Das 16. WM-Gold für Friedrich ist zum Greifen nah. Rivale Lochner fährt im Eiskanal von Lake Placid voll auf Beton und ist stocksauer. Nach heftigen Diskussionen wird das Rennen abgebrochen.
Blanker Beton im Eiskanal von Lake Placid hat zu einem Rennabbruch bei der Viererbob-Weltmeisterschaft geführt. Dennoch steht
Als dann Bob-Dominator Friedrich ebenfalls Probleme hatte und nur die zweitbeste Zeit fuhr, wurde das Rennen eine gute Stunde später komplett abgebrochen.
"Die Sonne und das Wetter meinen es eigentlich gut mit uns, nur zum Bobfahren nicht. Deswegen gab es im zweiten Lauf schon bei Hansi das Problem, dass er durch Beton fuhr, dann hatten wir Grün und wurden wieder zurückgepfiffen", sagte Friedrich und ergänzte zum gebrauchten zweiten Lauf: "Ich hab' versucht, den Beton zu umfahren. Die Entscheidung, den Lauf zu annullieren, ist vollkommen richtig. Es zählt nur der erste Lauf, morgen geht es mit dem Ergebnis aus Lauf eins weiter", erklärte Friedrich. Zwei weitere Durchgänge folgen noch.
Lochner braucht wahrscheinlich Ersatzkufen
So führt der Sachse mit 0,29 Sekunden Vorsprung vor Lochner, der nun womöglich Ersatzkufen draufschrauben muss. Dritter ist der Brite Brad Hall vor Adam Ammour vom BRC Thüringen. "Hansi ist in Kurve fünf über Beton gefahren, das Eis ist rausgerissen, zusätzlich hat er sich noch ein Loch mit dem Fuss nach Aussen getreten", sagte Cheftrainer René Spies, der Einspruch einlegte, nachdem die Jury Lochner nochmal starten lassen wollte.
Rekordweltmeister Friedrich, der vor seinem insgesamt 16. WM-Gold steht, liess sich bei immer wieder wechselnden Bahnbedingungen im US-Bundesstaat New York nicht beirren. Auch als Lokalmatador Frank Del Luca sowie Hall im Training der Königsklasse Bestzeiten ins Eis zauberten.
Perfektionist Friedrich pokerte ein wenig und liess die Konkurrenz im Glauben, das bessere Material zu haben. Oft schraubt man dann andere Kufen drunter und startet dennoch mit vollem Speed. "Wir nehmen das gleiche Setup wie heute. Ob der vierte Lauf dann stattfindet, bleibt abzuwarten", meinte Friedrich. (dpa/bearbeitet von lh)