Daniil Medwedew war dann doch eine Nummer zu gross für Alexander Zverev. Der beste deutsche Tennisspieler verlor das Finale in Shanghai klar. Trotzdem ein Turnier, das Zverev aufbaut.

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Der derzeit wohl beste Tennisspieler der Welt war für Alexander Zverev im Finale von Shanghai dann doch eine Nummer zu gross. Gegen den seit Monaten nahezu fehlerfrei aufspielenden Daniil Medwedew aus Russland musste sich die deutsche Nummer eins am Sonntag mit 4:6, 1:6 geschlagen geben und war dabei ohne Chance. Nach gerade einmal 73 Minuten war das vor allem im zweiten Satz einseitige Endspiel bereits wieder vorbei. Auf seinen zweiten Turniersieg der Saison nach dem Erfolg in Genf im Mai muss Zverev in einem für ihn bislang sehr komplizierten Jahr damit weiter warten.

Immerhin machte der 22-Jährige im Kampf um die Qualifikation für die ATP Finals in London Mitte November einen grossen Schritt nach vorne. Im aktuellen Ranking für den Jahresabschluss in der britischen Hauptstadt, den Zverev im vergangenen Jahr überraschend gewinnen konnte, liegt der gebürtige Hamburger auf Platz sieben mit einigem Vorsprung vor Matteo Berrettini. Den Italiener hatte Zverev am Samstag im Halbfinale klar besiegt, nachdem er zuvor bereits Roger Federer aus der Schweiz nach einer starken Leistung geschlagen hatte.

Medwedew dominiert von Begin an

Gegen Medwedew konnte Zverev aber zu keiner Zeit an seine guten Vorstellungen in den Tagen zuvor anknüpfen. Im ersten Satz kam er nach einem schnellen 0:3-Rückstand zwar noch einmal zurück und gestaltete die Partie für kurze Zeit offen. Doch dann leistete er sich beim Stand von 5:4 für Medwedew zwei Doppelfehler und schenkte dem Russen damit praktisch den ersten Durchgang.

Das Selbstvertrauen von Zverev war damit komplett verschwunden. Während Medwedew in seinem sechsten Finale in Serie fast keine Fehler mehr machte, liess Zverev jegliche Konstanz vermissen. Mit dem ersten Matchball machte Medwedew den Erfolg und seinen ersten Sieg gegen Zverev im fünften Duell perfekt.

Zverev zu Medwedew: "Im Moment der beste Spieler"

"Wie ich schon vor der Partie gesagt habe. Ich glaube, du bist im Moment der beste Spieler auf der Welt", zollte Zverev seinem Gegner grössten Respekt. Erstmals seit zehn Jahren heisst der Sieger in Shanghai nicht Roger Federer, Andy Murray oder Novak Djokovic. "Wenn du so weiter spielst, werden noch einige Endspiele in diesem Jahr folgen", sagte Zverev zu Medwedew, der seinen nächsten Triumph mit einem Schmunzeln kommentierte. "Die Leute wollen etwas Neues im Tennis, ich gebe es ihnen."

Zverev wird dagegen froh sein, wenn die schwere Saison 2019 für ihn vorbei ist. Sportlich schaffte er nach seinem grossen Triumph in London vor einem Jahr nicht den erwarteten nächsten Schritt in seiner Karriere. Abseits des Platzes belastete ihn der Streit mit seinem ehemaligen Manager Patricio Apey. Auch mit seinem Ex-Coach Ivan Lendl gab es Probleme, die zur Trennung führten. "Ich verspreche euch, es wird besser, und auch wir werden wieder Pokale in die Höhe stemmen", sagte Zverev nach der Final-Niederlage an sein Team gerichtet. (dpa/sap)

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