Tallinn - Deutschlands Eiskunstlauf-Spitzenpaar Minerva Hase und Nikita Wolodin hat sich bei der Europameisterschaft in Tallinn den Traum von der Goldmedaille erfüllt. Die beiden 25-Jährigen behaupteten in der Kür die Führung aus dem Kurzprogramm und setzten sich mit 212,48 Punkten durch.
Das Duo sorgte damit für den grössten Erfolg der Deutschen Eislauf-Union seit knapp sieben Jahren, als
Auf Platz zwei bei der EM in Estlands Hauptstadt landeten Sara Conti/Niccolò Macii (206,89 Punkte) aus Italien vor dem georgischen Paar Anastasija Metelkina/Luka Berulawa (191,88 Punkte). Annika Hocke und Robert Kunkel, die nach dem Kurzprogramm noch aussichtsreich im Medaillenrennen lagen, fielen mit insgesamt 176,55 Zählern vom fünften auf den achten Rang zurück. Letizia Roscher und Luis Schuster wurden Zwölfte mit 158,15 Punkten.
Hase: Haben uns selbst Druck gemacht
Mit dem Titelgewinn wurden Hase und Wolodin ihrer Favoritenrolle bei der EM gerecht. Sie habe die "Nervosität" und den "Druck" gespürt, sagte Hase schon nach dem Kurzprogramm. "Nicht von aussen, sondern mehr von uns selber."
Obwohl das Kurzprogramm nicht fehlerfrei war und es sogar einen Punktabzug wegen Zeitüberschreitung gab, lagen die WM-Dritten vor der Kür mit mehr als drei Zählern Vorsprung in Führung. "Ehrlich gesagt waren wir ein bisschen überrascht, dass wir auf dem ersten Platz liegen", erklärte Wolodin. Die beiden profitierten auch davon, dass sich die Konkurrenz einige Wackler erlaubte.
Das in Berlin trainierende Duo zeigte trotz Favoritendrucks eine bravouröse Kür, baute den Vorsprung sogar aus und liess sich die Goldmedaille nicht mehr nehmen. Für Hase/Wolodin, die seit 2022 ein Eiskunstlauf-Paar sind, ist es der bislang grösste Erfolg. "Jetzt werden wir erst mal schlafen", sagte Wolodin mit einem Schmunzeln.
Flugzeugunglück überschattet Wettkampf
Überschattet wurde der EM-Tag von dem verheerenden Flugzeugunglück in Washington, bei dem mehrere Eiskunstläufer, Trainer sowie Familienangehörige starben.
"Heute ist die Welt des Eiskunstlaufs untröstlich. Unser tiefes und aufrichtiges Beileid gilt den Familien und Freunden all derer, die bei diesem schrecklichen Absturz ihr Leben verloren haben", sagte der Präsident des Eislauf-Weltverbandes ISU, Kim Jae Youl. In Gedenken an die Opfer wurde bei der EM eine Schweigeminute eingelegt. © Deutsche Presse-Agentur
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