Die britische Monarchie sollte abgeschafft werden!
Die Zustimmung zur Krone bröckelt. Nur noch 62 Prozent aller Briten unterstützen die Monarchie, in der sie leben. 2012 waren es noch 73 Prozent. In der Altersgruppe zwischen 18 und 24 Jahren sind es sogar nur 37 Prozent, die der Monarchie etwas abgewinnen können. Das Ergebnis der Umfrage des britischen Meinungsforschungsinstituts YouGov, die kurz vor dem ersten Todestag von
Auch in Staaten des Commonwealth – der Staatenbund, der hauptsächlich aus den früheren britischen Kolonien besteht – wird verstärkt über eine Abkehr von der Krone nachgedacht. Zuletzt trat Barbados 2021 aus.
Das Königshaus kostet den Steuerzahler viel Geld
In einer immer komplexer werdenden Welt, vor allem aber in einem mittlerweile demokratisierten Europa stellt sich mehr denn je die Frage, wofür ein Land einen Monarchen benötigt. Denn zu sagen hat
Befürworter der Krone argumentieren gerne, dass kein Geld der Welt die Wirkung eines Königshauses aufwiegen könne. Schliesslich biete ein Monarch oder eine Monarchin der Bevölkerung einen moralischen Kompass, eine Vorbildfunktion, und sei eine verlässliche Grösse in oft beunruhigenden Zeiten. Mit Verlaub: Das ist Quatsch. Nicht nur, weil sich vor allem junge Leute nicht mehr von einem Menschen etwas sagen lassen wollen, der ausschliesslich qua Geburt auf seinem Thron sitzt. Sondern vor allem, weil die britischen Monarchinnen und Monarchen in den vergangenen Jahrzehnten eindrucksvoll selbst unter Beweis gestellt haben, dass sie erstens nicht zum Vorbild taugen und zweitens nicht bereit sind, Fehlverhalten in der königlichen Familie aufzuarbeiten.
Queen Elizabeth hätte düstere Kapitel der Monarchie aufarbeiten müssen
Eigentlich wäre es Aufgabe von Queen Elizabeth gewesen, endlich all jene düsteren Kapitel aufzuarbeiten, die sich über die britische Krone in den Geschichtsbüchern finden lassen: die kolonialistische Vergangenheit des Königshauses, in der Sklaverei, Ausbeutung, Vertreibung und Ermordung auf der Tagesordnung standen.
Auch das royale Familienleben ist alles andere als vorbildlich: Die unter Depressionen und Essstörungen leidende Prinzessin Diana liessen die Königin und ihr Thronfolger sträflich im Stich, während Charles sich trotz fortbestehender Ehe über Jahre hinweg einer Frau zuwandte, die heute Königin ist. Über Prinz Andrew, dem vorgeworfen wird, eine Minderjährige sexuell missbraucht zu haben, wird bis heute hingegen mehr oder minder die schützende Hand gehalten. Nicht so über Herzogin Meghan, die Frau von Prinz Harry. Sie machte Rassismusvorwürfe gegen das Königshaus öffentlich und entschied sich mit ihrem Mann dazu, aus dem royalen Leben auszuscheiden, weil beide mit dem Königshaus nicht mehr leben konnten.
König Charles wird die britische Monarchie nicht modernisieren
Schon jetzt zeichnet sich ab: König Charles, immerhin schon 74 Jahre alt, wird die britische Monarchie nicht grundlegend modernisieren. Diese Aufgabe wird seinem Nachfolger zukommen.
Vielleicht hat William sogar die Grösse, die eigene Bevölkerung via Volksbefragung abstimmen zu lassen, ob er bleiben darf. Ein Ja würde der britischen Monarchie neue Legitimation verleihen. Und bei einem Nein müsste William erkennen, was schon jetzt nicht mehr zu übersehen ist: Die Zeit der britischen Monarchie ist abgelaufen.
Hier finden Sie die Gegenargumente:
- yougov.co.uk: One year into King Charles's reign, how do Britons feel about the monarchy?
- bbc.com: Royal finances: Where does the King get his money?
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