Negativ-Schlagzeilen über seinen Schützling Dominic Thiem will Herwig Straka nicht zulassen. An den Folgen der Adria-Tour sei lediglich der Veranstalter schuld: Tennis-Star Novak Djokovic, sagt der Manager. Er sieht sogar etwa Gutes in dem umstrittenen Tennis-Turnier.
Der Manager von Tennis-Star
"Okay, die anderen haben mitgemacht, aber er war sehr dahinter. Ursprünglich aus ehrenwerten Motiven, es stand der Charity-Gedanke im Zentrum. Aber es ist in eine völlig falsche Richtung gegangen, wurde als Publicity-Show missbraucht. Das muss man Djokovic anlasten", ergänzte Straka.
Thiem entschuldigt sich für Fehlverhalten bei Adria-Tour
Bei der vom Weltranglisten-Ersten organisierten Show-Turnierserie waren mehrere Tennisprofis - darunter auch Djokovic selbst - positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die ebenfalls teilnehmenden Thiem und der Hamburger
Nach Zverev entschuldigte sich nun auch Thiem auf Instagram. "Unser Verhalten war ein Fehler, wir haben zu euphorisch gehandelt", schrieb er. "Es tut mir extrem leid."
Nachdem die Tennisprofis mehrere Wochen ohne Publikum hatten spielen müssen, sei man "mehr als happy über die Fans bei dem Event" gewesen. "Wir haben den Corona-Regeln der serbischen Regierung vertraut, aber wir waren zu optimistisch", erklärte der Weltranglistendritte weiter.
In den vergangenen zehn Tagen habe er sich fünfmal auf das Coronavirus testen lassen, alle Tests seien negativ ausgefallen. Jedem, der sich infiziert hat, wünsche er "das Allerbeste und eine schnelle Genesung".
Straka verteidigt Thiem: Die anderen sind schuld
Rund um den Auftakt der Adria-Tour in Belgrad war es vor eineinhalb Wochen zu Massenaufläufen gekommen. Spieler umarmten sich, Fans konnten den Sportlern ohne Wahrung von Abstandsregeln nahekommen.
Auf den Rängen waren um Tausende mehr Zuschauer, als ursprünglich angekündigt waren. Nach Matches wurde in Lokalen ausgelassen gefeiert, wie Fotos und Videoaufnahmen zeigen. Auch Thiem war in einer vollen Disco zu sehen, wie Bilder belegen.
"Jeder weiss, es war dumm, da hilft keine öffentliche Entschuldigung. Der Einzige, der sich entschuldigen muss, ist Djokovic, weil er alles inszeniert hat. Die anderen waren nur dabei, haben keinen umgebracht", verteidigte Straka den Niederösterreicher. "Es ist aber passiert, er muss und wird daraus Lehren ziehen. Es war keine kriminelle Handlung."
Neben Djokovic kritisiert Straka auch die ATP: "Aus Sicht der ATP war es eine unnötige Veranstaltung", sagte Straka, der Mitglied des ATP-Boards ist, trotz des Turniersiegs von Thiem. "Keiner, der dabei war, hat seine Vorbildfunktion erfüllt. Das ist traurig und richtig."
Straka: Adria-Tour könnte auch etwas Gutes haben
Straka habe seinen Schützling übrigens nur unter der Bedingung "freigegeben", dass es klare COVID-19-Richtlinien gibt. Maximal 1.000 Zuschauer hätten kommen dürfen, Social Distancing sei garantiert gewesen.
Trotz der Negativ-Schlagzeilen habe die Adria-Tour in Hinblick auf die nächsten Events vielleicht etwas Gutes, sagt Straka: "Die Spieler haben endlich verstanden, warum es diese strengen Vorschriften gibt." (msc/dpa/apa)
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