Alexander Zverev hat sensationell die ATP-WM der Tennisprofis gewonnen. Der 21-Jährige setzte sich am Sonntag im Finale in London gegen den serbischen Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic mit 6:4, 6:3 durch und holte damit beim Saisonabschluss der acht besten Spieler als erster Deutscher seit Boris Becker 1995 den Titel. Für Zverev ist es der grösste Erfolg seiner noch jungen Karriere.
Im Halbfinale hatte
Als er seinen zweiten Matchball nach 80 Minuten verwandelt hatte, liess sich Zverev auf den blauen Untergrund fallen und schlug ungläubig die Hände vor sein Gesicht. Danach ging er in seine Box und fiel seinem Vater und seinem Coach Ivan Lendl um den Hals. Nachdem er bislang bei den Grand-Slam-Turnieren nicht hatte überzeugen konnte, zeigte Zverev es diesmal mit seinem Triumph allen Kritikern.
Zverev steckte Pfiffe gut weg
Nach den Pfiffen im Anschluss an das Spiel gegen Roger Federer wurde Zverev vor dem Finale mit freundlichem Applaus von den Zuschauern empfangen. Am Tag zuvor hatten zahlreiche Federer-Fans ihrem Unmut über das Aus des 37 Jahre alten Publikumslieblings freien Lauf gelassen. Zverev hatte im Tiebreak des zweiten Satzes einen Ballwechsel wiederholen lassen, weil ein Balljunge eine Ball fallengelassen hatte. Dass der deutsche Top-Spieler regelkonform gehandelt hatte, räumte später aber selbst Federer ein. «Pfiffe haben beim Tennis absolut nichts zu suchen», sagte der Schweizer.
Zverev hatten die Vorfälle am Samstag deutlich mitgenommen, doch gegen
Djokovic verzweifelt an konsequentem Spiel
Auch im zweiten Abschnitt startete Zverev furios. Der Nummer fünf der Welt gelang sofort wieder ein Break, ein Raunen ging durch die O2-Arena. Doch dann wurde Zverev ein bisschen hektisch und musste ebenfalls sein Service abgeben. Allerdings dauerte die Schwächephase nicht lange. Zverev fing sich sofort wieder und schaffte ein weiteres Break. Damit war der Weg für den gebürtigen Hamburger frei. Djokovic verzweifelte am konstanten Spiel des Deutschen, der sich auf dem Weg zum grössten Erfolg seiner Karriere nicht mehr aufhalten liess.
© dpa
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