- Borussia Dortmund gab am Montag die Verpflichtung von Trainer Marco Rose zur neuen Saison bekannt.
- Der 44-Jährige hat sich mit guten Leistungen in Salzburg und Mönchengladbach empfohlen.
- Aber der BVB wird für ihn eine bei weitem grössere Herausforderung.
Dass
Am Montag gab Borussia Dortmund bekannt, dass der 44-Jährige das Traineramt des BVB ab der kommenden Saison übernehmen werde. Nach zwei Jahren in Mönchengladbach zieht Rose damit erneut weiter. Während bei den Fohlen die Stimmung schon seit geraumer Zeit ob der langen Hängepartie um Rose zu kippen drohte, darf sich der BVB über einen talentierten Cheftrainer freuen.
Steiler Aufstieg
Für Rose scheint der Schritt angesichts seiner Ambitionen nur logisch. Der steile Aufstieg geht ungehindert weiter. Seine ersten Ausrufezeichen setzte Rose einst bei Red Bull Salzburg, als er mit der U19 der Österreicher im Jahr 2017 die UEFA Youth League, also das Jugend-Äquivalent zur Champions League, gewann.
Prompt wurde Rose damals befördert, um anschliessend auch bei der ersten Mannschaft der Salzburger seine Handschrift zu hinterlassen. Selbst international konnte der Verein mit dem Erreichen des Halbfinals in der Europa League zur Abwechslung von sich reden machen. Nach zwei Jahren und zwei österreichischen Meistertiteln war dann in Salzburg seine Reise zu Ende.
Doch was er aus Salzburg mitnahm, zeigt sich bis heute. Er wurde gewissermassen in der Red-Bull-Fussballschule, die für ihre Intensität, ihr Tempo und Pressing bekannt ist, sozialisiert. Nach seinem Wechsel zu Borussia Mönchengladbach integrierte Rose umgehend einige der essenziellen Elemente – und das mit Erfolg.
Licht und Schatten in Gladbach
Bei einem Blick auf die zurückliegenden 20 Monate können sich die Verantwortlichen und Fans der Fohlen eigentlich nicht beschweren, wobei trotz des vielen Lobes für Rose nicht alles immer problemlos verlief. Im ersten Jahr waren die Gladbacher vor allem in der Bundesliga stark, während es international überhaupt nicht lief. Das 0:4 gegen den Wolfsberger AC war gewiss ein Tiefpunkt der Rose-Zeit.
In dieser Saison sorgt Gladbach wiederum international für positives Aufsehen und liefert dafür in der Bundesliga nur unregelmässig ab. Wäre da nicht die Stärke bei Standardsituationen, würden die Fohlen wohl nicht einmal auf Rang sieben in der Tabelle stehen.
Sie haben sich unter Rose insbesondere als Favoritenschreck etabliert, aber gegen tiefstehende Gegner fällt den Gladbachern in dieser Spielzeit nur bedingt etwas ein. Trotzdem ist die Enttäuschung gross, dass sich Rose nicht zum Traditionsclub bekannte und seinen Abgang nun offiziell machte.
Mannschaft vor dem Zerfall
Während der 44-Jährige seine Karriereziele weiter fokussiert verfolgt, hinterlässt er natürlich auch hier und da ein paar Schäden. Das ist im Fussballgeschäft nahezu unvermeidlich, wobei der Fakt, dass er sowohl in Salzburg als auch in Gladbach jeweils eine Ausstiegsklausel im Vertrag hatte, schon für eine spezielle persönliche Erfolgsbesessenheit spricht.
Doch für Rose wird mit jedem Schritt nach oben der Spielraum für Fehler kleiner. Der BVB ist nur bedingt mit Gladbach zu vergleichen, auch wenn beide Clubs momentan Tabellennachbarn sind. Bei den Fohlen behält man auch in einer durchwachsenen Saison die Ruhe, während es bei den Dortmundern momentan gehörig kracht.
Starspieler wettern ob der schlechten Leistungen und nach der Entlassung von Lucien Favre wirkt auch dessen Nachfolger Edin Terzic alles andere als Herr der Lage. Zugleich droht bei einem Verpassen der Champions-League-Qualifikation ein Verkauf von mehreren Leistungsträgern.
Führungsqualitäten gefragt
Rose könnte also im Sommer eine ausgedünnte und qualitativ schwächere Mannschaft in Dortmund vorfinden. Mit seiner Verpflichtung möchte die BVB-Führung aber eventuell auch den Fokus wieder mehr auf die Trainerpersonalie und weg vom Spielerkader lenken. In den vergangenen Jahren konzentrierte sich Dortmund sehr darauf, so viele Top-Talente wie möglich unter Vertrag zu nehmen.
Währenddessen herrschte keinerlei Konstanz auf der Trainerbank, die jedoch notwendig ist, damit der BVB wieder über eine fussballerische Identität verfügen kann und weniger Querelen in der Kabine vorherrschen.
Die Verantwortlichen in Dortmund haben sich gewiss nicht nur wegen Roses Fähigkeiten als Taktiker für den 44-Jährigen entschieden. Er soll bei den Schwarzgelben auch seine Führungsqualitäten unter Beweis stellen. Für Rose und den BVB ist die Zusammenarbeit ein logischer Schritt. Jetzt muss sie lediglich noch zu einer Erfolgsgeschichte werden.
Marco Rose wechselt von Mönchengladbach zu Borussia Dortmund
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