Aryna Sabalenka setzt sich bei den French Open in Paris im politisch brisanten Duell gegen Jelina Switolina durch. Auf den belarussisch-ukrainischen Vergleich folgen Buhrufe aus dem Publikum - und eine Erklärung der Siegerin.
Der belarussische Tennisstar Aryna Sabalenka hat sich bei seiner ersten Pressekonferenz nach zweimaligem Medienboykott bei den French Open von Machthaber Alexander Lukaschenko distanziert.
"Ich unterstütze den Krieg nicht, das bedeutet, dass ich gerade Lukaschenko nicht unterstütze", sagte die 25 Jahre alte Weltranglistenzweite nach ihrem Viertelfinaleinzug durch ein 6:4 und 6:4 über die Ukrainerin Jelina Switolina in Paris.
Sabalenka hatte nach kritischen Fragen zu ihrer Haltung zum Krieg und Lukaschenko zweimal in Absprache mit den Organisatoren die übliche Pressekonferenz verweigert und dafür ihre "mentale Gesundheit" geltend gemacht. Nach ihrem Viertelfinalsieg im politisch brisanten Duell mit Switolina beantwortete sie nun alle Fragen.
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Kein Handschlag am Netz: Switolina verweist auf ihre Linie
Nach dem Sieg hatte Sabalenka auf ihre Gegnerin am Netz gewartet, auch wenn Switolina schon zuvor angekündigt hatte, nicht von ihrer Linie abzuweichen, ihrer Kontrahentin nicht die Hand zu geben. Switolina erntete dafür Buhrufe von Zuschauern. "Ich weiss nicht, auf was sie am Netz gewartet hat. Ich war ziemlich klar in meinen Statements wegen des Handschlags", sagte Switolina anschliessend. Auf die Frage, ob sie glaube, dass Sabalenka damit die Buhrufe angestachelt habe, antwortete die 28-Jährige: "Ja, ich denke das, leider." Sie habe die Buhrufe erwartet, ergänzte Switolina. "Das war keine Überraschung für mich."
Sabalenka äusserte grossen Respekt vor Switolina. "Sie ist so eine starke Gegnerin." Die 28 Jahre alte Switolina hatte bei ihrem ersten Grand-Slam-Turnier nach der Geburt ihrer Tochter im Oktober 2022 starke Leistungen gezeigt.
Sabalenka äussert sich zu Fotos mit Lukaschenko
Gemeinsame Fotos mit Lukaschenko in der Vergangenheit erklärte Sabalenka mit dessen Anwesenheit bei Fed-Cup-Spielen in Belarus. "Damals ist nichts Schlimmes in Belarus oder in der Ukraine oder in Russland passiert", sagte die Australian-Open-Siegerin. "Ich habe es bereits viele Male gesagt, dass ich den Krieg nicht unterstütze. Ich will nicht, dass mein Land in irgendeinen Konflikt involviert ist."
Sabalenka trifft im Halbfinale auf die tschechische Aussenseiterin Karolina Muchova. Die 26-Jährige setzte ihren überraschenden Siegeszug fort und bezwang im Viertelfinale mit 7:5, 6:2 die frühere Finalistin Anastasia Pawljutschenkowa aus Russland. (dpa/hau)
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