Kurz vor dem Saisonstart der Nordischen Kombinierer haben wir mit Eric Frenzel gesprochen, der in diesem Winter zum ersten Mal nicht als Aktiver, sondern als Trainer für den Deutschen Ski-Verband (DSV) in den Weltcup gehen wird. Von den Jungs wurde der Rekordmann "sehr wohlwollend" im Team aufgenommen.
Früher, in seinen aktiven Zeiten als Profisportler, waren Veranstaltungen wie diese für
Frenzel tritt in grosse Fussstapfen
Die Betonung liegt auf "ein bisschen", denn auch vor seinem ersten Winter, den er nicht mehr als Athlet bestreiten wird, hat Frenzel genug zu tun. Wenige Tage nach seinem 35. Geburtstag wird er ab dem 24. November den Weltcupstart im finnischen Ruka begleiten – in einer für ihn völlig neuen Rolle. Im vergangenen Frühling hatte der Deutsche Skiverband (DSV) bekannt gegeben, dass Frenzel die deutschen Kombinierer künftig als einer von drei Trainern betreuen wird – sein Fokus liegt auf dem Skilanglauf.
Angesprochen auf seine neue Aufgabe, machte der Sachse am Roten Teppich keinen Hehl daraus, dass er sich nach seinem Karriereende im März erst einmal umstellen musste: "Für mich war es natürlich eine Herausforderung, in die Fussstapfen von Hermann zu treten." Gemeint ist Hermann Weinbuch, der nach der Nordischen Ski-WM in Planica im Frühjahr seine Aufgabe als Bundestrainer beendet hatte und den DSV inzwischen im Nachwuchsbereich mit seinem Erfahrungsschatz bereichert.
Neuer DSV-Trainer mit Leistungsstand "sehr zufrieden"
Nun liegt es insbesondere in Frenzels Händen, Vinzenz Geiger, Julian Schmid und Co. voranzubringen. "Mit dem Leistungsstand bin ich wirklich sehr zufrieden", gewährte der neue Coach einen ersten Einblick und fügte hinzu: "Wir hatten schonmal einen sehr guten Sommer." Doch Frenzel geht es nicht nur um die Leistungen des DSV-Teams, sondern auch um die Sportart an sich.
Die Nordische Kombination befindet sich an einem Scheideweg und kämpft darum, auch nach den Spielen 2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo olympisch zu bleiben. Sollten bei Olympia auch in Zukunft keine Frauen-Wettbewerbe zugelassen werden, könnte auch den Männern das Aus bevorstehen. "Wir wollen natürlich unbedingt im Programm bleiben – und dafür werden wir weiterhin kämpfen", machte der neue Bundestrainer deutlich. Der fünfmalige Weltcupsieger konnte zwischen 2010 und 2022 bei vier Olympischen Spielen Medaillen gewinnen, gilt dementsprechend als Vorzeigeprofi.
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So wurde der Ex-Profi in seiner neuen Position aufgenommen
Insofern hat Frenzel mit seinem neuen Job auch ein klares Zeichen setzen können. Ein Zeichen, das offensichtlich auch bei den deutschen Kombinierern angekommen ist. "Die Jungs haben mich sozusagen auf der anderen Seite des Teams sehr wohlwollend aufgenommen und mir den Start sehr angenehm gemacht. Sie haben wirklich wunderbar mitgearbeitet", schwärmt Frenzel, dem "das Arbeiten bisher enorm viel Spass macht".
Allzu lange nachdenken musste Frenzel offensichtlich nicht, nachdem ihn das Angebot des DSV erreicht hatte. "Wenn man die Chance hat, so nah am Sport zu bleiben und die Nordische Kombination in so einer Position weiter begleiten zu dürfen, macht das für mich absolut Sinn", erläuterte der Ex-Profi. Eine Rolle als TV-Experte stand für ihn im Übrigen nicht zur Debatte: "Ich habe es hier und da – gerade im vergangenen Jahr in Planica – ja auch schon geniessen dürfen. Und es hat mir auch grossen Spass gemacht. Aber ich habe mich sehr gefreut, als ich das Trainer-Angebot bekommen habe und hoffe, dass ich diese Position dementsprechend auch gut ausfüllen kann."
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