Novak Djokovic quält sich gegen Alexander Zverev durch einen Satz bis in den Tiebreak und muss danach aufgeben. Das schmeckt vielen Zuschauern nicht. Die Folge: Buhrufe. Doch das will Gegner Zverev so nicht akzeptieren.
Über eine Stunde dauerte der erste Satz des Halbfinals der Australian Open zwischen
Dass der Serbe nicht mehr weitermachen konnte, erzürnte manche Zuschauer, die sich offenbar auf ein mehrstündiges Match eingestellt hatten. Die Folge: Buhrufe gegen
Zverev mit Appell an die Zuschauer
Während bei Eurosport TV-Experte Boris Becker diese Reaktion verurteilte, nutzt Alexander Zverev seine Bühne als Gewinner des Matches, um direkt einen Appell an die Zuschauer in der Rod Laver Arena zu richten: "Bitte buht keinen Spieler aus, weil er verletzt aufgeben muss. Ich weiss, jeder hat Geld bezahlt und jeder möchte ein tolles Match sehen, aber Novak Djokovic hat dem Sport in den letzten 20 Jahren alles gegeben. Bitte zeigt ihm etwas Liebe." Djokovic habe die Australian Open schon mit verschiedenen Verletzungen gewonnen, "wenn er ein Tennis-Match nicht weiterspielen kann, dann heisst das wirklich, dass er nicht weiterspielen kann." Für seine Worte erntete Zverev viel Applaus.
Djokovic: "Es war zu viel für mich"
Djokovic selbst äusserte sich nach dem Spiel noch einmal genauer zu seiner Verletzung: Er habe seit dem Viertelfinale "keinen Ball mehr geschlagen", sagte der Serbe: "Ich habe alles getan, was ich konnte, um den Muskelriss zu managen. Medikamente und die Physioarbeit haben geholfen, aber gegen Ende des ersten Satzes fing ich an, mehr und mehr Schmerzen zu spüren. Es war zu viel für mich", so Djokovic: "Ein unglückliches Ende, aber ich habe es versucht."
Ein unglückliches Ende, womöglich sogar für alle Zeiten? Denn dieser Auftritt könnte der letzte von Novak Djokovic bei den Australian Open gewesen sein. "Ich weiss es nicht. Es ist möglich", erklärte Djokovic selbst dazu.
Zverev trifft nun am Sonntag im Finale (9:30 Uhr/Eurosport) auf Titelverteidiger Jannik Sinner oder den Überraschungsmann Ben Shelton (USA). Und hat dann einen prominenten Fan. "Er verdient seinen ersten Grand-Slam-Titel. Ich werde ihn anfeuern, hoffentlich kann er es schaffen", erklärte Djokovic.
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