Am 14. September jährt sich der Todestag von Fürstin Gracia Patricia zum 40. Mal. RTL-Adelsexperte Michael Begasse analysiert die Parallelen zwischen Grace Kelly und Prinzessin Diana sowie die Unterschiede zu Charlène von Monaco.
2022 ist das royale Jahr der tragischen Jubiläen und Ereignisse, die in die Geschichte eingegangen sind. Es ist das Jahr, in dem die Queen († 96) starb. Rund 20 Jahre nach dem Tod ihrer eigenen Mutter, Queen Mum († 101), und ihrer Schwester
Am 14. September 1982 erlag die frühere US-Schauspielerin
"Die Reaktionen fielen ähnlich aus wie 15 Jahre später, als Diana starb"
Kein Hollywood-Regisseur hätte den Tod von
Nicht fiktional, sondern real sind die Parallelen, die
Gracia Patricia: Eine Glamour-Lady, die die High Society an die Côte d’Azur brachte
Doch wer war eigentlich diese Schauspielerin und Fürstin, deren tragisches Ableben sich zum 40. Mal jährt? Der Adelsexperte blickt zurück: "Gracia Patricia war eine Glamour-Lady und Stilikone, die die High Society an die Côte d’Azur brachte. Mehr noch: Sie holte den internationalen Style in das damals verstaubte Monte Carlo, machte den Jetset in Europa wieder salonfähig.
Von Onassis bis zu anderen Millionären und Milliardären der 70er und 80er Jahre: Alle wollten auf einmal ins Fürstentum, alle wollten sich mit Grace Kelly und der Fürstenfamilie zeigen." Mit ihrem Star-Appeal habe sie dem kleinen Land unheimlich viel Geld eingebracht. "Nicht zuletzt über die Casinos, deren Einnahmen zu einem grossen Teil in den Staatshaushalt übergingen", ergänzt Begasse augenzwinkernd.
Begasse: "Alle stürzten sich auf Gracia Patricia – ebenso wie sich später alle auf Diana stürzten"
Als gestandener Hollywood-Star wusste die frühere Grace Kelly zudem ganz genau, wie die Medien funktionierten. "Mit ihren drei Kindern Albert, Caroline und Stéphanie zelebrierte sie das Familienleben vor den Augen der Öffentlichkeit.
Sie zeichnete das Bild einer Traumfamilie, in der es scheinbar nur Sonne und strahlende Gesichter gab. Ihr Ehemann Rainier ging als Landesvater an ihrer Seite hingegen ein bisschen unter", weiss der Experte, der darin eine weitere Parallele zu Diana ausmacht. "Alle stürzten sich auf Gracia Patricia – ebenso wie sich später alle auf Diana stürzten."
"Grace Kelly war ein Weltstar, Charlène kannte zunächst niemand"
Heute sind die Vorzeichen im Fürstentum gänzlich andere.
Begasse analysiert: "Der grosse Unterschied zwischen den beiden Frauen ist: Grace Kelly war ein Weltstar. Die Welt wollte ein royales Märchen in Monaco sehen – und bekam es letztlich auch zu sehen. Charlène hingegen kannte zunächst niemand – mit Ausnahme der Schwimm-Insider."
Die vor 40 Jahren verstorbene Gracia Patricia habe auch dann in die Kameras gelächelt, wenn ihr nicht danach zumute war. Bei Charlène sei das bis heute anders. "Es gibt keinen Royal auf der ganzen Welt, von dem es so viele Bilder mit muffigem Gesichtsausdruck gibt. Auch vor gewissen Eingriffen im Gesicht hatte man sie so gut wie nie strahlend gesehen.
Selbst bei ihrer eigenen Hochzeit wirkte sie auf den Fotos verkrampft", erklärt der Adelsexperte, der vor mehr als elf Jahren vor Ort von der monegassischen Vermählung berichtete. Die heute 44-Jährige habe sich nie wirklich bemüht, die Herzen der Monegassen zu erobern. Dafür spreche unter anderem ihr nach wie vor recht dürftiges Französisch.
Die Rolle ihres Lebens, die sie aus Liebe angenommen hat
Natürlich kamen Grace Kelly in der Ausübung ihrer Rolle als Landesmutter auch die Erfahrungen zugute, die die Oscar-Preisträgerin als gefeierter Hollywood-Star mitnehmen durfte. Sie stand auf den Brettern, die die Welt bedeuten.
Dem stimmt auch Begasse zu, der jedoch weit davon entfernt ist, Gracia Patricia als Fürstin Schauspielerei unterstellen zu wollen: "Grace Kelly hat es von Beginn an geschafft, eine gute Rolle zu geben. Ich sage bewusst nicht 'zu spielen'. Sie hat gezeigt, dass sie gerne dort war und dass sie gerne Landesmutter war. Und zwar glaubhaft! Es war die Rolle ihres Lebens, die sie aus Liebe angenommen hat."
Schicksalsschläge erschüttern das Fürstentum
Dennoch war auch im Monaco der 70er und 80er Jahre nicht alles Gold, was glänzte. Hinter vorgehaltener Hand wurde von einer zunehmend einsamen Fürstin gesprochen, die unter Depressionen gelitten haben soll. Ihr späterer Tod hatte teils fatale Auswirkungen für die Hinterbliebenen. Während das Bild des am Grab der Fürstin bitterlich weinenden Rainiers, der nie wieder eine neue Frau an seiner Seite haben sollte, um die Welt ging, litten auch die Kinder schmerzlich unter dem Verlust.
Begasse resümiert: "Die Kinder von Gracia Patricia verkrafteten den Tod ihrer Mutter sehr schlecht – allen voran Nesthäkchen Stéphanie, die es in ihrem Leben ohnehin oft an der nötigen Zielstrebigkeit vermissen liess. Auch Caroline, die in jungen Jahren Landesmutter sein musste, gilt bis heute als tragische Gestalt.
Ihr Mann Stefano Casiraghi kam mit nur 30 Jahren bei einem Bootsrennen ums Leben und die Ehe mit Ernst August von Hannover verlief letztlich auch nicht glücklich. Ich bin mir sicher: Die Lebensläufe der Kinder wären ganz anders verlaufen, wäre Gracia Patricia nicht so früh gestorben." Und auch Monaco wäre ohne Gracia Patricia alias Grace Kelly heute nicht der Jetset-Ort, als den wir ihn seit Jahrzehnten kennen.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.