Dominic Thiem sah sich nach seinem frühen Aus bei den Australian Open mit viel Kritik konfrontiert. Fans liessen online ihren Frust an dem 30-Jährigen aus. Unterstützung kommt indes vom Österreichischen Tennisverband.
Es war ein Endspiel in der ersten Runde:
"Im Endeffekt spielt man fünf Stunden, und es entscheidet sich in ein paar ganz engen Situationen. Das ist natürlich bitter", resümierte ein sichtlich enttäuschter Thiem nach dem Match.
Es ist das zweite Erstrunden-Aus für Thiem innerhalb von nur drei Wochen: Anfang Januar in Brisbane verlor er glatt in zwei Sätzen gegen Rafael Nadal, der nach einer einjährigen Verletzungspause auf den Centre-Court zurückgekehrt war - und sich wenig später erneut verletzt von der Tour verabschieden musste.
Auf Social Media erntete Thiem viel Kritik österreichischer Fans
Seit seiner Handgelenksverletzung hat Thiem noch nicht wieder richtig in die Spur gefunden, brauchte mehrere Comeback-Versuche und belegt in der ATP-Rangliste aktuell Platz 92. Umso härter muss ihn die knappe Niederlage gegen Auger-Aliassime getroffen haben.
Spott und Häme für Thiem in den in dieser Hinsicht häufig sehr unsozialen Medien liessen nicht lange auf sich warten. Ein Umstand, der nun den Österreichischen Tennisverband (ÖTV) zu einer Stellungnahme veranlasst hat.
"Seit nunmehr zwei Jahren hat es sich eine laute, aber deutliche Minderheit offensichtlich zum Hobby gemacht, über Österreichs langjährigen, verdienten Weltklassespieler Dominic Thiem auf Social Media herzuziehen", heisst es in dem Posting, das auf der offiziellen Facebook-Seite des Verbands geteilt wurde. Auf Niederlagen werde förmlich gewartet - "um diese (in noch höflicheren Fällen) mit einem 'Eh klar' zu quittieren, in den schlimmeren Fällen mit spöttischen, untergriffigen Kommentaren."
Tennisverband erinnert an die Leistungen von Dominic Thiem
Der ÖTV wies in dem Posting darauf hin, dass man als Verband sehr stolz darauf sei, wie Thiem "sein Land nach aussen präsentiert und auf seine Erfolge - und das sollte eigentlich auch jeder heimische Tennisfan sein".
Man wolle daran erinnern, wie oft der 30-Jährige dem Tennispublikum in seiner Karriere bereits Freude bereitet habe - und verdeutlichen, "wie schwierig es in einer Weltsportart ist, die Nummer 3 der Welt zu werden". Einigen sei dies leider nicht bewusst oder gerate immer wieder in Vergessenheit "bei aller verständlichen Enttäuschung über Niederlagen, die Dominic selbst am meisten schmerzen". Der Verband erwarte sich auch bei Niederlagen einen respektvollen Umgang gegenüber Sportlerinnen und Sportlern.
Thiem machte seinen Frust deutlich
Thiem selbst machte aus seinem Frust nach dem Erstrunden-Aus bei den Australian Open keinen Hehl. "Trotz der bitteren Niederlage, ich habe alles gegeben", schrieb der Niederösterreicher auf Instagram, gratulierte seinem Gegner und fügte hinzu: "Super traurig, dass ich Australien so früh verlassen muss, ich liebe es, hier zu sein - es ist immer grossartig."
Er werde nun nach Österreich zurückreisen und seine nächsten Schritte planen.
Immerhin: Unter Thiems Postings zu seiner Niederlage häufen sich auch positive Kommentare: die Stimmen derer, die ihm Glück wünschen, an sein Durchhaltevermögen appellieren - und sich für das enge und spannende Match in Melbourne bedanken.
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