In ihrer Weihnachtsansprache wurde die Queen in diesem Jahr ungewohnt privat. Wie immer hielt die Königin von England ihre alljährliche Rede neben Weihnachtsbaum und Familienfotos - doch das Bild eines Paares fehlte auf dem Tisch. Was hat es damit auf sich?

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Ein Bild von Charles und Camilla, eine Fotografie ihres Ehemanns Prinz Philip, ein Familienfoto von William und Kate mit ihren drei Kindern und eine schwarz-weiss Aufnahme ihres Vaters, König George VI.: Königin Elizabeth II. hat ihre Weihnachtsansprache auch in diesem Jahr traditionell gehalten.

Eine Sache jedoch springt sofort ins Auge: Ein Bild von Prinz Harry (35) und Herzogin Meghan (38) mit ihrem kleinen Sohn, Baby Archie, fehlt neben den anderen. Und das nicht zum ersten Mal.

Als die Monarchin im Oktober dieses Jahres Besuch von der Hohen Kommissarin von Grenada bekommen hatte, fehlte ebenfalls ein Foto von Harry und Meghan, das zuvor noch einen Ehrenplatz im Audienzzimmer der Queen hatte.

Als sie im gleichen Raum Boris Johnson zum britischen Premierminister ernannte, stand es noch an diesem Ort.

Kein Bild von Harry und Meghan: Ist ein Wunsch von Charles daran Schuld?

Die britische "Daily Mail" hatte damals darüber spekuliert, ob die TV-Doku, die das junge Paar gemeinsam aufgenommen hatte, der Grund dafür gewesen sein könnte.

Bei der Weihnachtsansprache jedoch könnte es einen anderen Hintergrund geben: Möglicherweise ist ein Wunsch von Prinz Charles (71) daran Schuld.

Dieser möchte die Monarchie laut "Daily Mail" verschlanken. Demnach sollen nur noch das Königspaar, das Thronfolgerpaar sowie weitere direkte Thronerben repräsentative Pflichten im Namen der Krone übernehmen, neben der Queen also Charles und Camilla, William und Kate (beide 37) sowie Prinz George (6).

Dass Harrys und Meghans Foto jetzt schon fehlt könnte darauf hindeuten, dass die Queen auf seine Vorstellungen eingeht. In der Vergangenheit hatte sich die Königin zwar angeblich immer dagegen entschieden, doch die jüngsten Entwicklungen um ihren Sohn Prinz Andrew, der in den Jeffrey-Epstein-Skandal verwickelt ist, könnten ihre Einstellung dazu grundlegend verändert haben.

Kriselt es bei den britischen Royals?

Das sind jedoch nicht die einzigen Themen, die die Monarchin beschäftigen. Im britischen Königshaus kriselt es und auch bei den jungen Royals gibt es Ärger.

Harry und Meghan waren bei der Bescherung diesmal nicht in London. Die kleine Familie hat sich eine mehrwöchige Auszeit in Kanada genommen. Das Weihnachtsfest wollte sie lieber mit Meghans Mutter verbringen. Die Queen soll das gutgeheissen haben, war immerhin zu vernehmen.

Ob das stimmt? Es gibt auf jeden Fall Unstimmigkeiten zwischen den Brüdern Harry und Prinz William. Harry und Meghan sowie William und Kate schienen anfangs wie ein freundschaftliches Quartett verbunden zu sein - jetzt gehen sie sich oft aus dem Weg.

Harry ist mit seiner Familie weg vom Londoner Kensington-Palast und seinem Bruder nach Windsor gezogen - in die Nähe der Queen. Harry und Meghan standen auch öffentlich im Jahr 2019 viel in der Kritik, unter anderem weil sie sehr auf ihr Privatleben pochten.

Auch ihr Ehemann, Prinz Philip, machte der Queen nicht nur mit Blick auf die Gesundheit sorgen - er kam kurz vor Weihnachten ins Krankenhaus, wurde jedoch an Heiligabend wieder entlassen und feierte das Fest in Sandringham, wo die Familie traditionell an Weihnachten ist.

Anfang des Jahres war er in einen Autounfall verwickelt, bei dem zwei Frauen verletzt wurden. Später fuhr Philip, der als Sturkopf gilt, auch noch ohne Sicherheitsgurt. Erst nach öffentlichen Protesten gab der 98-Jährige schliesslich seinen Führerschein ab.

Themen werden Queen auch 2020 weiterhin beschäftigen

Auch politisch war 2019 geprägt von den heftigen Streitereien im Parlament um den geplanten Brexit. Die Königin äussert sich zwar nicht öffentlich zu politischen Angelegenheiten, aber die Turbulenzen und verbalen Entgleisungen im Unterhaus dürften ihr nicht gepasst haben.

Nach einer Neuwahl hat Premierminister Boris Johnson mehr Unterstützung für sein Brexit-Abkommen bekommen - und damit ist klar: Grossbritannien wird Ende Januar die Europäische Union verlassen.

Wird das kommende Jahr ruhiger für die Queen? Wohl kaum. Die Folgen des Brexit, der Skandal um Prinz Andrew, familieninterner Zwist und die Sorge um die Gesundheit von Prinz Philip - wohl alle Themen von 2019 werden die Monarchin voraussichtlich auch 2020 beschäftigen.

Verwendete Quellen:

  • Daily Mail: One's bumpy year: The Queen uses her Christmas message to acknowledge a turbulent 2019 for the royals
  • dpa
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