- Die letzte Reise der Queen war ein Jahrhundertereignis zu Ehren der Jahrhundertkönigin.
- RTL-Adelsexperte Michael Begasse erklärt, warum der Abschied von seiner Mutter für den neuen König Charles III. in mehrfacher Hinsicht bewegend war.
Wir schreiben den 6. September 1997: Der 15-jährige
Wir schreiben den 17. April 2021:
Wir schreiben den 19. September 2022: Rund vier Milliarden Menschen, also etwa die Hälfte der Weltbevölkerung, begleitet die Queen im TV auf ihrer letzten Reise. Ihr vor über 30 Jahren gefertigter Sarg ist ein Symbol der Macht – verziert mit Standarte, Imperial State Crown, Zepter und Reichsapfel. Doch etwas anderes bleibt ebenso in Erinnerung: die persönliche Note, für die Queen-Sohn Charles mit einem Brief sorgt. "In liebevoller und treuer Erinnerung. Charles R.", ist zu lesen. Das "R." steht für "Rex" ("König"). Die Königin ist tot, lang lebe der König!
Wenn sich Geschichte wiederholt – und doch einzigartig ist
Es ist im wahrsten Sinne des Wortes verbrieft: An diesem Montag wiederholte sich Geschichte – und doch bleibt die Trauerfeier für die Queen als eine einzigartige, historische Zeremonie in Erinnerung. Es war ein Jahrhundertereignis für die Jahrhundertkönigin, in deren Amtszeit "90 Prozent der heutigen Weltbevölkerung geboren wurde", wie
Begasse: King Charles wird in seinem ganzen Leben nie wieder "God Save the Queen" hören
"Ich habe einen sehr ergriffenen Harry gesehen, der ohne Uniform als Privatperson von seiner Grossmutter Abschied nahm. Ich habe einen staatsmännischen William gesehen, der trotz seiner Rolle als neuer Thronfolger Nummer eins nicht minder bewegt erschien. Ich habe insgesamt eine Familie gesehen, die in grosser Liebe und Eintracht dem Sarg der verstorbenen Königin folgte.
Und ich habe einen 73-jährigen Charles gesehen, der vor allem am Ende der Zeremonie in der St George’s Chapel mit sich kämpfen musste, um die Fassung zu bewahren", fasst Begasse die Geschehnisse zusammen. Aus seiner Sicht war letzterer Moment der emotionale Höhepunkt – weil er etwas Endgültiges hatte. Begasse: "Als der neue König auf den sich herabsenkenden Sarg blickte und die Kirchengemeinde "God Save the King" sang, konnte er die Tränen nicht mehr verbergen. Denn in diesem Moment wusste er: Ich werde in meinem ganzen Leben nie wieder 'God Save the Queen' hören."
Zwei Corgys, ein Pony und Menschenmassen: Geschichten, die bleiben
Auch wenn die Abläufe dieses Weltereignisses bereits Jahre zuvor minutiös – und von der verstorbenen Königin zu einem grossen Teil sogar höchstpersönlich – ausgearbeitet worden waren (Codewort: "Operation London Bridge"), gab es genügend Raum für die kleinen, rührenden Geschichten. Genau darauf verweist Begasse, indem er seine Bilder des Tages nachzeichnet: "Die beiden Corgis, die auf ihr Frauchen warteten. Das Lieblingspferd der Queen (das Fell-Pony Emma; Anm. d. Red.), das mit dem Pferdehalter an der Strecke stand. Die unglaubliche Anteilnahme der Menschen, die in Zehner- und Zwanzigerreihen warteten und sogar blieben, als der Sarg den sogenannten Long Walk in Windsor längst passiert hatte. All diese vielen kleinen Momente in einem riesigen Ensemble waren herzergreifend."
George & Charlotte: Die Überraschung des Tages
Der Adelsexperte habe eine royale Inszenierung erlebt, die eine grossartige Mischung aus Tradition und Moderne in die Welt hinaussandte. Symbolisch dafür stehe die "Next-Next-Generation", die diese Trauerfeier entscheidend mitgeprägt habe. "Dass William und Kate ihre Kinder
Wie schwierig es ist, vor den Augen der Öffentlichkeit Abschied von einer geliebten Person zu nehmen, machte Prinzessin Charlotte deutlich. In einem unbemerkten Moment weinte die kleine Prinzessin (Nummer drei der britischen Thronfolge) bitterlich um ihre verstorbene Uroma. Eine zutiefst menschliche Reaktion, die herzzerreissend war und zeigte, wie viel Elizabeth II. zeitlebens nicht nur ihrem Volk, sondern auch ihrer eigenen Familie bedeutete.
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Den schönsten Abschiedsgruss hinterliessen zwei Schwestern
Dieser Eindruck zog sich wie ein roter Faden durch die vergangenen Tage des Abschiednehmens, wie Begasse anhand von zwei Beispielen verdeutlicht. "Camilla, die neue Queen Consort, hat ein tolles Interview gegeben und sinngemäss gesagt, dass sich diesen blauen Augen der verstorbenen Königin niemand entziehen konnte. Das kann ich nur bestätigen", gesteht der Adelsexperte. Einen weiteren Beleg für den grossen Stellenwert der Queen innerhalb der Familie lieferten Beatrice und Eugenie, die Töchter von Prinz Andrew. "Die beiden Schwestern haben für mich den schönsten Abschiedsgruss hinterlassen – mit den Worten: 'Liebe Grannie, du warst unsere liebevolle Hand auf unserem Rücken, die uns durch diese Welt geführt hat.' Daran sieht man, dass auch die junge Generation noch lange von dieser Queen partizipieren und alles dafür tun wird, um ihr Andenken aufrechtzuerhalten", sagt Begasse.
Es gibt viele Wege, um seine Anteilnahme zum Ausdruck zu bringen: Ob mit Dudelsack-Klängen, die Elizabeth II. auf ihrem letzten Weg begleiteten. Ob mit 96 Glockenschlägen von Westminster Abbey, die für die Lebensjahre der verstorbenen Königin standen. Oder ob mit einer dreireihigen Perlenkette aus der Schmuckkollektion der Queen, die Kate im Rahmen der Trauerfeier trug. Und manchmal sind es eben persönliche Briefe, die Menschen aus der Seele sprechen. So war es am 6. September 1997. So war es am 17. April 2021. So war es am 19. September beim Jahrhundertereignis zu Ehren der Jahrhundertkönigin.
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