- Wie geht es mit der britischen Monarchie weiter?
- Am Dienstag hat erstmals Prinz Charles das britische Parlament eröffnet, nach dem die Queen kurzfristig abgesagt hatte.
- Experten sind sich jedoch sicher: "Die Königin hat immer noch das Sagen."
Nachdem
Die 96-Jährige hat mit Mobilitätsproblemen zu kämpfen und musste daher die Parlamentseröffnung absagen. Das letzte Mal verpasste sie die wichtige Zeremonie 1963, als sie mit Prinz Edward schwanger war. Dass sie nun abwesend war, führte zu Befürchtungen, dass die Monarchin ihre Aufgaben als Staatsoberhaupt generell nicht mehr wahrnehmen könne.
Queen weicht auf virtuelle Auftritte aus
Quellen "aus allen königlichen Palästen" schlossen der "Sun" zufolge aber aus, dass Thronfolger Charles nun als Prinzregent fungiere. Ein hochrangiger Insider aus dem Königshaus wies demnach darauf hin, dass die Königin ihre Aufgaben auch erfülle, nachdem sie im Herbst zum ersten Mal beim Gehen Probleme gezeigt hatte. Elizabeth II. setzt seitdem unter anderem auf virtuelle Auftritte und Termine. Diese kann sie von Schloss Windsor aus erledigen, wo sie seit Pandemiebeginn hauptsächlich lebt und arbeitet.
Die Eröffnung des Parlaments in London sei "eine besondere Ausnahme" gewesen, weil die Zeremonie ihre Anwesenheit erfordert hätte. Nachdem sie am Montag ihren Arzt konsultiert habe, soll sie die Entscheidung getroffen haben, Prinz Charles zu schicken, heisst es weiter. Sie erliess ein einmaliges Dekret, das den Staatsräten Charles und
Die Staatsräte der Monarchin
Die Monarchin kann gewisse Amtsgeschäfte an die Staatsräte delegieren, wenn sie verhindert ist. Diese haben aber keine Entscheidungsbefugnisse. Neben Charles und William sind derzeit auch Prinz Andrew und
Umso wichtiger ist, dass sich Elizabeth II. auf Charles und William verlassen kann. Ein Insider erklärte nach deren Auftritt am Dienstag: "Die Königin war sehr stolz, ihren Sohn und Enkel einspringen zu sehen." Sie habe das Event im Fernsehen verfolgt, heisst es. Prinz Charles wurde nicht nur von seinem Sohn, sondern auch seiner Ehefrau, Herzogin Camilla, begleitet.
Experte: Verstand der Queen ist "rasiermesserscharf"
Der ehemalige Pressesprecher der Queen, Dickie Arbiter, sagte dem Bericht zufolge über die Monarchin: "Ich würde sie noch nicht ganz abschreiben. Es ist eine schrittweise Übergabe, aber es ist nicht das Ende der Königin."
Um zur Parlamentseröffnung zu kommen, wäre viel Laufen und Treppensteigen nötig gewesen, erklärt er im Hinblick auf ihr Fehlen. Ihr Verstand sei aber "rasiermesserscharf", sie habe nur ein paar Mobilitätsprobleme. Sie sei in der Lage, die Rolle des Staatsoberhauptes zu erfüllen, so der Experte.
Schon länger verzichtet die Königin auf Auslandsreisen und lässt sich von Mitgliedern der Royal Family vertreten. Mittlerweile nimmt die Queen auch immer weniger Termine im Inland wahr, selbst Veranstaltungen in Windsor nahe ihrer Residenz sagte sie zuletzt ab. Die Queen, so die verbreitete Einschätzung, sammelt ihre Kräfte, um Anfang Juni bei den Feierlichkeiten zu ihrem 70. Thronjubiläum möglichst viele Veranstaltungen miterleben zu können.
Charles wird seit Jahrzehnten vorbereitet
Seit Jahrzehnten wird der 73-jährige Thronfolger auf seine künftige Aufgabe vorbereitet, er ist der am längsten amtierende "heir apparent" (der voraussichtliche, rechtmässige Erbe, Anm. d. Red.) der britischen Geschichte. Als "weiteres Training" bezeichneten Royals-Experten laut der Deutschen Presseagentur (dpa) den Auftritt im Parlament, den die Queen nach Auskunft aus Palastquellen am TV verfolgte.
"Es ist eine der vielen Aufgaben, die er lieber noch nicht übernehmen würde", sagte Joe Little von der Zeitschrift "Majesty". "Aber angesichts des fortgeschrittenen Alters seiner Mutter passiert all dies zwangsläufig. Selbstverständlich wird er es als Ehre empfinden, es in ihrem Auftrag zu übernehmen."
Auch wenn Charles nun verstärkt ins Rampenlicht tritt - klar ist, dass nicht die Person des Thronfolgers im Fokus steht. "Es geht um die Monarchie als Institution", sagte Royals-Expertin Tessa Dunlop dem Sender Sky News. Charles sei ein Teil der Institution. Das Haus Windsor sendet ein klares Zeichen: Auch mit dem ältesten Sohn von Elizabeth II. bleibt die Monarchie stabil. (spot on news/dpa/ari) © 1&1 Mail & Media/spot on news
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