ich habe hier noch drei Matches", sagte die deutsche Nummer eins nach seinem Weiterkommen im Eiltempo.

Jetzt gegen den Spanier Davidovich Fokina

Nach dem klaren 6:4, 6:1, 6:1 gegen Nishikori trifft er jetzt am Dienstag im Kampf um den Halbfinal-Einzug auf den Spanier Alejandro Davidovich Fokina. Auch wenn dieser für viele Beobachter noch eher unbekannt ist, will Zverev ihn nicht unterschätzen. "Er ist ein Viertelfinalist bei einem Grand Slam. Also kann er kein schlechter Spieler sein", sagte Zverev. "Er spielt wahrscheinlich das Turnier seines Lebens." Lob für Zverev gab es von Tennis-Legende Boris Becker. "Grosses Kompliment. Das war eine sehr reife Leistung heute", sagte Becker als TV-Experte bei Eurosport. "Er hat sich damit in den Kreis der Favoriten gespielt."

Überlegener Alexander Zverev

Zverev war trotz der ungewohnten Anfangszeit in der Night Session um 21:00 Uhr von Beginn an hellwach. Der 24-Jährige nahm Nishikori gleich den Aufschlag ab und liess sich danach auch durch einen eigenen Aufschlagverlust nicht aus der Ruhe bringen. Zverev bestimmte mit seinem druckvollen Spiel das Geschehen, profitierte aber auch davon, dass der Japaner offenbar etwas angeschlagen war. Vor allem beim Service hatte Nishikori Probleme, was Zverev zu einem weiteren Break und zum Satzgewinn nach 43 Minuten nutzte.

Der Weltranglisten-Sechste hatte das Geschehen nun komplett im Griff. Druckvoll, konzentriert und dominant liess er Nishikori, gegen den er bereits im Vorfeld der French Open bei den Turnieren in Madrid und Rom gewonnen hatte, nicht zurück ins Spiel kommen. Der zweite Satz dauerte nicht einmal eine halbe Stunde, da hatte Zverev das 6:1 perfekt gemacht.

Doch auch mit der sicheren Führung im Rücken liess Zverev nicht nach. Ein Zeichen, dass er aus der Vergangenheit gelernt hat. Im vergangenen Jahr quälte sich Zverev mehrmals durch Kräfte raubende Fünf-Satz-Matches und hatte dann beim Achtelfinal-Aus gegen Jannik Sinner keine Energie mehr.

Dieses Mal hielt Zverev das Tempo hoch. Auch im dritten Satz schaffte er ein schnelles Break und war fortan nicht mehr zu stoppen. Nach dem Viertelfinale bei den Australian Open und den Turniersiegen in Acapulco und Madrid nun also das Viertelfinale in Paris. Ein Zeichen für eine gute Saison, doch damit soll bei den French Open noch nicht Schluss sein. Ziel bleibt der erste Grand-Slam-Titel seiner Karriere.

Roger Federer zieht zurück

Für Roger Federer sind die French Open dagegen vorbei. Nach seinem hart umkämpften Viersatz-Sieg gegen Dominik Koepfer teilte der 39 Jahre alte Schweizer am Sonntag mit, dass er zu seinem Achtelfinale gegen den Italiener Matteo Berrettini am Montag nicht antreten wird. Nach mehr als einem Jahr Pause und zwei Knieoperationen will Federer kein Risiko eingehen und seinen Körper für die anstehende Saison auf Rasen schonen. Schliesslich ist der Klassiker in Wimbledon (28. Juni bis 11. Juli) in diesem Jahr Federers grosses Ziel. Nach einer Woche Pause will Federer in Halle wieder spielen. (dpa/hau)

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