Benedikt Doll behält die Nerven und führt sein Team zu WM-Silber. Die deutschen Biathleten müssen sich bei der WM nur Norwegen geschlagen geben. Während die Herren jubeln, erleben die Damen um Laura Dahlmeier mit Rang vier eine herbe Enttäuschung.
Benedikt Doll hatte sogar noch Zeit, sich kurz vor dem Ziel die Deutschland-Fahne zu schnappen. Danach fiel er freudestrahlend seinen im Ziel wartenden Teamkollegen
"Das Los des Schlussläufers kann ja richtig hart sein oder er kann es gemütlich haben. So konnte ich es wesentlich schöner geniessen", sagte
Doll musste erstmals bei einem Grossereignis dem Druck des vierten Mannes standhalten. Denn der etatmässige Schlussläufer
Und das tat er. Während der Norweger Johannes Thingnes Bö seinem bereits vierten WM-Gold von Östersund entgegen eilte, fochten Doll und Fourcade Silber und Bronze aus. Während Doll nur einmal nachladen musste, gab der die vergangenen Jahre so dominierende Fourcade durch zwei Strafrunden noch die Medaille aus der Hand. Es war der Höhepunkt an Demütigung für den 30-jährigen Franzosen, der in dieser Saison nur noch ein Schatten seiner selbst ist. Bronze ging dadurch an Russland.
Enttäuschung bei den Damen
"Die Medaille bedeutet mir extrem viel, weil ich das im Dezember nicht erwarten konnte", sagte Lesser, der wegen starker Rückenschmerzen in der Saison Rennen auslassen musste: "Ich bin unheimlich stolz auf die ganze Mannschaft. Heute Abend können wir ein ganz kleines Bierchen aufmachen."
Während die Herren in Feierlaune waren, überwog bei den Damen die Enttäuschung. Dabei hätte
"Es ist bitter, dass es wieder bei einem Grossereignis passiert. Wir haben es am Schiessstand liegen gelassen. Wir wollten natürlich zeigen, dass wir zu den Besten gehören, wir sind nicht ohne Grund mit der Nummer eins gestartet", sagte Verfolgungs-Weltmeisterin
Massenstart-Rennen am Sonntag
Dass es dann doch noch fast zu einer Medaille gereicht hätte, ist der Leistung von Herrmann in der Loipe und dem Kampfgeist von Dahlmeier geschuldet. Die Ukrainerin Valentina Semerenko wähnte sich schon am Ziel und liess jubelnd kurz vor der Ziellinie austrudeln. "Die Ukrainerin war sich ihrer Sache sehr sicher und ich habe versucht, noch mal alles rauszuquetschen. Ich habe auf den letzten Metern einen brutal guten Speed gehabt, vielleicht hätten sogar schon drei Meter mehr gereicht und ich hätte den Fuss an ihr vorbeistrecken können", sagte Dahlmeier nach dem doch noch spannenden Finish.
Die WM endet am Sonntag mit den spektakulären Massenstart-Rennen. Bei den Damen (13.15 Uhr/ZDF und Eurosport) sind Herrmann, die zweimalige Bronze-Medaillengewinnerin Dahlmeier, Franziska Preuss und
(dpa/fra)
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