In einem neuen Interview spricht Prinz Harry über seinen Streit mit der britischen Regierung um Sicherheitsschutz für seine Familie. Der Sohn von König Charles macht ausserdem mysteriöse Andeutungen darüber, "was zurückgehalten wird".

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"Erschöpft und überfordert" zeigte sich Prinz Harry (40), als er am 9. April das Londoner Gericht verliess. Dem US-Magazin "People" vertraute er das jetzt in einem Interview an und wurde deutlich: "Meine schlimmsten Befürchtungen haben sich durch die gesamte juristische Offenlegung in diesem Fall bestätigt – und das ist wirklich traurig." Zwei Tage lang verfolgte der Herzog von Sussex die Verhandlungen zu seinem Berufungsverfahren bezüglich der Entziehung des automatischen, staatlichen Sicherheitsschutzes für ihn und seine Frau, Herzogin Meghan (43).

Darum geht es im Kern: Als Harry und Meghan der inzwischen verstorbenen Queen Elizabeth II. (1926-2022) vorschlugen, im Ausland zu leben und gleichzeitig die Monarchie zu unterstützen, glaubten sie, die ideale Lösung für ein schwieriges Kapitel gefunden zu haben. "Wir haben versucht, ein glückliches Zuhause zu erschaffen", erklärte Harry gegenüber "People".

Prinz Harry schlechter gestellt als so mancher Promi

Nach einem Krisengipfel im Januar 2020 verliess Harry das Treffen mit dem Verständnis, dass sein Sicherheitsschutz bestehen bleiben würde. Gerichtsdokumente enthüllten, dass die Queen selbst in Briefen ihre Unterstützung für Harrys und Meghans Bedürfnis nach "effektiver Sicherheit" zum Ausdruck brachte. Doch nur einen Monat später informierte das "Royal and VIP Executive Committee" (die für staatlich finanzierten Sicherheitsschutz zuständige Regierungsorganisation, kurz RAVEC), dass dies nicht mehr der Fall sein würde.

Laut Harry wohl eine bewusste Kontrolltaktik und ein Druckmittel, das Paar zum Umdenken und zur Rückkehr zu zwingen. Der Prinz gibt jetzt zu, dass dies für ihn "schwer zu verkraften" gewesen sei. Während der zweitägigen Anhörung argumentierten Harrys Anwälte, dass RAVEC von seinem Standardverfahren "abgewichen" sei, wodurch für Harry eine "ungerechtfertigte und minderwertige Behandlung" herausgekommen sei. Diese Entscheidung hätte ihn schlechter gestellt, als so manchen Popstar, der in die "Kategorie Other VIP" eingruppiert wurde.

Verhältnis zu seiner Familie quasi nicht vorhanden

Harrys Beziehung zu seiner Familie kann weiterhin als zerrüttet interpretiert werden. Obwohl sie im Februar 2024 nach der Krebsdiagnose von König Charles III. (76) ein kurzes Treffen hatten, ist die Kommunikation zwischen Vater und Sohn seitdem zusammengebrochen. Charles soll Insider-Informationen zufolge Harrys Anrufe nicht mehr beantworten und auch nicht auf seine Briefe reagieren. Versuche, den Kontakt zu seinem Bruder, Thronfolger Prinz William (42), durch Anrufe, Textnachrichten und Botschaften wiederherzustellen, wurden demnach ebenfalls ignoriert.

Etwas kryptisch gibt Harry in seinem aktuellen Interview ausserdem zu verstehen, dass immer noch nicht alle internen Vorgänge das Licht der Öffentlichkeit erreicht hätten. "Die Menschen wären schockiert über das, was zurückgehalten wird", behauptet Harry. Er sei "davon angetrieben, Ungerechtigkeit aufzudecken" und müsse "unter die Motorhaube schauen und es reparieren".

Die drei Berufungsrichter haben ihr Urteil derzeit zurückgestellt, mit dem Ergebnis wird erst in einigen Wochen gerechnet. Unabhängig vom Ausgang hat Harry bereits mehrfach deutlich gemacht, dass er nicht aufhören wird, zu kämpfen. (dr/spot)  © 1&1 Mail & Media/spot on news