Für Dominic Thiem und Stefanos Tsitsipas war es eine Final-Premiere beim Turnier der Besten. Beide kämpften um ihren bislang bedeutendsten Titel. Im Überraschungs-Endspiel der ATP Finals in London setzte sich der Jüngere knapp in drei Sätzen durch.

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Der griechische Tennis-Shootingstar Stefanos Tsitsipas hat zum ersten Mal die ATP Finals gewonnen und den grössten Titel seiner noch jungen Karriere gefeiert. Einen Tag nach dem Halbfinal-Erfolg gegen Rekordsieger Roger Federer entschied der 21-Jährige am Sonntag in London das Endspiel gegen den fünf Jahre älteren Österreicher Dominic Thiem in einem Tiebreak-Krimi mit 6:7 (6:8), 6:2, 7:6 (7:4) für sich. Nach 2:35 Stunden krönte sich Tsitsipas bei der Elite-Veranstaltung der besten acht Spieler des Jahres zum jüngsten Sieger seit dem Australier Lleyton Hewitt 2001.

Für Tsitsipas war es der dritte Turniersieg in diesem Jahr nach Marseille und Estoril und der vierte insgesamt. Für die Titelpremiere erhält der Weltranglisten-Sechste ein Preisgeld von rund 2,7 Millionen US-Dollar, Thiem bekommt 1,3 Millionen Dollar.

Ein fairer Verlierer umarmt den Sieger

"Ein Traum ist wahr geworden", hatte der Grieche schon nach seinem Coup im Halbfinale der Generationen gegen den 17 Jahre älteren sechsmaligen Turniersieger Federer gesagt. Am Tag drauf erfüllte sich nach einem weiteren Kraftakt sogar der Traum vom Titel. Nach mehr als zweieinhalb Stunden liess Tsitsipas seinen Schläger zu Boden fallen, ging auf die Knie und erntete eine lange Umarmung von Thiem.

Nach seinen Erfolgen gegen Federer (Halbfinale), Alexander Zverev und Daniil Medwedew (beide Gruppe) ging Tsitsipas entsprechend selbstbewusst in das Duell mit dem zweimaligen French-Open-Finalisten. Im ersten Satz lieferten sich beide Kontrahenten ein ausgeglichenes Kräftemessen. Thiem nutzte seine beiden Breakchancen nicht, Tsitsipas vergab drei Breakpunkte.

Nach 65 Minuten ging es in den Tiebreak, in dem Tsitsipas nach einem 2:5 noch auf 5:5 herankam, doch wenig später entschied Thiem Durchgang eins für sich. Der zweite Satz begann kurios, weil Tsitsipas gleich zwei Mal dem Österreicher das Aufschlagspiel abnahm. Tsitsipas schaffte es nun wieder, an seine herausragenden Vorstellungen gegen Zverev oder Federer heranzukommen. Die schnelle 4:0-Führung liess er sich nicht mehr nehmen und glich nach Sätzen aus.

Youngster auf dem Weg nach oben

Vor einem Jahr spielte der junge Athlet aus Athen noch bei den Next Gen ATP Finals für U-21-Spieler in Mailand und gewann dort den Titel. Als Nummer 15 der Weltrangliste startete er in die Saison und sorgte bei den Australian Open mit seinem Achtelfinal-Sieg gegen Federer erstmals auf der internationalen Bühne für Aufsehen.

In London war er nun der jüngste Spieler seit Jim Courier (damals 21) 1991, der bei seinem Debüt das Finale erreichte. Im dritten Durchgang kamen dann doch die Nerven ins Spiel. Tsitsipas gelang das Break zum 2:1, doch Thiem schlug zum 3:3 zurück. Die Zuschauer sahen nun wieder ein enges Duell auf Augenhöhe, das erneut in den Tiebreak ging - diesmal mit dem besseren Ende für den nervenstarken Tsitsipas. (best/dpa)

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