Klimawandel, AfD, Hasskommentare: Arnd Peiffer hat kurz vor Saisonbeginn zu einem politischen und gesellschaftskritischen Rundumschlag ausgeholt. Dabei zeigt sich der Biathlet auch sehr selbstkritisch - und sorgt sich um die Zukunft seiner Tochter.

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Biathlon-Olympiasieger Arnd Peiffer plagt das Gefühl, dass die Klimafrage die Gesellschaft spaltet.

"Die einen wollen die Klimawende unbedingt schaffen, die anderen wollen so weitermachen: mit Öl heizen, Verbrenner-Autos fahren. Die sagen: Irgendwie muss die Wirtschaft ja weiterlaufen, diese jungen Leute haben doch keine Ahnung", sagte der 32-Jährige vor dem Auftakt der Weltcupsaison im Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitag).

Biathlet gibt zu: "Wir sind Umweltsünder"

"Da gibt es irrwitzige Diskussionen. Ich finde es aber absolut positiv, dass die Jugend es schafft, gemeinsam auf die Strasse zu gehen und für etwas einzustehen", so Peiffer.

Zum Schlagwort CO2-Abdruck unterstrich er: "Vor allem sind wir Vielflieger. Aber wir sind natürlich auch viel mit dem Auto unterwegs. Mit Skiroller, Tasche und Rucksack Bahn zu fahren ist schon schwierig genug. Aber mit der Waffe ist das höchst problematisch."

Und er gab zu: "Wenn jeder einen CO2-Fussabdruck hätte wie ich, würde es um uns wahrscheinlich schlechter stehen. Unter dem Strich sind wir wegen der vielen Reiserei schon eher Umweltsünder."

Sorge um seine Tochter, Entsetzen über Hass

Peiffer fürchtet, dass seine kleine Tochter auf einem zunehmend kranken Planeten aufwachsen muss. Ihm machen auch manche gesellschaftliche Entwicklungen Sorgen. "Ich stelle eine zunehmende Aggressivität im gesellschaftlichen Diskurs fest", sagte er.

Es gebe einen Teil, "der wahnsinnig aggressiv ist, egal, ob es um Ernährung, Impfen, Klimawandel oder Politik geht." Entsetzt reagierte er auf Hasskommentare in sozialen Netzwerken. "Kritisieren ist völlig in Ordnung, aber ich kann nicht verstehen, warum das alles gleich dermassen eskaliert."

Die Politik der AfD mache ihm Angst. "Für mich sind das Demagogen, Volksverführer. Die hauen in eine gewisse Kerbe, ohne Lösungen zu haben." (dpa/fte)

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