Mit dem Weltcup in Sölden startet die Saison im Ski Alpin. Für den DSV ist es die erste Saison nach der Ära Felix Neureuther. Der 35-Jährige hat seine Karriere beendet. Doch auch ohne ihn haben die deutschen Sportler in diesem Winter Chancen auf Podestplätze. Wir machen den Check unter den deutschen Ski-Stars.
Im Frühjahr machte
Als grösster deutscher Hoffnungsträger geht
Josef Ferstl (30): Die neue Nummer eins?
Bereits in der vergangenen Saison war Josef Ferstl der beste Deutsche in der Weltcup-Gesamtwertung – allerdings kam der Speedspezialist nicht über Platz 23 hinaus. Doch im Januar 2019 gelang ihm etwas, was bisher kein Deutscher vor ihm schaffte: Er gewann den Super-G in Kitzbühel.
In seiner Paradedisziplin sind ihm auch in der neuen Saison Erfolge zuzutrauen, eine Platzierung in den Top Ten des Gesamtweltcups wäre jedoch eine Überraschung.
Kleiner Wermutstropfen: Ferstl verletzte sich direkt vor Saison-Start im Training an der Hand und muss sich einige Tage schonen. In Lake Louise – wo der erste Super-G stattfindet – möchte er aber voll angreifen.
Linus Strasser (26): Slalomspezialist mit Potenzial für mehr
Der 26-Jährige wurde bei der Ski-WM in Are durch seine Disqualifikation im Mannschaftswettbewerb zum tragischen Helden – weil er einfädelte, verpasste das deutsche Team die Bronze-Medaille.
Thomas Dressen (25): Attacke nach dem Kreuzbandriss
Die vergangene Saison sollte
Der Abfahrtsspezialist ist noch weit von seiner Topform entfernt, allein deshalb zählt er nicht zu den Favoriten. Knüpft er an seine frühere Form an, ist das Podium für ihn erreichbar.
Stefan Luitz (27): Riesenslalom-Spezialist nach Verletzung zurück
Hinter Josef Ferstl war Stefan Luitz mit Rang 42 in der Weltcup-Gesamtwertung vergangene Saison zweitbester deutscher Athlet. In der Riesenslalom-Wertung belegt er sogar den elften Platz. Sein grösster Coup gelang ihm im Dezember 2018, als er den Riesenslalom von Beaver Creek gewann.
Bei der WM zog sich der Allgäuer einen Innenbandeinriss zu – eine Prognose ist deshalb auch beim 27-Jährigen schwer abzugeben. Generell gilt er mehr als Riesenslalom-Spezialist denn als Allrounder und wird vermutlich am ehesten in dieser Disziplin punkten. Er selbst spekuliert sogar auf die kleine Kristallkugel: "Das ist auf jeden Fall ein Ziel für mich", sagte Luitz der dpa. "Weil Marcel (Hirscher, Anm. d. Red.) nicht mehr da ist, sind die Chancen auch ein bisschen besser."
Viktoria Rebensburg (30): Sie bleibt die deutsche Hoffnungsträgerin
Seit Jahren ist
Für die 30-Jährige bietet sich in dieser Saison dennoch eine gute Gelegenheit, die – vielleicht letzte – grosse Attacke zu starten.
Kira Weidle (23): Abfahrtsspezialistin auf dem Vormarsch
Rebensburg und sonst nichts? Nicht ganz. Kira Weidle debütierte vor drei Jahren im Weltcup und arbeitet sich seitdem kontinuierlich nach oben. Ihr bisher grösster Erfolg ist die Bronze-Medaille in der Abfahrt der Junioren-WM in Are 2017. Zweimal fuhr sie 2018/19 im Weltcup auf das Treppchen – da geht noch mehr.
Die 23-Jährige steht noch am Anfang ihrer Karriere und könnte perspektivisch Viktoria Rebensburg beerben. Neben der Abfahrt ist Super-G ihr Steckenpferd.
Ski-Alpin-Weltcup 2019/20: Chancen der deutschen Ski-Rennläufer im Fazit
Zu den Topfavoriten im Weltcup zählen die deutschen Athletinnen und Athleten in diesem Winter sicher nicht – mit Ausnahme von Viktoria Rebensburg, der ein Podiumsplatz in der Gesamtwertung zuzutrauen ist. In den einzelnen Disziplinen können Ferstl und Weidle sicher auf sich aufmerksam machen.
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