Titelverteidiger Carlos Alcaraz hat sich im Halbfinale von Wimbledon gegen Daniil Medwedew durchgesetzt und steht nun vor der Chance, seinen zweiten Wimbledon-Titel zu gewinnen. Im Finale könnte es eine Neuauflage des Finalspiels 2023 geben.

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Alcaraz hat sich gegen Medwedew behauptet und nun die Chance auf seinen zweiten Wimbledon-Sieg. Der 21 Jahre alte Spanier gewann nach Startproblemen mit 6:7 (1:7), 6:3, 6:4, 6:4 und zog zum zweiten Mal nacheinander ins Endspiel des traditionsreichsten Tennis-Turniers ein.

In seinem vierten Grand-Slam-Finale tritt Alcaraz am Sonntag entweder in einer Neuauflage von 2023 gegen den serbischen Topstar Novak Djokovic an oder er bekommt es mit dem italienischen Aussenseiter Lorenzo Musetti zu tun. Erst vor gut einem Monat hatte sich Alcaraz im Endspiel von Paris gegen Tokio-Olympiasieger Alexander Zverev zum French-Open-Sieger gekrönt.

Schon am Samstag (15:00 Uhr MESZ/Prime) will Jasmine Paolini bei den Damen für den ersten italienischen Wimbledonsieg überhaupt sorgen. Die French-Open-Finalistin strebt gegen Barbora Krejcikova ihren ersten Grand-Slam-Titel an. Für die Tschechin geht es nach dem Triumph von 2021 in Paris um den zweiten Major-Coup.

Verwarnung für Medwedew

Der erneute Halbfinalsieg gegen Medwedew kann für Alcaraz ein gutes Omen sein. Vor einem Jahr an gleicher Stätte hatte Alcaraz das Duell in drei souveränen Sätzen gegen Medwedew für sich entschieden und anschliessend Djokovic in einem packenden Endspiel über fünf Sätze entthront.

Diesmal sahen die 15.000 Zuschauer auf dem komplett gefüllten Centre Court einen schwächeren Start des spanischen Ausnahmekönners. Im weiteren Verlauf des Matches liess Alcaraz aber wieder vieles spielerisch leicht aussehen.

Die beiden Halbfinalisten boten einen wechselhaften und merkwürdigen ersten Satz mit gleich vier Aufschlagverlusten und reichlich Hin und Her. Alcaraz variierte das Tempo und versuchte so, den 28 Jahre alten Russen aus dem Rhythmus zu bringen. Dabei leistete er sich aber ungewöhnlich viele leichtere Fehler. Sein erster Aufschlag kam deutlich zu selten.

Die Atmosphäre spitzte sich kurzzeitig zu, als Medwedew beim Seitenwechsel Ende des ersten Satzes von Referee Eva Asderaki eine Verwarnung wegen unsportlichen Verhaltens bekam. Die Schiedsrichterin holte den Supervisor, weil Medwedew offenbar geflucht hatte. Alcaraz hatte sich gerade das Break zum 4:5 gesichert und sich nach einem 2:5 wieder herangekämpft. Die Schiedsrichterin beendete den Punkt mit einem Zwischenruf, dass der Ball zweimal aufgesprungen war, bevor Medwedew den Stoppball erreichte.

Alcaraz demonstriert seine Klasse

Medwedew sicherte sich dennoch ersten Satz und dominierte den Tiebreak deutlich. Anschliessend drehte sich jedoch die Partie. Alcaraz antwortete auf den Satzrückstand, indem er sein Niveau steigerte. Er überwand die Probleme bei eigenem Aufschlag und spielte aggressiver.

In den Durchgängen zwei und drei nahm der spanische Weltranglisten-Dritte dem US-Open-Sieger von 2021 jeweils früh den Aufschlag ab und legte damit die Grundlage für die 2:1-Satzführung. Als Medwedew im vierten Abschnitt gleich wieder ein Break kassierte, sah es schon nach einem sicheren Sieg für Alcaraz aus. Medwedew kam noch mal zurück, doch Alcaraz war nicht mehr aufzuhalten und gewann nach 2:55 Stunden. (dpa/phs)

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