Der Dopingfall Simona Halep erschüttert die Tennis-Szene. Serena Williams erinnert sich an eine Final-Niederlage gegen die Rumänin, die vor dem aktuellen Hintergrund in einem anderen Licht erscheint und beeinflusst so die Diskussion um Schuld oder Unschuld einer Kollegin.

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Serena Williams musste etwas loswerden. "8 ist eine bessere Zahl", schrieb die Tennis-Ikone aus den USA kurz nach dem Dopingurteil gegen Simona Halep. Die US-Ikone gab der Diskussion um die frühere Weltranglistenerste aus Rumänien mit ihrem kryptischen Post in den Sozialen Netzwerken eine neue Note.

Als die Vierjahressperre am Dienstagabend nach langer Wartezeit bekannt geworden war, hatte Halep zunächst viel Unterstützung erhalten. Ihr Coach Patrick Mouratoglou war "extrem geschockt" von der Entscheidung. Die Spielervereinigung Professional Tennis Player Association (PTPA), mitgegründet unter anderem vom Weltranglistenersten Novak Djokovic, zeigte sich in einer Stellungnahme "entschlossen, sie bei ihren weiteren Berufungen zu unterstützen".

Serena Williams entgeht 2019 durch die Pleite gegen Halep eine Rekordmarke

Williams setzte einen anderen Ton und spielte dabei offenbar auf das Wimbledon-Finale 2019 an, das sie 2:6, 2:6 gegen Halep verloren hatte. Damit entging ihr ein achter Triumph auf dem "Heiligen Rasen" und ein historischer 24. Grand-Slam-Triumph, mit dem sie zu der Australierin Margaret Court aufgeschlossen hätte. Die von der International Tennis Integrity Agency (ITIA) nun aufgeführten Verstösse stammen jedoch erst aus dem Jahr 2022.

Seit dem vergangenen Oktober ist Halep gesperrt, seither beteuert sie ihre Unschuld und kämpft um ihre Karriere. Die 31-Jährige, die auch 2018 in Paris triumphierte, versichert, dass der positive Test auf das Nierenmedikament Roxadustat auf ein verunreinigtes Nahrungsergänzungsmittel zurückzuführen sei. Auch die laut ITIA auffälligen Werte in ihrem Blutpass, die zu einer zweiten Anklage geführt hatten, seien nicht auf Verstösse zurückzuführen.

Simona Halep plant den Gang vor den Cas

Der Umfang der Beweise in dem "komplexen Verfahren" seien "erheblich" gewesen, sagte ITIA-Chefin Karen Moorhouse. Halep sieht dies anders und beabsichtigt, das Urteil vor dem Internationalen Sportgerichtshof Cas anzufechten.

"Das letzte Jahr war das härteste Match in meinem Leben, und leider geht mein Kampf weiter", schrieb Halep bei X (früher Twitter). Sie sei "geschockt und enttäuscht" von der Entscheidung, die sie nicht akzeptieren wolle.

Halep kündigte an, weiter zu trainieren. Um bereit zu sein, falls sie die Sperre bis Oktober 2026 doch noch vermeiden kann. (sid/hau)

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