Maribor - Nach der Absage aller Speed-Rennen bei der Para-Ski-WM in Maribor hat der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) heftige Kritik am Weltverband FIS Para Snow Sports geäussert. "Wenn statt fünf Disziplinen nur zwei ausgetragen werden können, ist es nicht nur eine optische Herabsetzung. Das ist letztlich eines echten Weltvergleichs gut ein Jahr vor den Paralympics nicht würdig", sagte Friedhelm Julius Beucher der Deutschen Presse-Agentur.
Im slowenischen Maribor waren sowohl der Super-G als auch die Abfahrt und die alpine Kombination aufgrund fehlenden Schnees und Temperaturen im Plusbereich ersatzlos gestrichen worden. Die Piste gleiche "einem Trauerspiel", sagte ein Sprecher des DBS. Nur Slalom und Riesenslalom sollen von Samstag bis Dienstag noch ausgetragen werden.
"Während die olympische Alpin-WM in Saalbach eine Hochglanz-Veranstaltung mit den besten Bedingungen ist, wurde die Para-WM sinnbildlich auf eine Nebenpiste mit viel zu wenig Schnee abgeschoben", sagte Beucher. "Es war absehbar, dass es so kommen wird. Daher löst das alles Reaktionen zwischen Kopfschütteln und Verärgerung aus."
FIS steht hinter Absage durch Jury
Die FIS versucht indes, zu beschwichtigen. "Nach der positiven Schneekontrolle und trotz der hohen Temperaturen wurde ausserordentlich hart gearbeitet, um eine solide Rennoberfläche zu präparieren, wobei die Sicherheit der Athleten im Vordergrund stand", hiess es in einem Statement. Die Bedenken wurden letztlich als zu grosse Herausforderung für die Para-Athleten eingestuft. Daher unterstütze der Weltverband die Absage der Jury "voll und ganz".
Ursprünglich hätte die Medaillenjagd in China stattfinden sollen. Doch die Veranstalter zogen zurück. So bekam Maribor erst im Spätherbst 2024 den Zuschlag. Die slowenischen Ausrichter nimmt der 78-jährige Funktionär indes in Schutz, indem er sagt: "Ihnen gilt unser Respekt. Trotz der schwierigen Bedingungen versuchen sie, alles möglich zu machen." © Deutsche Presse-Agentur
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