Roger Federer hat im Final von Montreal seine Grenzen aufgezeigt bekommen und gegen den bärenstarken Alexander Zverev verloren. Die Pleite könnte Folgen für Rogers kommende Wochen haben. Seinen Humor verliert "FedEx" deshalb aber noch lange nicht.

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Nach nur 68 Minuten war alles vorbei - und Roger Federer scheiterte mal wieder beim Versuch, endlich das kanadische Masters-Turnier von Montreal zu gewinnen.

Es ist eines von wenigen Turnieren, das im Palmarès des Schweizers noch fehlt - und der Fluch hält nach einer 3:6 und 4:6-Niederlage von Sonntagabend weiter an.

Alexander Zverev setzt seinen Höhenflug fort

Grund diesmal war der famos aufspielende deutsche Shootingstar Alexander Zverev, der mit einem aggressiven Auftritt überzeugte, Federer nie so richtig ins Spiel kommen liess und am Ende hochverdient gewann.

Für Zverev war es nach Montpellier, München, Rom und Washington bereits der fünfte Turniersieg in diesem Kalenderjahr. Sein Höhenflug führt den 20-Jährigen nun auf Platz sieben der Weltrangliste.

Auch der unterlegene Federer zollte seinem Bezwinger Respekt für dessen "beeindruckende Form" und konstatierte an der Medienkonferenz, dass der Deutsche auf jeden Fall hochverdient gewonnen habe.

Boris Becker: "Die Zukunft ist jetzt"

Deutschlands Tennis-Legende Boris Becker ging bei Twitter bezüglich eines Generationenwechsels im Herren-Tennis noch einen Schritt weiter: "Die Zukunft ist jetzt", schrieb er in dem sozialen Netzwerk.

In einem Interview mit dem SRF versuchte Federer, Gründe für seine klare Niederlage zu finden. Neben dem starken Zverev machte ihm auch seine eigene Gesundheit etwas zu schaffen.

Er habe Mitte des zweiten Satzes ein leichtes Zwicken verspürt und danach sei es nicht mehr das Gleiche gewesen. "Der Rücken fühlt sich etwas steif an", sagte der Baselbieter.

Start beim Masters in Cincinnati fraglich

Diese kleine Verletzung könnte nun Folgen für die kommenden Wochen des 36-Jährigen haben. Dem SRF sagte er, dass er momentan nicht wisse, ob es für einen Start beim kommenden Masters in Cincinnati reichen werde.

Federer will seine Entscheidung darüber in den nächsten beiden Tagen fällen, wobei eine vernünftige Entscheidung mit Blick auf die anstehenden US Open im Vordergrund steht.

"Die Gesundheit geht vor, ich darf jetzt keinen Blödsinn machen", betonte Federer vor dem Turnier in Ohio, das er bereits siebenmal gewinnen konnte.

Federer scherzt über seinen Kanada-Fluch

Trotz Final-Niederlage und leichter Blessuren verlor Roger seinen Humor übrigens nicht und nahm sich selbst wegen des Kanada-Fluches auf die Schippe.

"Vielleicht kannst du mir ja sagen, wie es ist, in Montreal zu gewinnen", scherzte er im Anschluss an das Match in Richtung Alexander Zverev.

Dem fast schon demütigen Deutschen merkte man seine Hochachtung vor Federer deutlich an: "Sorry Roger, dass ich gewonnen habe", witzelte er zurück.

Es scheint als ob da sportlich wie charakterlich tatsächlich ein adäquater Nachfolger der Generation Federer heranwachsen könnte.

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