Dieses Jahr dürfte als das Schicksalsjahr von Prinzessin Kate in die royale Geschichte eingehen: Noch nie sah sich die Frau des britischen Thronfolgers mit so vielen Negativ-Schlagzeilen konfrontiert ein weiteres Annus horribilis für die britische Monarchie?

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Ob Prinzessin Kate (42) das Jahr als ihr Annus horribilis bezeichnet, ihr schreckliches Jahr? Bislang jedenfalls nicht öffentlich. Naheliegend ist es trotzdem, 2024 so zu nennen – in Anspielung auf eine Äusserung der verstorbenen Queen. Die hatte einst das Jahr 1992 als Annus horribilis ausgerufen.

Nun, 32 Jahre später, haben die britischen Royals ein Jahr erlebt, das beinahe noch ein bisschen schrecklicher ist. Sowohl Kate als auch König Charles III. mussten sich ihren Krebsdiagnosen stellen. Schon am 17. Januar meldete der Buckingham Palast, Prinzessin Kate müsse sich einer OP am Bauch unterziehen, Charles werde wegen einer vergrösserten Prostata behandelt. Es wurde betont: Beide Eingriffe sind geplant und erfolgreich verlaufen.

Und es wurde auch betont: Bei Kate handele es sich nicht um Krebs. Sie werde frühestens nach Ostern wieder in der Öffentlichkeit auftreten, also Ende März. Mehr wurde damals nicht bekannt.

"Katespiracy": Zieht sich Kate wegen Williams angeblicher Affäre zurück?

Ende Januar kehrte Kate nach Hause zurück, sie wolle sich dort in Adelaide Cottage auf Schloss Windsor erholen, hiess es. Dort lebt die Prinzessin seit Sommer 2022. Danach allerdings wurde Kate sehr lange nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen.

Auch an Ostern nicht: Weder sie noch Prinz William nahmen an den Osterfeierlichkeiten teil – Grund genug für Verschwörungstheoretiker, sich allen möglichen Kram einfallen zu lassen. Zu dieser Zeit dürfte auch das Wort "Katespiracy" aus der Taufe gehoben worden sein, ein Wortspiel aus dem Namen Kate und dem englischen Wort "conspiracy" für Verschwörung.

Eine Verschwörungstheorie ging so: Prinzessin Kates Abwesenheit habe nicht ausschliesslich mit ihrer OP zu tun, vielmehr zeige sie sich wegen der Affärengerüchte um Prinz William nicht ausserhalb der Palastmauern. Obwohl es keinerlei Beweise für eine Affäre gibt, hält sich das Gerücht um William und Rose Hanbury seit Jahren hartnäckig. Hanbury, ebenfalls eine Adlige, ist eigentlich mit William und Kate befreundet. Der britische Thronfolger hat sich nie dazu geäussert, hält sich vielmehr an die Devise seiner Grossmutter, Queen Elizabeth II.: "Never complain, never explain" ("Nie beschweren, nie erklären").

Dennoch schwebte über allem stets die Frage: Welche Krankheit hat Kate denn nun, dass sie so lange abwesend ist? In dieser Aufregung steigerten sich die Affärengerüchte derart ins Absurde, dass sich Rose Hanbury sogar genötigt sah, darauf zu reagieren. Über ihre Anwälte liess sie mitteilen, dass "die Gerüchte komplett falsch sind".

Das bearbeitete Muttertagsfoto

Aber noch ein weiterer Umstand sorgte dafür, dass Prinzessin Kate mit vielen negativen Schlagzeilen umgehen musste vielleicht erstmals überhaupt. Vor 2024 war Kate in den Augen vieler Menschen perfekt gewesen, schien keine Fehler zu machen.

Doch als sie am 10. März ein Foto von sich und ihren drei Kindern postete, änderte sich diese Lesart. Der Vorwurf: Das Foto ist bearbeitet. Mehrere internationale Nachrichtenagenturen zogen es wieder zurück, CNN kündigte damals sogar an, nun alle vom Kensington Palast herausgegeben Bilder zu überprüfen.

Instagram, wo das Bild ebenfalls gepostet wurde, versah es mit einem Warnhinweis: "Verfälschtes Foto/Video. Dasselbe verfälschte Foto wurde bereits in einem anderen Beitrag von Faktenprüfern geprüft." Der Hinweis ist auch heute noch vorhanden, allerdings leicht verändert: "Verfälschtes Foto/Video. Ähnelt einem anderen Beitrag, der von externen Faktenprüfern bewertet wurde."

Kates Unfehlbarkeit geriet ins Wanken, die Verschwörungstheoretiker dürften sich die Hände gerieben haben. Schliesslich entschuldigte sich die Prinzessin und gab in einer Instagram-Story zu, das Foto bearbeitet zu haben. "Wie viele Amateurfotografen experimentiere ich gelegentlich mit der Bearbeitung", schrieb sie damals. "Ich möchte mich für die Verwirrung entschuldigen, die das Familienfoto, das wir gestern geteilt haben, verursacht hat. Ich hoffe, dass alle, die gefeiert haben, einen sehr schönen Muttertag hatten."

Danach wurde es nicht ruhiger. Nur ein paar Tage später veröffentlichte die US-amerikanische Klatschseite "TMZ" Fotos von Kate und William auf einem Bauernmarkt eigentlich völlig harmlos. Doch Verschwörungstheoretiker wollten in der Frau an Williams Seite nicht Kate gesehen haben, sondern eine Doppelgängerin.

Kate veröffentlicht erstes Video

Ob sich der Buckingham Palast und Prinzessin Kate wegen all der Schlagzeilen genötigt sahen, an die Öffentlichkeit zu gehen, ist nicht bekannt. Der 22. März markiert jedoch einen Schicksalstag im Jahr der Prinzessin: An jenem Freitag veröffentlichte sie ein Video, in dem sie erstmals darüber sprach, dass auch bei ihr wie bei ihrem Schwiegervater Charles Krebs diagnostiziert worden sei und sie sich einer präventiven Chemotherapie unterziehe.

"Es hat einige Zeit gedauert, bis ich mich von der schweren Operation erholt hatte, bevor ich mit der Behandlung beginnen konnte", sagte sie darin. Und es habe Zeit gebraucht, ihren drei Kindern Prinz George (11), Prinzessin Charlotte (9) und Prinz Louis (6) auf "angemessene Weise zu erklären", was mit ihr passiere und ihnen "zu versichern, dass es mir gut gehen wird".

Als Schicksalstag kann der 22. März deswegen bezeichnet werden, weil die britischen Royals bis dahin nie öffentlich über Erkrankungen gesprochen hatten Kates Video ist eine völlig neue Herangehensweise des Palastes. Als Charles König wurde, hatte er angekündigt, die Monarchie modernisieren zu wollen. Diese offene Kommunikation ist sicherlich auch eine Konsequenz daraus.

Danach schien es ein wenig ruhiger um Kate zu werden. Mitte Juni trat sie sogar erstmals wieder öffentlich bei der "Trooping the Colour"-Parade in London auf und legte einen perfekten Auftritt hin. Einen Monat später tauchte sie bei Wimbledon auf, wo sie mit Standing Ovations empfangen wurde. Wie auch schon in den Vorjahren überreichte Kate die Trophäe an den Sieger, den Spanier Carlos Alcaraz, der Novak Djokovic im Finale keine Chance gelassen hatte.

Das zweite Video von Prinzessin Kate geht um die Welt

Mit einem zweiten Video wandte sich Kate am 9. September noch einmal an die Öffentlichkeit. Der etwa dreiminütige Clip ist aufwendig produziert, wirkt beinahe wie ein kleiner Hollywood-Film. Die Familie hatte sich für die Aufnahmen von dem Londoner Filmemacher Will Warr begleiten lassen, gefilmt wurde in einem Urlaub in Norfolk im Osten von Grossbritannien.

Die Szene aus dem Video zeigt Kate und William innig wie selten. © IMAGO/Avalon.red/IMAGO/Will Warr/Kensington Palace / Avalon

In dem Video spricht Kate darüber, dass sie ihre Chemotherapie beendet habe und nun ihren gesamten Fokus darauf lege, "krebsfrei zu bleiben". Und auch hier blieben die Royals ihrer neuen Offenheit treu: Das Video zeigt Kate und William und ihre drei Kinder so privat wie noch nie beim Picknicken, beim Kartenspielen, beim Klettern, beim Austausch von Zärtlichkeiten.

Im Gespräch mit unserer Redaktion ordnete Körperspracheexperte Thorsten Havener damals das Video ein: Die Szenen aus dem Wald in Norfolk seien authentisch, sagte er. "Die Aussage der Bilder stimmt zu 100 Prozent mit der Aussage des Gesagten überein", analysierte Havener.

Southport-Besuch und Remembrance Day

Etwa einen Monat nach dem zweiten Video traten Prinzessin Kate und Prinz William erstmals wieder gemeinsam auf: Sie besuchten die Hinterbliebenen der Messerattacke von Southport. Dort waren im Juli zwei Kinder erstochen und neun weitere verletzt worden, die an einem Taylor-Swift-Tanzworkshop teilgenommen hatten.

Am Remembrance Day im November strahlte Kate schliesslich erstmals wieder bei einem offiziellen royalen Ereignis und am 6. Dezember richtete sie ihr viertes "Together At Christmas"-Konzert in der Westminster Abbey aus. Die Aufzeichnung davon läuft im Vereinigten Königreich an Heiligabend.

Das ursprünglichen Annus horribilis, 1992, wurde übrigens so genannt, weil damals unter anderem das Buch "Diana: Ihre wahre Geschichte" von Andrew Morton auf den Markt gekommen war und nicht mit intimen Details über den damaligen Prinzen Charles und seine Frau Diana gespart hatte. Deren Ehekrise sorgte das gesamte Jahr über für Schlagzeilen.

Zudem trennten sich gleich noch zwei weitere Kinder von Queen Elizabeth: Prinzessin Anne liess sich scheiden und Prinz Andrew und Sarah "Fergie" Ferguson gingen getrennte Wege. Später wurden auch noch Oben-Ohne-Fotos von Fergie veröffentlicht. Vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse im britischen Königshaus erscheint das jedoch beinahe marginal.

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