Die Wildcard für Marcel Hirscher zur neuen Saison stösst beim deutschen Team nicht auf Begeisterung. Vor allem die Hintergründe der Entscheidung stösst dem DSV sauer auf.
Im deutschen Ski-Team stösst die von einer Wildcard ermöglichte Rückkehr von
Wildcard nur für Hirscher?
Der Ski-Weltverband Fis hatte zur neuen Saison - manche Beobachter sagen: just wegen Hirscher - eine Wildcard eingeführt. Auf diese können sich Fahrerinnen und Fahrer bewerben, die mindestens zwei Jahre keine Rennen gefahren sind und davor in ihrer Karriere grössere Titel gewonnen haben. Sie dürfen dann sofort nach den ersten 30 Startern ins Rennen gehen. Viele Athleten kämpfen jahrelang, um sich in der Startliste genau dorthin nach vorne zu arbeiten und von einer noch verhältnismässig guten Piste zu profitieren.
Wolfgang Maier, der Sportvorstand im Deutschen Skiverband (DSV), bemängelte, dass die Wildcards von der Fis um den umstrittenen Präsidenten Johan Eliasch ohne Rücksprache oder Abstimmung mit Athleten- und Teamvertretern beschlossen wurden. "Wir sind nicht prinzipiell gegen die Wildcard. Aber die Art und Weise, wie sie eingeführt wurde, ist nicht okay", sagte der erfahrene Funktionär vor dem Saisonauftakt am Wochenende in Sölden.
Hirscher-Comeback in Sölden noch nicht fix
Dort könnte der achtmalige Weltcup-Gesamtsieger, Weltmeister und Olympiasieger Hirscher dann erstmals nach fünf Jahren Pause wieder am Start stehen. Nachdem er jahrelang für Österreich der weltbeste Alpin-Athlet war, tritt er künftig für die Niederlande, das Heimatland seiner Mutter, an. Dass er in Sölden tatsächlich antritt, hat er selbst noch nicht fix bestätigt.
Dass viele dem Comeback entgegenfiebern, das sei verständlich, sagte Maier. "Natürlich ist das sexy für die Fis, wenn der Hirscher wieder fährt, und die ganzen Medien konzentrieren sich dann darauf." Strasser sieht es ähnlich. "Ich sehe natürlich schon auch, dass es PR-mässig ein Riesending ist, dass es dem Sport und der Einschaltquote guttut. Und mir geht es persönlich auch so: Ich schaue da auch gespannt hin und es interessiert mich schon auch, wo der Marcel jetzt steht."
Sportlich traut Strasser dem einstigen Weltcup-Dominator trotz dessen langer Pause einiges zu. "Manche schreiben den Marcel total ab, was ich gar nicht verstehe. Der ist körperlich mindestens genauso fit wie zu seiner aktiven Zeit. Der ist ja auch nicht uralt, er ist 35, das ist das beste sportliche Alter." (dpa/bearbeitet von ska)
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