Daniil Medwedew gehört zur Tennis-Elite, ist aber auch für seine regelmässigen Ausraster auf dem Platz bekannt. Nun hat der Russe Einblicke in sein Seelenleben gegeben und mögliche Gründe für seine Wutausbrüche genannt.

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Daniil Medwedew hat sich im Laufe seiner erfolgreichen Tennis-Karriere einen gewissen Ruf aufgebaut. Die Gelegenheiten, in denen er sich auf dem Tennisplatz nicht im Griff hat, häuften sich zuletzt wieder. Erst Anfang Februar beleidigte der Russe beim ATP-Turnier in Rotterdam den Schiedsrichter. Bei den Australien Open rastete er ebenfalls aus aus und schlug mit seinem Schläger mehrmals auf die Netzkamera ein.

Im Interview mit der französischen "L'Équipe" gab der 29-Jährige nun Einblicke in sein Seelenleben. "Es ist ein bisschen so, als ob ich bipolar wäre, oder?", sagte Medwedew, der laut eigener Aussage im Privaten eigentlich ganz ruhig ist. "Wenn ich auf dem Platz stehe, bin ich sehr konzentriert und das Adrenalin fliesst", erklärte er. Abseits des Tennisplatzes sei das allerdings nicht so, da sehr er vielmehr "cool". Das sei bereits in seiner Kindheit und Jugend so gewesen.

Medwedew beobachtet ein ähnliches Verhalten bei seiner Tochter

Ein ähnliches Verhalten beobachtet Medwedew auch bei seiner zweijährigen Tochter. "Ich erkenne das auch bei meiner Tochter. Ich habe mit Leuten gearbeitet, mit Psychologen. Vielleicht kommt es aus meiner Kindheit oder von etwas anderem." Die Erziehung seiner Tochter sei noch nicht abgeschlossen, so Medwedew, aber manchmal verhalte sie sich wie er, erklärte er. "Vielleicht ist es genetisch bedingt", vermutete er noch.

Auf dem Tennisplatz kämpfe er "bis zum Umfallen. Ich spiele, um zu gewinnen, um konkurrenzfähig zu sein. Das Einzige, was zählt, ist, das Spiel zu gewinnen". Dabei können "Dinge passieren, die einen wütend machen", sagte Medwedew noch.

Das klingt ganz so, als wäre der nächste Ausraster des US-Open-Siegers von 2021 nur eine Frage der Zeit. (lh)

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