Heute ist "Spare" erschienen. Das Buch von Prinz Harry sorgte bereits vor der Veröffentlichung für Aufsehen. RTL-Adelsexperte Michael Begasse nennt die brisantesten Informationen.
Das Warten hat ein Ende! Nachdem bereits in den vergangenen Tagen erste Inhalte aus
Allein der Titel des Buches birgt jede Menge Brisanz: Übereinstimmenden Medienberichten zufolge ist er eine Anspielung auf die Spitznamen der Prinzenbrüder:
Intime Einblicke: "Ein schneller Ritt"
Aus eben jenem Schatten ist der jüngste Sohn des neuen britischen Königs
Insbesondere die intimen Einblicke der früheren Nummer drei der britischen Thronfolge haben Begasse überrascht, wie er unserer Redaktion offenbart: "Harry spricht zum Beispiel über seine Entjungferung. Es geschah Open-air mit einer älteren Frau hinter einem Pub auf der Wiese." Schenkt man dem heutigen Herzog von Sussex Glauben, sei es "ein schneller Ritt" gewesen, infolgedessen sie ihm auf den Hintern geklatscht habe. Das war's!
Mit 17 zum ersten Mal gekokst: Harrys Drogen-Beichte
Es sind genau diese pikanten Details, die Begasse nachdenklich stimmen: "Ich als Adelsexperte frage mich: Muss die Welt das wirklich wissen? Und müssen wir wirklich wissen, dass er – genauso wie sein Bruder Prinz William – beschnitten ist? Nein, aber jetzt weiss es die ganze Welt."
Und wir wissen auch, dass Alkohol und Drogen im Leben des Royals bereits sehr früh eine Rolle spielten. Begasse: "Harry beichtet in seinem Buch, dass er schon in jungen Jahren sehr viel gekifft und mit 17 zum ersten Mal gekokst hat. Bei seinen Schilderungen fällt zudem auf, dass er bei Veranstaltungen und Partys gefühlt immer ein Glas in der Hand hatte – im Übrigen sehr oft Tequila."
In der Netflix-Doku "Harry & Meghan", die aktuell ähnlich hohe Wellen schlägt wie die Buch-Veröffentlichung, erklärt die Ehefrau des Prinzen, dass ihr von der Königsfamilie einst die Bitte um psychologische Betreuung verweigert wurde. "Ich wollte mir Hilfe holen, aber ich durfte nicht. Denn wie würde das aussehen für die Institution?", sagt die zweifache Mutter. Aus Sicht von Begasse kann diese Aussage so nicht stimmen, da auch Harry sich Unterstützung holen durfte. Daraus macht er auch in "Spare" keinen Hehl, spricht von einer Therapeutin, die er aufgesucht habe.
Harry berichtet über Meghans Suizidgedanken: "Was wäre eigentlich, wenn ich einfach aufhöre zu atmen?"
Ob Wahrheit oder Lüge:
Ich zitiere: 'Was wäre eigentlich, wenn ich einfach aufhöre zu atmen?'" Für den Adelsexperten steht fest: In diesem Moment hatte Harry ernsthafte und begründete Angst um seine Frau und sein ungeborenes Kind – ungeachtet der hormonell bedingten Ausnahmesituation, in der sich Meghan zu dieser Zeit befand.
Tod der Queen: Enkel Harry hatte eine spirituelle Vorahnung
Der frühe Tod seiner Mutter
Für Harry spielen spirituelle Themen eine grosse Rolle, das wird ganz deutlich", sagt Begasse und nennt ein erstaunliches Beispiel aus der Autobiografie: "Harry erzählt darin von einer Christbaumkugel mit dem Gesicht der
Harry: Bin ich Prinz oder bin ich Enkel?
Über seine Grossmutter – sowie seinen 2021 verstorbenen Grossvater Prinz Philip – verliert Harry keinerlei kritische Worte, dafür aber sehr emotionale, wie Begasse meint: "Als besonders berührend empfand ich beim Lesen die Erinnerung an seine Zeit als Jugendlicher. Harry offenbart, dass er seine Oma so gerne umarmt hätte, ehe ihm einfiel, dass er das ja gar nicht dürfe." Diese Rollenfrage "Bin ich Prinz oder bin ich Enkel?" zog sich durch das Leben des heutigen Familienvaters.
Neben den intimen, teils grenzwertigen Einblicken in sein Privatleben, hat "Spare" eben auch jene positiven, ans Herz gehende Episoden zu bieten. So imponiert Begasse, wie "charmant" Harry über seine Jugendfreundinnen Chelsy und Cressida spricht ("ohne schmutzige Wäsche zu waschen"). Ebenso nehme man dem Prinzen die Liebe zu Afrika total ab. "Er verrät, dass er nur dort glücklich ist, sich der Erde und den Tieren verbunden fühlt. Und er sagt auch, dass er auf diesem Kontinent die Liebe zu Meghan richtig gespürt hat, weil sie in diesem Punkt genauso denkt wie er."
Meghan besuchte das Grab von Diana
Vollkommen neu sei für den Adelsexperten auch die Geschichte gewesen, dass Meghan gemeinsam mit ihrem Ehemann das Grab von Diana besuchte. Harry habe in diesem Moment gefühlt, wie nah sich seine Frau und seine Mutter seien – ohne sich jemals kennengelernt zu haben. Begasses Erkenntnis: "Meghan ist die Mutter und der Herzensmensch, den er niemals hatte."
Kriegsenthüllungen: Harry bringt sich und seine Familie in Gefahr
Dennoch wirft "Spare" Fragen auf: Warum musste der ehemalige Soldat jetzt öffentlich machen, dass er damals im Afghanistankrieg 25 Taliban-Kämpfer erschossen hatte? Warum konnte er sich den Zusatz nicht verkneifen, dass es sich für ihn in der Situation nicht um Menschen, sondern um "Schachfiguren" handelte?
Nach Ansicht Begasses hat sich die Gefährdungslage dadurch komplett verändert: "Meiner Meinung nach ist er mit Blick auf seine eigene und die Sicherheit seiner Familie deutlich über das Ziel hinausgeschossen."
Lesen Sie auch:
- Mit Spannung erwartetes Harry-Interview: Wann und wo kann man es im TV sehen?
- Trotz schweren Vorwürfen in Biografie: Prinz Harry macht Familie Gesprächsangebot
- Scharfe Worte und Liebesbeteuerungen: Harry verteidigt seine Memoiren
Harry und William: Wie konnte es nur so weit kommen?
Ebenso beschäftigt den Adelsexperten die Frage, wie sich die beiden Brüder, die gemeinsam dem Sarg ihrer Mutter gefolgt waren, so weit voneinander entfernen konnten. "Harry hat seine Antwort gegeben – auch in diesem Buch. Seinen Äusserungen deuten darauf hin, dass William die Rolle als Thronfolger immer ausgespielt und seinen jüngeren Bruder immer nur als die Nummer zwei behandelt hat."
"The heir and the spare" – "Der Erbe und der Ersatz". Harry ist aus dem Schatten hervorgetreten. Ob er mit seinen Andeutungen, dass der Ball nun bei seiner Familie läge, Mitglieder der Royal Family aus der Reserve locken kann, wagt Begasse zu bezweifeln: "Die Grenzen zwischen Selbstbewusstsein und Arroganz sind bei diesem Satz fliessend. Er schreibt ein 500-seitiges Buch und erwartet, dass die anderen reagieren. Es kann aber gut sein, dass dieser Ball von niemandem aufgenommen wird. Und ich befürchte: Das wäre dann auch das Ende dieser Geschichte."
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.