Bildkombo mit den beiden Gewinnerbildern
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Ehrenvolle Erwähnung 2024: Der Krieg im Sudan findet im Schatten und fernab der grossen Schlagzeilen statt. Dabei findet hier seit über anderthalb Jahren eine der grössten humanitären Krisen der Welt statt. Rund 730.000 Kinder sind so schwer mangelernährt, dass ihr Leben in unmittelbarer Gefahr ist. Die Kriegsparteien setzen den Hunger gezielt als Waffe ein, indem sie Bauern plündern, Tiere stehlen, Wasserquellen kontrollieren. Schulen und Gesundheitsposten werden zerstört, Kinder für den Kampf zwangsrekrutiert, sexuelle Gewalt gegenüber Mädchen ist verbreitet. Die internationale Aufmerksamkeit auf dieses Drama zu lenken, ist Ziel des irischen Fotografen Ivor Prickett, der Elend, Unterernährung, Flucht und Verzweiflung im Sudan dokumentiert. Text: © Peter-Matthias Gaede für UNICEF
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Ehrenvolle Erwähnung 2024: Das omnipräsente Smartphone, begehrt schon von Kleinkindern, beschäftigt mittlerweile auch Wissenschaft und Medizin. Und dies zu Recht. Denn negative Auswirkungen auf Psyche, soziale und kommunikative Kompetenzen sowie auf die Lernfähigkeit sind kaum noch umstritten. Der französische Fotograf Jérôme Gence hat Zahlen dazu gelesen: etwa, dass Kinder und Jugendliche in Frankreich täglich drei Stunden auf ihr Handy starren, auf dem sie über 230 Nachrichten pro Tag erhalten. Dass die Weltgesundheitsorganisation davor warnt, Kindern unter drei Jahren ein Smartphone in die Hand zu drücken, weil dies zu Schlafstörungen führen könne. Momente dieser Sucht hat er in „The screen generation“ eingefangen. Text: © Peter-Matthias Gaede für UNICEF
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Ehrenvolle Erwähnung 2024: Mit seinen Eltern und seinem Bruder hat Milo geredet, seit er sprechen kann. Ausserhalb der Familie aber verstummte er komplett. Er war sechs Jahre alt, als die Diagnose kam: selektiver Mutismus, ein vermutlich genetisch bedingter, angstbesetzter Sprechabbruch in sämtlichen Situationen ausserhalb der familiären Geborgenheit. Milos Mutter, die kanadisch-mexikanische Fotografin Patricia Krivanek, für die der Befund so schockierend wie aufrüttelnd war, überlegte sich, wie sie ihrem Sohn Brücken bauen und ihn aufschliessen konnte. Sie schenkte ihm eine einfache Kamera, die ihm helfen sollte, seine Emotionen zu zeigen. Zugleich bat sie ihn, aufzuschreiben, was er dachte. Daraus ist das Projekt "Between the silence" entstanden, das ihrem Sohn geholfen hat, seine Furcht loszuwerden. Text: © Peter-Matthias Gaede für UNICEF
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Ehrenvolle Erwähnung 2024: Erwachsene haben den Krieg begonnen, nur Erwachsene könnten ihn beenden. Bis sie es eines Tages tun werden, leiden auch die Unschuldigsten: die Kinder. Und in Gaza leiden sie besonders brutal. Nach Angaben des UN-Menschenrechtsbüros, das für den Zeitraum November 2023 bis Ende August 2024 mehr als 8100 Todesfälle verifiziert hat, sind 70 Prozent davon Frauen und Minderjährige gewesen, die meisten von ihnen zwischen fünf und neun Jahre alt, danach die Altersgruppe der Zehn- bis 14-Jährigen. Der palästinensische Fotograf Saher Alghorra hat die Erbarmungslosigkeit des Krieges in herzerschütternden Bildern eingefangen. Text: © Peter-Matthias Gaede für UNICEF
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Ehrenvolle Erwähnung: Zur Zahl der Waisenkinder weltweit gibt es keine verlässlichen Informationen, denn in vielen Ländern fehlen statistische Erhebungen zu jenen Jungen und Mädchen, die das Stigma des Verlassenseins tragen. Es ist nicht immer der Verlust von Vater oder Mutter oder beiden, der Kinder zu Halb- oder Vollwaisen macht. Auch zerrüttete Familien mit mangelnder Hinwendung, Verwahrlosung, Gewalt, Missbrauch und Armut machen Kinder zu Verstossenen, zu Verlorenen. Der italienische Fotograf Valerio Bispuri hat bei seinen Reportagen in Afrika und Lateinamerika auch immer wieder Waisenhäuser besucht. Bispuri arbeitet ganz bewusst jenseits der Nachrichtenströme. Ihm geht es, wie er sagt, um die „Unsichtbaren“. Um jene, die so unbeachtet und vergessen leben, als seien sie „never born“. Nie geboren. Text: © Peter-Matthias Gaede für UNICEF
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Ehrenvolle Erwähnung: Auch fern der Ballettschulen in den Metropolen, auch abseits des polierten Parketts, auch dort, wo das durchschnittliche Monatseinkommen der Menschen bei etwa 200 Euro liegt – gibt es Mädchen und Jungen, die sich in grazilen Pirouetten üben und die Schwerkraft in Luftsprüngen überwinden. Zum Beispiel in Lagos, der Hauptstadt Nigerias. Daniel Ajala, Absolvent der Lagos State University, startete seine eigene Akademie mit fünf Kindern aus dem Viertel. Einem Viertel, das nur einige Stunden am Tag eine Stromversorgung hat, bewohnt von armen Familien, in denen das Tanzen in einem Ballett ein fremder Luxus war. Trotzdem verfing die Idee, Kinder in eine andere Perspektive hineintanzen zu lassen. Text: © Peter-Matthias Gaede für UNICEF
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Ehrenvolle Erwähnung: Als am 7. Oktober 2023 Hamas-Kämpfer nach Israel eindringen und dort mehr als 1.200 Menschen ermorden, attackieren sie auch das Haus der Familie Golan im Kibbuz Kfar Aza. Elai Hogeg und ihr Mann Ariel versuchen dort, sich mit ihrer anderthalbjährigen Tochter Yael zu verstecken. Vergeblich, sie werden nicht verschont. Das Überfallkommando steckt ein Zimmer in Brand und wirft einen geöffneten Butangas-Zylinder in das Feuer. Der Brand greift auf das gesamte Haus über. Mit schwersten Hautverletzungen rettet sich das Ehepaar mit seinem Kleinkind aus einem Fenster, flieht zu Fuss bis zu einer Station, wo ein Auto die Familie zu einem Hubschrauber-Landeplatz fährt. Im Krankenhaus in Tel Aviv wurde die Familie behandelt. Der israelische Fotograf Ziv Koren hat den Überlebenskampf der Familie Golan ausführlich begleitet. Text: © Peter-Matthias Gaede für UNICEF
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Den dritten Platz erreichte Maylis Rolland mit dem Foto, wo der kleine Gabin, nach 25 Schwangerschaftswochen geboren und noch unter einer Atemmaske, das Gesicht seiner Mutter Doriane berührt. Nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation werden weltweit etwa zehn Prozent aller Kinder vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche geboren, also drei Wochen zu früh. Mit jeder Woche weniger wird der Eintritt ins Leben dramatischer, vor allem für extrem Frühgeborene, die schon nach weniger als 32, gar bereits nach 26 Schwangerschaftswochen die ersten Atemzüge machen müssen. Die grössten Gefahren: mangelnde Lungenreife, Nierenunterfunktion. So ist der Tod nach Frühgeburt global der zweithäufigste Grund, das fünfte Lebensjahr nicht mehr zu erreichen. Text: © Peter-Matthias Gaede für UNICEF
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Der zweite Preis geht in diesem Jahr an ein Bild aus der Reportage „Mpox“ des französischen Fotografen Pascal Maitre. Die Reportage dokumentiert die Entwicklungen der Viruserkrankung Mpox innerhalb der Demokratischen Republik Kongo. Dort werden bereits etwa 40.000 Fälle vermutet, 8.000 wurden bereits bestätigt und über 1.000 Todesopfer erfasst. Pascal Maitre ist ins Zentrum der Infektionen gegangen und hat die Behandlung betroffener Kinder im Kavumu-Hospital in der Region Kivu, im Osten des Kongo, fotografisch begleitet. Darunter der sieben Monate alte Junge Japhet, dessen Pusteln im Gesicht mit dem antiseptischen Medikament „Gentian Violet“ behandelt werden. Gepflegt und behütet wird Japhet von seiner 19-jährigen Mutter Christevi. Text: © Peter-Matthias Gaede für UNICEF
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Das zweite Gewinnerbild von Samar Abu Elouf, einer palästinensischen Fotografin, gehört zur Arbeit „Wounded children of Gaza“. Zu sehen sind die elfjährige Dareen und der fünfjährige Kinan. Ihre Eltern und 70 weitere Familienmitglieder der Geschwister kamen bei einem israelischen Luftangriff auf ein Wohnhaus ums Leben. Das gemeinsame Portrait der beiden palästinensischen Kinder entstand in einem Hospital in Katar, in das sie zur medizinischen Versorgung aufgenommen worden waren. Neben Dareen und Kinan begleitete Abu Elouf im Zuge ihrer Arbeit weitere Kinder aus Gaza, die mit den Folgen physischer und psychischer Verletzungen sowie dem Verlust ihrer Familien und Freunde belastet sind. Text: © Peter-Matthias Gaede für UNICEF
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Dieses Porträt eines Jungen wurde von der israelischen Fotografin Avishag Shaar-Yashuv gemacht und stammt aus der Reihe "Portraits of the survivors". Sie erzielte mit dem Foto, gemeinsam mit Samar Abu Elouf, den 1. Platz des Wettbewerbs. Es zeigt den achtjährigen Stav. Der Junge ist einer der Überlebenden des Überfalls der Hamas am 7. Oktober 2023 auf die Siedlung des Moschav Netiv HaAsara. Aufgenommen wurde das Bild am 22. Oktober 2023 in einem Hotel im Kibbuz Maale HaHamisha. Im Zuge ihrer Arbeit porträtierte die Fotografin einige Wochen nach dem Überfall der Hamas neben Stav weitere Kinder. Erstmals in der 25-jährigen Geschichte des Wettbewerbs zeichnet die unabhängige Jury die Bilder zweier Fotografinnen mit dem ersten Preis aus. Text: © Peter-Matthias Gaede für UNICEF