Die Weltcup-Abfahrt der Männer in Bormio wurde von einem schweren Sturz überschattet. Der Slowene Klemen Kosi verlor kurz vor dem Ziel die Kontrolle und krachte in voller Fahrt durch mehrere Fangzäune. Das Rennen, das zur Freude der Gastgeber mit einem italienischen Doppelsieg endete, musste minutenlang unterbrochen werden.
Bei der Weltcup-Abfahrt von Bormio ist es zu einem schweren Unfall gekommen.
Kosi überwindet die Fangzäune
Der slowenische Skirennfahrer Klemen Kosi stürzte mit der Startnummer 35 kurz vor dem Ziel der eisigen Strecke in Norditalien und durch die Fangzäune. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie der 27-Jährige nach dem ersten Aufprall ohne Körperspannung war.
Zunächst war unklar, ob Kosi das Bewusstsein verloren und welche Verletzungen er erlitten hatte. Nach einer kurzen Behandlungszeit an der Strecke wurde er mit einem Hubschrauber weggeflogen.
Erst vor knapp zwei Wochen war in Gröden Marc Gisin aus der Schweiz schwer gestürzt und hatte sich Rippenverletzungen und eine Lungenverletzung zugezogen.
13 von 65 Fahrern fallen aus
In Bormio kamen insgesamt 13 von 65 gestarteten Fahrern nicht ins Ziel. Darunter waren nicht weniger als drei US-Amerikaner und auch Kosis Landsmann Martin Cater. Auch der deutsche Abfahrer Klaus Brandner fiel aus.
Es gewann der Italiener Dominik Paris mit 36 Hundertselsekunden Vorsprung auf seinen Landsmann Christoph Innerhofer. Auf Rang drei fuhr der Abfahrts-Weltmeister, Beat Feuz aus der Schweiz.
Schnellster Deutscher war
Ferstl, Schwaiger und Schmid holen Weltcup-Punkte
Neben Ferstl, der in den jüngsten beiden Abfahrten die Plätze 13 (Beaver Creek) und 12 (Gröden) eingefahren hatte, schafften es auch
Schwaiger, der just in Bormio vor einem Jahr noch schwer gestürzt war, landete in einer Abfahrt noch nie so weit vorn. Schmid egalisierte seinen Karriere-Bestwert von Gröden vor knapp zwei Wochen. Andreas Sander enttäuschte dagegen auf Platz 35 (+3,08).
Eisige Stelvio verzeiht keine Fehler
Die Schussfahrt auf der berüchtigten Stelvio-Piste mit extrem glatten Passagen erforderte viel Mut und eine starke Kondition. "Es ist so kräfteraubend", sagte Paris, der schon zum dritten Mal in Bormio gewann. "Da muss man die Zähne zusammenbeissen und durch."
"Man kann sich nie ausruhen", berichtete Ferstl. "An der Spitze ist alles so eng, das sind alles so tolle Skifahrer. Ich bin stolz, da mitfahren zu können", sagte er. "Ein kleiner Fehler kann gleich eine Verletzung oder das Aus sein. Man bewegt sich immer am Limit." Kosis schwerer Sturz wies das einmal mehr auf brutale Art nach. (dpa/hau)
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