Abfahrts-Olympiasieger Aksel Lund Svindal beendet nach den Weltmeisterschaften in Are im Februar seine Karriere. Das verkündete der 36 Jahre alte Norweger am Samstagabend auf einer VIP-Veranstaltung am Rande der Hahnenkammrennen in Kitzbühel.

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Die Ankündigung seines Abschieds hatte Stil, doch das war bei einem wie Aksel Lund Svindal nicht anders zu erwarten gewesen. Am Samstag zog sich der Norweger einen Smoking an, betrat das grosse VIP-Zelt am Fusse der Streif in Kitzbühel und teilte bei der glamourösen "Kitz Race Night" mit, was keiner hören wollte: Nach der WM in Are/Schweden (5. bis 17. Februar) wird einer der besten Skirennläufer der Geschichte, vor allem aber auch ein grossartiger Mensch, seine Karriere beenden. Beenden müssen.

"Die Rennen bei der WM werden meine letzten sein", sagte Svindal den Reichen und Schönen, aber auch den Ski-Legenden, zu denen er längst selbst gehört. Zweimal hat er olympisches Gold gewonnen, im Super-G (2010) und in der Abfahrt (2018), hinzu kamen je einmal Silber (2010, Abfahrt) und Bronze (2010, Riesenslalom). Er siegte fünfmal bei Weltmeisterschaften, 36-mal im Weltcup, mit Ausnahme des Slaloms gewann er jede Weltcup-Wertung mindestens einmal, 2007 und 2009 war er Gesamtweltcupsieger. Seine Sympathiepunkte sind kaum zu zählen.

80 Podesplätze für Svindal

Doch unter anderem die 386 Weltcup-Rennen, in denen er 80-mal aufs Podest fuhr, und nicht zuletzt einige schwere Stürze und Verletzungen fordern nun ihren Tribut. Svindal, 36 Jahre alt, hat spätestens seit einem Kreuzbandriss, den er sich 2016 bei einem brutalen Rennen auf der Streif zuzog, erhebliche Knieprobleme.

Er kann kaum noch laufen. Bei den Rennen in Bormio kurz vor dem Jahreswechsel sowie beim ersten Training vergangenen Dienstag in Kitzbühel kehrten die alten Beschwerden zurück. Einen Sieg auf der Streif wird Svindal deshalb nicht mehr holen können.

Die Rennen in Kitzbühel liess Svindal schweren Herzens aus, in Garmisch-Partenkirchen wird er wohl auch nicht starten können. "Ich wusste, dass es in diesem Jahr schwer werden würde und dass ich nicht jedes Rennen fahren kann", hatte er am Freitag deprimiert gesagt, "aber ich hoffte, dass es nicht gerade Kitzbühel ist, was ich auslassen muss." Er musste - doch ein grosses Ziel hat er noch: "Das Wichtigste jetzt für mich ist, dass ich in Are am Start stehen kann - mit der Chance zu gewinnen." (arg/dpa/AFP)

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