Der Verlag der britischen Boulevard-Zeitung "The Sun" hat sich bei Prinz Harry "vollständig und unmissverständlich" für illegale Abhörmethoden und Überwachung entschuldigt. Der Herzog von Sussex erhält zudem eine "substanzielle Entschädigung". Damit ist der Rechtsstreit beendet.

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Überraschende Wende im Rechtsstreit zwischen Prinz Harry (40) und der britischen Boulevard-Zeitung "The Sun": Der Herzog von Sussex hat sich am Dienstag überraschend mit dem Boulevardblatt auf einen Vergleich geeinigt. Das berichtet unter anderem "The Guardian". Die News Group Newspapers (NGN) von Medien-Mogul Rupert Murdoch (93), der Verleger von "The Sun", entschuldigte sich dabei "vollständig und unmissverständlich" für das Abhören von Telefonen, Überwachung und den Missbrauch privater Informationen durch Journalisten und Privatdetektive.

Wie Harrys Anwalt David Sherborne vor dem Londoner High Court mitteilte, wird der Verlag dem Royal eine "substanzielle Entschädigung" zahlen. Die genaue Höhe wurde nicht bekannt. Die Einigung kam in buchstäblich letzter Minute vor Prozessbeginn zustande.

Lange Verhandlungsnacht wegen Zeitverschiebung

Der Deal wurde in nächtlichen Verhandlungen getroffen. Die achtstündige Zeitverschiebung nach Kalifornien, wo Harry lebt, erschwerte die Gespräche dabei erheblich. Der sichtlich genervte Richter Fancourt zeigte zunächst angeblich wenig Verständnis für weitere Verzögerungen: "Die Verhandlung beginnt heute", stellte er laut Informationen der "Daily Mail" unmissverständlich klar und zwang die Parteien so zu einer Einigung.

Die Einigung kommt überraschend, hatte der 40-jährige Royal doch noch im Dezember bei einem Auftritt in New York betont, er wolle den Fall "durchziehen". Er sehe sich als "letzten", der für "Verantwortlichkeit" sorgen könne. Von 39 Klägern in dem Verfahren war Harry einer der letzten beiden verbliebenen, nachdem andere wie zum Beispiel Schauspielstar Hugh Grant (64) bereits Vergleiche akzeptiert hatten.

Durch den nun geschlossenen Deal vermeidet Harry potenziell millionenschwere Anwaltskosten. Hugh Grant hatte zuvor erklärt, er habe sich verglichen, um nicht zehn Millionen Pfund an Prozesskosten zahlen zu müssen. Die vollumfängliche Entschuldigung des Verlags und das Eingeständnis illegaler Methoden dürften für den Herzog von Sussex aber mindestens ebenso wichtig sein wie die finanzielle Entschädigung. (dr/spot)  © spot on news

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