Kein Gegner, sondern die eigene Schulter verhindert, dass Novak Djokovic seinen Titel bei den US Open in New York verteidigt. Das körperlich wie seelisch schmerzhafte Aus ereilt den Serben im Achtelfinale.
Beim geplanten Grossangriff auf den Grand-Slam-Rekord von
Der Titelverteidiger musste bei den US Open in New York am Sonntagabend (Ortszeit) während seiner Achtelfinal-Partie gegen den Schweizer Tennisprofi Stan Wawrinka beim Stand von 4:6, 5:7, 1:2 aufgeben.
Der serbische Weltranglisten-Erste kann seinen beiden Grand-Slam-Titeln in diesem Jahr daher keinen weiteren hinzufügen und bleibt bei insgesamt 16 Triumphen in Melbourne, Paris, Wimbledon und New York stehen.
Federer, der gegen den Belgier David Goffin leicht und locker ins Viertelfinale von Flushing Meadows einzog, hat bislang 20 Titel bei den vier grossen Turnieren geholt. In New York trifft er nun auf den Bulgaren Grigor Dimitrow. Rafael Nadal hat 18 Titel und ist in New York wie Federer noch im Turnier.
"Es ist kein Geheimnis, dass ich so viele Grand Slams wie möglich gewinnen und den Rekord von Roger brechen will", sagte Djokovic nach dem bitteren Abend im Arthur Ashe Stadium.
Novak Djokovic sitzt als ein Häufchen Elend vor der Weltpresse
Mit versteinerter Miene sass er rund eine halbe Stunde nach seiner Aufgabe im Medienraum des grössten Tennis-Stadions der Welt. Die Mütze tief ins Gesicht gezogen, versuchte er, die Fragerunde schnell hinter sich zu bringen.
Schon in den Tagen zuvor hatte dem Serben die linke Schulter zu schaffen gemacht. Bereits vor seiner Drittrunden-Partie gegen den Amerikaner Denis Kudla hatte es Spekulationen gegeben, Djokovic könne sich eventuell aus dem Turnier zurückziehen. Doch gegen den harmlosen Kudla wurden Djokovic und seine Schulter nicht gefordert.
Das war gegen
Als Djokovic nach zwei verlorenen Sätzen zu Beginn des dritten Abschnitts sein Aufschlagspiel zu Null abgab, hatte der 32-Jährige genug. Djokovic ging auf die andere Seite des Netzes und umarmte Wawrinka.
Pfiffe der Fans ärgern Djokovic
Die Zuschauer quittierten das unerwartete Ende der Partie mit lauten Pfiffen. Eine Reaktion, die die Stimmung bei Djokovic zusätzlich verschlechterte, auch wenn er das öffentlich nicht zugeben wollte. "Ich bin es gewohnt, andere zu respektieren und ich hoffe, die Leute respektieren auch mich und meine Entscheidung."
In den kommenden Tagen will sich Djokovic nun genauer untersuchen lassen, nachdem die kurzfristigen Massnahmen während des Turniers nicht den gewünschten Erfolg brachten. "Ich spiele schon seit Wochen unter Schmerzen. Mal sehen, wie es weitergeht", sagte der Serbe.
Er wolle gerne die Turniere in Asien im Herbst spielen, auch um Platz eins in der Weltrangliste zu verteidigen. Und die Jagd auf Federers Grand-Slam-Bestmarke? Die soll nur aufgeschoben, nicht aufgehoben sein. "Es liegt noch ein langer Weg vor mir. Ich habe vor, noch viele Jahre zu spielen. Ich sehe überhaupt kein Ende nahen", sagte er. (hau/dpa)
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