Reichlich Schnee, aber nur wenige Treffer für die heimische Staffel beim Rennen in Biathlon: Die Männer des DSV haben vor eigenem Publikum mit dem Kampf um den Sieg nichts zu tun und enttäuschen.

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Im dichten Schneetreiben von Ruhpolding haben die deutschen Biathleten die WM-Staffelgeneralprobe verpatzt. Weil es am Schiessstand nicht rund lief, mussten sich Roman Rees, Philipp Nawrath, Arnd Peiffer und Benedikt Doll am Samstag mit Rang fünf zufrieden geben.

Fatales Signal vor der Biathlon-WM in Antholz

35 Tage vor der WM-Staffel von Antholz liessen die DSV-Athleten am Samstag zu viele Scheiben stehen - zwölf Nachlader waren einfach zu viel, um die erstmals in diesem Winter siegreichen Franzosen anzugreifen. Erst 2:13,1 Minuten nach den überragenden Franzosen trudelte Schlussläufer Doll nach den Staffeln aus Norwegen, Österreich und Russland ins Ziel.

Nach zuvor zwei Podestplätzen in Oberhof (3.) und Hochfilzen (2.) war es nach Rang acht zum Saisonauftakt in Östersund das zweitschlechteste Saisonergebnis.

Benedikt Doll nimmt die Schuld auf sich

Doch als schlechtes Omen für den Saisonhöhepunkt in Südtirol wollte Doll das nicht sehen. "Auf keinen Fall. Wir behalten die zwei guten Staffeln in unseren Gedanken", sagte der Schwarzwälder. "Um den Kontakt zum Podest herzustellen, hätte ich gut durchkommen müssen. Aber mein Liegendschiessen war zu schlecht", sagte Doll.

Beim letzten Staffelsieg vor drei Jahren in Antholz hatte Schlussläufer Simon Schempp im Zielsprint den Norweger Emil Hegle Svendsen im Fotofinish bezwungen.

Aussortierter Erik Lesser wird im IBU-Cup Siebter

Doch der formschwache Schempp, der eine Trainingspause einlegt und auch bei der WM-Generalprobe in Pokljuka kommende Woche fehlt, war ebenso nicht dabei wie der etatmässige Staffelläufer Erik Lesser. Lesser sprintete im IBU-Cup in Osrblie in der Verfolgung auf Rang sieben.

Weil das Duo fehlt, gab Bundestrainer Mark Kirchner den aus dem zweitklassigen IBU-Cup hochgerückten Rees und Nawrath eine Chance und testete mit Blick auf den Saisonhöhepunkt mögliche Alternativen.

Doch sowohl Rees (drei Nachlader) als auch der im Sprint als Siebter überzeugende Nawrath (sechs Nachlader) kamen vor den 22.000 Fans in der Chiemgau Arena nicht zurecht - so dass Deutschland zur Rennhalbzeit schon fast zwei Minuten (neunter Platz) hinter der Spitze zurücklag.

"Es war für die Trainer ein Probelauf, ob sie uns in der Staffel einsetzen können. Da haben wir uns nicht ganz so dafür beworben", sagte Nawrath. Kircher erklärte: "Natürlich wollen wir auch noch ein paar Optionen haben in Richtung WM. Wir haben gesehen, dass Philipp Horn und auch Johannes Kühn zwei gute Staffeln gemacht haben. Um noch ein bisschen handlungsfähig zu sein, haben wir auch die beiden anderen in der Staffel sehen wollen."

Nur Arnd Peiffer zeigt Normalform

Olympiasieger Peiffer zeigte als Einziger des DSV-Quartetts eine souveräne Leistung und brachte sein Team als Vierter in Schlagdistanz zum Podium.

Doch Ex-Weltmeister Doll, in Oberhof zuletzt mit einer Strafrunde belastet, kam nicht schadlos durch, so dass der Angriff auf Rang drei ins Leere ging. "Es war eine ziemliche Qual, ein ziemliches Gemurkse. Ich hätte im Liegendschiessen die Lücke auf Platz drei zumachen können", gab Doll zu.

Beim grossen Finale am Sonntag wollen die Deutschen in den Verfolgungsrennen angreifen. Nach ihrem Debakel am Schiessstand in der Damen-Staffel mit den beiden Strafrunden brennt Vanessa Hinz (12:15 Uhr/ZDF und Eurosport) auf Wiedergutmachung. Als Achte startet die 27-Jährige 63 Sekunden hinter Sprint-Siegerin Tiril Eckhoff.

Bei den Männern sind die Abstände viel geringer. Doll startet (14:30 Uhr) als Sprint-Dritter zwölf Sekunden hinter Sieger Martin Fourcade aus Frankreich. 25 bis 70 Sekunden beträgt der Rückstand für Nawrath, Johannes Kühn, Rees, Peiffer und Philipp Horn. (dpa/hau)

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