Alexander Zverev untermauert seine Titelambitionen mit einem verdienten Sieg gegen den Rekordchampion. Rafael Nadal verabschiedet sich so früh wie nie in Paris - und vermutlich für immer.
Alexander Zverev schaute fast schuldbewusst über das Netz zum geschlagenen Sandplatzkönig und verzichtete auf jede Jubelgeste. "Das ist heute nicht mein Moment, das ist Rafas Moment", sagte der deutsche Tennisstar und überliess nach seinem gewonnenen Sand-Spektakel bei den French Open gegen
"Wenn es das letzte Mal war, habe ich es genossen", sagte der 37-jährige Nadal: "Für mich ist es so besonders, die Liebe der Menschen an dem Ort zu spüren, den ich am meisten liebe." Für
In der zweiten Runde trifft Zverev auf den Sieger des Matches zwischen dem Belgier David Goffin und Giovanni Mpetshi Perricard aus Frankreich. Doch sein gewonnenes Duell mit Nadal dürfte noch lange nachwirken. "Das Level war sehr, sehr hoch", sagte die deutsche Nummer eins bei Eurosport.
Nadal, der über mehr als ein Jahrzehnt an der Seine dominierte und nach seinem schleppenden Comeback in diesem Jahr sein Lieblingsturnier als klaren Höhepunkt benannt hatte, kassierte erst seine vierte Niederlage auf dem Sand von Paris bei 112 Siegen. Dass es wirklich das letzte Match des "Stiers von Manacor" in Roland Garros war, ist noch nicht zu 100 Prozent sicher. Der 37-Jährige, der seine grossen Verletzungsprobleme ausblendete und alles auf dem Platz liess, hatte sich ein Hintertürchen auf eine weitere Rückkehr offengelassen.
Zverev als Favorit in die nächste Runde
Während sich der Spanier unter dem grossen Jubel seiner vielen Fans verabschiedete, wächst Zverevs Brust nach dem prestigereichen Erfolg und dem Triumph beim Masters in Rom weiter an. Der Weltranglistenvierte, der in den vergangenen drei Jahren jeweils das Halbfinale in Paris erreichte, trifft in der zweiten Runde auf David Goffin (Belgien) oder Giovanni Mpetshi Perricard (Frankreich) und wird dann wieder klarer Favorit sein. Am Montag sorgte Qualifikant Henri Squire mit einem 6:2, 6:2, 3:6, 4:6, 7:6 (12:10)-Erfolg gegen den Australier Max Purcell für einen weiteren Hingucker. Am Dienstag steigen die frühere Weltranglistenerste Angelique Kerber und die deutsche Nummer zwei Jan-Lennard Struff ins Turnier ein.
Versammelte Tennisprominenz anwesend
Nadal gegen Zverev - es war das Duell, das die Tennisfans in aller Welt nach der aufsehenerregenden Auslosung vom Donnerstag elektrisierte. Für den Auftakt seines wahrscheinlichen Abschiedsbesuchs in seinem "Wohnzimmer" Court Philippe Chatrier hatte sich der ungesetzte Spanier eine leichtere Aufgabe gewünscht als den formstarken Hamburger, der sich 2022 im Halbfinalduell beider Spieler so schwer verletzt hatte. Die Atmosphäre, die Spannung fühlten sich eher nach einem Finale an als nach einem Erstrundenduell. Die versammelte Tennisprominenz um Novak Djokovic, Carlos Alcaraz und Iga Swiatek zog es in die Arena.
"Dieser Ort ist magisch für mich", hatte Nadal vor seinem 19. Start bei seinem Lieblingsturnier gesagt und für Zverev bedrohliche Sätze hinzugefügt: "Ich habe eine gute Trainingswoche hinter mir." Entsprechend rechnete der einstige Weltranglistenzweite aus Deutschland mit einem Kontrahenten in Topverfassung. "Er wird hier auf den Platz kommen und zum alten Rafael Nadal werden", sagte Zverev bei Eurosport.
Nadal im dritten Satz zunächst vorne
Doch der Aufschlaghüne schaffte zu Beginn etwas, was nur wenige Spieler bisher in Paris schafften: Er dominierte den 22-maligen Grand-Slam-Champion mit effizientem Service und druckvollem Grundlinienspiel. Zverev schaffte ein frühes Break, geriet nur selten in Nadals berühmte Vorhand-Mühle und machte nach 50 Minuten den ersten Satz zu.
Im zweiten Durchgang fand Nadal dann immer mehr seinen Rhythmus und nahm Zverev erstmals das Service ab. Der Arm des 37-Jährigen wurde immer lockerer und das Publikum reagierte entzückt. Doch sein deutscher Kontrahent blieb mental beeindruckend bei sich und kam zurück. Das galt auch für den dritten Satz, in dem Nadal ebenfalls vorne lag. Aber der Ausnahmespieler, der Paris so lange so sehr dominiert hat, musste seine Unterlegenheit letztlich anerkennen. (SID/dpa/cgo)
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