Schon wieder scheitert Serena Williams bei der Jagd nach ihrer 24. Grand-Slam-Trophäe. Nach einem furiosen Beginn gegen Victoria Asarenka muss sich die 38 Jahre alte Amerikanerin im Duell zweier Mütter geschlagen geben. Nun erleben die US Open eine Premiere.

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Auch im neunten Anlauf seit dem Australian-Open-Triumph 2017 ist Serena Williams bei ihrer Jagd nach dem Grand-Slam-Rekord gescheitert. Die 38 Jahre alte US-Amerikanerin musste sich am Donnerstag (Ortszeit) bei ihrer 20. US-Open-Teilnahme im Halbfinale Victoria Asarenka aus Belarus 6:1, 3:6, 3:6 geschlagen geben.

Im Endspiel trifft die 31 Jahre alte Asarenka am Samstag (22:00 Uhr MESZ/Eurosport) auf die neun Jahre jüngere Naomi Osaka aus Japan. Die US-Open-Siegerin von 2018 entschied ihr Halbfinale gegen Williams' Landsfrau Jennifer Brady mit 7:6 (7:1), 3:6, 6:3 für sich.

Asarenka siegt im Duell zweier Mütter

"Wow, ich bin so dankbar", sagte Asarenka nach dem Sieg im Duell zweier Mütter und ihrem ersten Erfolg gegen Williams bei einem der vier wichtigsten Turniere. Für die Verliererin endete nach knapp zwei Stunden im fast menschenleeren Arthur-Ashe-Stadium und einem Ass von Asarenka erneut der Traum von der 24. Grand-Slam-Trophäe und der Einstellung des Rekordes der Australierin Margaret Court.

"Ich hoffe, wir konnten alle Mamas inspirieren, ihren Träumen nachzugehen", sagte Asarenka. Nach Angaben der Turnierveranstalter stehen nun erstmals in der Grand-Slam-Geschichte jeweils eine Mutter im Einzel- und im Doppel-Finale.

Die Russin Vera Swonarewa bestreitet mit der deutschen Fed-Cup-Spielerin Laura Siegemund am Freitagabend (18:00 Uhr) das Endspiel gegen Nicole Melichar/Xu Yifan (USA/China).

Williams startet furios

Williams startete furios in den insgesamt 23. Vergleich mit Asarenka. Ihre Bilanz vor dem Match: 18:4. Nach einer guten halben Stunde und zahlreichen haarsträubenden Fehlern und massiven Schwierigkeiten beim Aufschlag ihrer Gegnerin entschied Williams den ersten Durchgang für sich und schien den 19. Sieg gegen Asarenka locker holen zu können.

Im zweiten Satz legte Asarenka die offenkundige Nervosität aber ab und konnte ausgleichen. "Sie wurde besser und besser. Vielleicht bin ich etwas zu sehr vom Gaspedal runter", sagte Williams. "Natürlich bin ich enttäuscht, aber ich habe getan, was ich konnte heute. Ich habe alles gegeben."

Zu Beginn des dritten Durchgangs musste sich Williams dann am bereits bandagierten linken Knöchel behandeln lassen und nahm eine medizinische Auszeit. Asarenka gelang anschliessend das Break zum 2:0, ihre Kontrahentin wirkte angeschlagen und auch demoralisiert.

Williams wartet auf 24. Grand-Slam-Titel

2017 hatte Williams die Australian Open gewonnen und war damals bereits schwanger. Nach ihrer Baby-Pause trat sie neunmal bei Grand Slams an, der so ersehnte 24. Titel aber gelang bislang nicht. Vier Finals erreichte sie (2018 und 2019 jeweils Wimbledon und US Open), viermal verlor sie dort.

Asarenka wiederum unterlag Williams 2012 und 2013 im Endspiel der US Open und erreichte jetzt ihr erstes Major-Finale seit sieben Jahren. Beim Stand von 5:3 leistete sie sich einen Doppelfehler, antwortete mit einem Service-Winner und beim letzten Punkt kurz vor Mitternacht Ortszeit mit einem Ass. Williams liess den Aufschlag überprüfen, doch das Hawk-Eye zeigte an, dass der Ball die Linie berührte.

Asarenka und Osaka streben beide ihren dritten Grand-Slam-Titel an. Osaka gewann die US Open 2018 und die Australian Open 2019, Asarenka feierte 2012 und 2013 Triumphe bei den Australian Open.

Osaka nutzte ihren Auftritt erneut, um gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA zu protestieren. Während des Interviews trug sie eine Mund-Nase-Maske, auf der der Name von Philando Castile stand.

Der Afroamerikaner war Anfang Juli 2016 im Alter von 32 Jahren bei einer Verkehrskontrolle im US-Bundesstaat Minnesota von einem Polizisten erschossen worden. Seine Freundin hatte dies live mit ihrem Smartphone übertragen. Vor dem Turnier hatte Osaka gesagt, sie habe sieben Masken mit unterschiedlichen Namen dabei. Sie hoffe, dass sie alle tragen könne - was ihr durch den Final-Einzug gelungen ist.  © dpa

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